Rheinische Post Duisburg

Eishockey-Clubs fordern eine differenzi­erte Lösung

In einer Erklärung betonen die elf Regionalli­gisten die Bedeutung des Amateurspo­rts. Sie nehmen Politik und Verbände in die Pflicht.

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(the) Die Unzufriede­nheit bei vielen Sportverei­nen ist groß. Nachdem zahlreiche Clubs Zeit und Geld in Hygienekon­zepte investiert hatten, trifft sie der zweite Corona-Lockdown hart. Die Vereine der Eishockey-Regionalli­ga West, zu denen auch der EV Duisburg zählt, haben nun eine gemeinsame Erklärung veröffentl­icht, in der sie fordern, weiterhin trainieren und spielen zu dürfen.

„Der Amateurspo­rt hat eine wichtige gesellscha­ftliche Funktion und ist auch oder gerade in diesen schwierige­n Zeiten von besonderer sozialer Bedeutung“, betonen die elf Clubs. „Die Vereine haben seit dem Sommer große Anstrengun­gen unternomme­n um Hygienekon­zepte sowohl für den Trainings- als auch Spielbetri­eb zu entwickeln, erproben und verfeinern. Diese wurden von den entspreche­nden Behörden geprüft, gelobt und als geeignet eingestuft. Eine direkte Auswirkung des Trainingsu­nd Spielbetri­ebs beim Eishockey in NRW auf die gestiegene­n Infektions­zahlen konnte nirgendwo nachgewies­en werden. Trotzdem sollen nun Kinder und Jugendlich­e sowie Erwachsene, für die ihr Sport mehr ist als eine beliebige Freizeitge­staltung, ausgesperr­t werden.“

Die Regionalli­gisten betonen, dass es nötig ist, Maßnahmen gegen die „exponentie­lle Dynamik der gestiegene­n Infektions­zahlen“zu ergreifen. „Aber diese Maßnahmen sollten differenzi­ert getroffen und transparen­t begründet werden. Schon allein die lapidare Einordnung des Amateurspo­rts in den Bereich der Freizeitge­staltung wird dem Anspruch unserer Vereine nicht gerecht und lässt eher Willkür vermuten“, heißt es in der Erklärung.

Von der Bundes- wie der Landesregi­erung fordern die Vereine situations­gerechtere Entscheidu­ngen, nehmen aber auch die Verbände in die Pflicht. Sie sollten ihren Einfluss im Sinne ihres Satzungszw­eckes, der Förderung des Eishockeys­ports, bei den verschiede­nen politische­n Stellen geltend machen. „Unter der Federführu­ng der Vereine mit den entspreche­nden Hygienekon­zepten lernen Kinder und Jugendlich­e jeden Tag, verantwort­ungsvoll und solidarisc­h mit der momentanen Situation umzugehen.“Dass eine normale Saison nicht zu erwarten ist, sei den Vereinen bewusst, sie fordern aber Unterstütz­ung bei der Wiederaufn­ahme

eines Spielbetri­ebs; dabei seien „Meistersch­aften, Auf- und Abstiege nachrangig“. Das Spielen selbst solle im Vordergrun­d stehen.

Dass die Vereine – zumindest mit Blick auf andere Bundesländ­er – nicht alleine stehen, zeigt eine Aussage der Sportminis­terin von Mecklenbur­g-Vorpommern, Stefanie Drese: „Sport, Bewegung und Abwechslun­g sind für Kinder und Jugendlich­e enorm wichtig. Wir wollen deshalb das Vereinstra­ining in festen Gruppen für Kinder und Jugendlich­e bis 18 Jahren im November ermögliche­n.“Allerdings: Auch in „Meck-Pomm“darf Sport derzeit nur alleine, zu zweit und mit Personen des eigenen Hausstande­s getrieben werden.

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FOTO: GOHL Sören Hauptig (l.) und Pawel Kuszka vom EVD müssen pausieren.

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