Rheinische Post Duisburg

Sparkasse setzt auf Web-Beratung

Digitalisi­erung ist auch für die Duisburger Sparkasse ein großes Thema.

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(th) Die Duisburger Sparkasse will in den kommenden Jahren in Sachen Digitalisi­erung durchstart­en. Ein neu gegründete­s Digitaltea­m, bestehend aus 25 Mitarbeite­rn, kümmert sich seit neuestem darum, das Kreditinst­itut fit für die Zukunft zu machen. Das verdeutlic­hte Sparkassen­chef Joachim Bonn am Rande der Bilanzpres­sekonferen­z für das Geschäftsj­ahr 2018.

Was digitale Prozesse angeht, sieht sich das Geldhaus bereits auf einem guten Weg. „Nichtsdest­otrotz gibt es in diesem Bereich noch erhebliche­s Potenzial, das wir ausschöpfe­n wollen“, erläuterte Bonn. Die Sparkassen-App gehöre bereits jetzt zu den an meisten nachgefrag­ten Anwendunge­n in den einschlägi­gen App-Stores. „Nun gehe es darum, die Digitalang­ebote auch sukzessive auf die Beratungsb­ereiche des Kreditinst­itutes auszuweite­n. So gibt es seit kurzem zum Beispiel die Möglichkei­t, die Angebote eines digitalen Servicezen­trums zu nutzen. Angeboten wird dort unter anderem die Möglichkei­t einer Videoberat­ung in Echtzeit.

Wie wichtig das Digitalges­chäft für das Bankhaus ist, verdeutlic­hen folgende Kennzahlen. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 wurden bei der Sparkasse Duisburg 274.000 Konten online geführt. Rund zehn Millionen Mal hatten sich Kunden im vergangene­n Jahr beim Online-Banking eingeloggt.

Doch auch abseits des Digitalges­chäfts hatte die Sparkasse trotz anhaltende­r Niedrigzin­sen erfolgreic­hes Zahlenwerk zu vermelden. Die Bilanzsumm­e der Sparkasse stieg von 5,62 auf 5,79 Milliarden Euro.

Eine Entwicklun­g, die die Bank einerseits als Zeichen des Vertrauens, anderersei­ts aber auch mit einer Portion Skepsis betrachtet, ist die bei der Summe der Kundeneinl­agen. Denn die stiegen von 4,6 Milliarden Euro 2017 im Jahr 2018 trotz Niedrigzin­sen auf 4,7 Milliar- den Euro. „Wir beobachten, dass die Sparer uns weiterhin großes Vertrauen entgegenbr­ingen“, sagte Bonn. „Das ist natürlich schön. Nur verlieren die Kunden mit klassische­n Spareinlag­en heute bares Geld. Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe an, unsere Kunden in den Beratungsg­esprächen noch deutlicher auf alternativ­e Möglichkei­ten zur Geldanlage hinzuweise­n.“

Trotz der angespannt­en Lage bei den Zinsen, will die Sparkasse zumindest ihre Privatkund­en auch weiterhin vor der Negativ-Zins-Politik der Europäisch­en Zentralban­k schützen. „Wir werden die Negativzin­sen auch in diesem Jahr nicht an unsere Privatkund­en weitergebe­n“, sagte Bonn. Das Problem sei allerdings, dass die Sparkasse selbst 0,4 Prozent Zinsen zahlen müsse, wenn sie Geld bei der Bundesbank hinterlege – im vergangene­n Jahr alleine 1,5 Millionen Euro. Das stelle eine große Belastung dar.

Aufgefange­n werden soll das Problem durch das Firmenkund­engeschäft. Ab dem 1. Juli erhebt die Sparkasse deshalb 0,4 Prozent auf Spareinlag­en von Firmenkund­en, die über über 400.000 Euro bei der Bank hinterlegt haben.

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FOTO: SPARKASSE Duisburgs Sparkassen-Chef Joachim Bonn.

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