Nicht „verdient“
Zu „Allianz-Chef Bäte verdient zehn Millionen Euro“(RP vom 9. März): In unregelmäßigen Abständen, aber häufig berichten Sie im Wirtschaftsteil über die finanziellen Bezüge der Vorstände der DAX-Unternehmen. Jetzt schreiben Sie, dass der Allianz-Chef im Jahr 2018 zehn Millionen Euro verdient hat. Wieder benutzen Sie – wie so oft – das nicht zutreffende Wort „verdient“. Er hat die Millionen nicht verdient, er hat sie kassiert. Diese korrekte Aussage findet man einige Zeilen weiter im Text. Nur Mut: Nennen Sie die Dinge auch im fett gedruckten Titel mit dem richtigen Namen. Zu „300.000 Schüler fürs Klima auf der Straße“(RP vom 16. März): Applaus für die Schülerdemonstrationen unter dem Motto „Fridays for Future“. Endlich wird die Lähmung, Phantasielosigkeit und Politikverdrossenheit mit dieser Aktion aufgebrochen. Das ist notwendig – und legitim! Wer den Schülerinnen und Schülern vorwirft, die Schule zu schwänzen, greift in der Argumentation zu kurz. Die Jugendlichen bleiben ja nicht zu Hause und machen sich einen schönen Tag. Nein, sie organisieren sich, bereiten sich vor und beschäftigen sich mit einem sie alle angehenden Thema. Die nächste Generation soll nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen. Genau das tun die Jugendlichen. Ich gratuliere! stehen. Ob das erstrebenswert ist, sei dahin gestellt. Oder wird das umgangen? Bin gespannt, ob das Schulministerium bald einknickt. Art – in unserem Rechtsstaat ohne Konsequenzen bleiben. Kinder haben ein feines Gespür dafür, wenn etwas im Argen liegt. Deren Aufschrei sollten wir ernst nehmen. Natürlich können sie nicht alle globalen Zusammenhänge kennen, dafür sind dann ja die Erwachsenen da. Es wird Zeit, dass sich endlich damit befasst wird und nicht die Kinder als dumm herunter gestuft werden. Natürlich war es zuerst gut, dass die Demos während der Schulzeit erfolgten. Sonst hätte den Kindern doch niemand zugehört. Dass das jetzt langsam geändert werden muss, werden sie verstehen. Sie sollten sich dann aber trotzdem weiter Gehör verschaffen. trags für Betriebsrenten entspricht nicht dem Äquivalenzprinzip. Dieses besagt, dass beide Parteien paritätisch hälftig an den Kosten beteiligt werden. Sozialpolitisch ist dies nicht nur ungerecht, sondern auch unlogisch, weil zwischenzeitlich die Politik beschlossen hat, den Krankenkassen-Zusatzbeitrag konsequent mit 50 Prozent anteilig und damit solidarisch zu übernehmen. Zu „VW-Chef: Ebit macht frei“(RP vom 14. März): Die Äußerung von VW-Chef Diess ist ebenso geschmacklos wie die Überschrift „Im Süden nichts Neues“, die die RP im Sportteil verwandt hat. Der Artikel nimmt Bezug auf das Buch „Im Westen nichts Neues“von Remarque. Ich frage mich, was der Bezug zu einem Kriegsroman im Sportteil zu suchen hat. Ein weiteres Indiz für die abnehmende redaktionelle Qualität der RP einerseits und die zunehmende „Boulevardisierung“anderseits.