Gebete per Handynachricht
Die katholischen Kirchen in Homberg stellen sich auf die neue Situation ohne Gottesdienste ein.
HOMBERG Am Samstag hatte die katholische Kirche in Homberg bereits alle Veranstaltungen abgesagt, mit Ausnahme der Gottesdienste. Diese sollten regulär stattfinden. Als aber am Wochenende die Corona-Fallzahlen immer weiter anstiegen, mussten auch die Gottesdienste abgesagt werden. Die Stadt Duisburg und das Bistum Münster hatten dies für alle Kirchen angeordnet. Natürlich sei dies schweren Herzens passiert, sagt Gemeindepfarrer Thorsten Hendricks im telefonischen Gespräch. Denn gerade in schwierigen Zeiten seien Kirchen Orte der Gemeinschaft. „Aber in unsere Kirchen und Pfarrheime kommen auch viele Menschen höheren Alters. Im Bewusstsein, sie zu schützen, zeigen wir uns mit der Schließung solidarisch.“
Die Gottesdienstabsagen laufen erst einmal bis zum 19. April, dem Ende der Osterferien. Betroffen sind also auch die Ostergottesdienste. Das hat es noch nie gegeben. „Das trifft uns alle sehr. Ich habe noch nie Ostern nicht gefeiert“, sagt Hendricks. Es sei schon vieles geplant gewesen. Selbst der Pfarrbrief mit den Zeiten für die Fest- und Familiengottesdienste
rund um das höchste christliche Fest war bereits gedruckt. Er wird nun mit einem Beiblatt verteilt werden. Ostern ist in den drei katholischen Kirchen Hombergs Liebfrauen, St. Peter und St. Johannes aber trotzdem nicht abgesagt. „Wir werden die Kirchorte öffnen und die Altarräume gestalten. Außerdem werden wir die Osterkerze im Stillen entzünden. Am Ostersonntag wird daher in allen drei Kirchen das Osterlicht brennen“, kündigt Hendricks an.
Auch wenn keine Gottesdienste mehr gefeiert werden, sind die Kirchen trotzdem zum Gebet und der
Stille geöffnet, zu bestimmten Zeiten in der Woche und immer sonntags von 10 bis 12 Uhr. Ansonsten setzt die Kirche in diesen Tagen auf moderne, digitale Technik. Für Menschen, die nicht die Kirchenräume persönlich aufsuchen können oder wollen, bietet das Seelsorgeteam einen anderen Weg an.
„Wir wollen Fürbitten auch im digitalen Raum ermöglichen.“, erklärt Pastoralassistentin Mirijam Held. Fürbitten und Gebete können per WhatsApp an die Nummer 0157/33905797 gesendet werden. Jeden Morgen wird in einer der drei Kirchen eine Kerze für jede Zusendung
entzündet und ein Foto gepostet und geteilt. Gottesdienste sollen aber nicht per Live-Stream aus Homberg übertragen werden. Dafür gebe es bereits genügend professionelle Angebote im Internet oder im Fernsehen.
Das Seelsorgeteam bleibt auch weiterhin für Gespräche und Anliegen erreichbar, per Telefon und in digitaler Form per E-Mail aber auch persönlich in Situationen, die einen Besuch erforderlich machen. Soweit das möglich ist. „Wir stehen weiter für Gespräche zur Verfügung und sind nicht etwa im Urlaub“, sagt Hendricks.