Rheinische Post Duisburg

Gebete per Handynachr­icht

Die katholisch­en Kirchen in Homberg stellen sich auf die neue Situation ohne Gottesdien­ste ein.

- VON SIMON PAKE

HOMBERG Am Samstag hatte die katholisch­e Kirche in Homberg bereits alle Veranstalt­ungen abgesagt, mit Ausnahme der Gottesdien­ste. Diese sollten regulär stattfinde­n. Als aber am Wochenende die Corona-Fallzahlen immer weiter anstiegen, mussten auch die Gottesdien­ste abgesagt werden. Die Stadt Duisburg und das Bistum Münster hatten dies für alle Kirchen angeordnet. Natürlich sei dies schweren Herzens passiert, sagt Gemeindepf­arrer Thorsten Hendricks im telefonisc­hen Gespräch. Denn gerade in schwierige­n Zeiten seien Kirchen Orte der Gemeinscha­ft. „Aber in unsere Kirchen und Pfarrheime kommen auch viele Menschen höheren Alters. Im Bewusstsei­n, sie zu schützen, zeigen wir uns mit der Schließung solidarisc­h.“

Die Gottesdien­stabsagen laufen erst einmal bis zum 19. April, dem Ende der Osterferie­n. Betroffen sind also auch die Ostergotte­sdienste. Das hat es noch nie gegeben. „Das trifft uns alle sehr. Ich habe noch nie Ostern nicht gefeiert“, sagt Hendricks. Es sei schon vieles geplant gewesen. Selbst der Pfarrbrief mit den Zeiten für die Fest- und Familiengo­ttesdienst­e

rund um das höchste christlich­e Fest war bereits gedruckt. Er wird nun mit einem Beiblatt verteilt werden. Ostern ist in den drei katholisch­en Kirchen Hombergs Liebfrauen, St. Peter und St. Johannes aber trotzdem nicht abgesagt. „Wir werden die Kirchorte öffnen und die Altarräume gestalten. Außerdem werden wir die Osterkerze im Stillen entzünden. Am Ostersonnt­ag wird daher in allen drei Kirchen das Osterlicht brennen“, kündigt Hendricks an.

Auch wenn keine Gottesdien­ste mehr gefeiert werden, sind die Kirchen trotzdem zum Gebet und der

Stille geöffnet, zu bestimmten Zeiten in der Woche und immer sonntags von 10 bis 12 Uhr. Ansonsten setzt die Kirche in diesen Tagen auf moderne, digitale Technik. Für Menschen, die nicht die Kirchenräu­me persönlich aufsuchen können oder wollen, bietet das Seelsorget­eam einen anderen Weg an.

„Wir wollen Fürbitten auch im digitalen Raum ermögliche­n.“, erklärt Pastoralas­sistentin Mirijam Held. Fürbitten und Gebete können per WhatsApp an die Nummer 0157/33905797 gesendet werden. Jeden Morgen wird in einer der drei Kirchen eine Kerze für jede Zusendung

entzündet und ein Foto gepostet und geteilt. Gottesdien­ste sollen aber nicht per Live-Stream aus Homberg übertragen werden. Dafür gebe es bereits genügend profession­elle Angebote im Internet oder im Fernsehen.

Das Seelsorget­eam bleibt auch weiterhin für Gespräche und Anliegen erreichbar, per Telefon und in digitaler Form per E-Mail aber auch persönlich in Situatione­n, die einen Besuch erforderli­ch machen. Soweit das möglich ist. „Wir stehen weiter für Gespräche zur Verfügung und sind nicht etwa im Urlaub“, sagt Hendricks.

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