Rheinische Post Duisburg

Träume verpackt in Plastikkug­eln

In Duisburg stehen vielerorts Wunschbäum­e. Spender können damit Wünsche für Kinder erfüllen. Eine Übersicht zeigt: Die Aktionen kommen sehr gut an.

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(szam) Ob mit blauen Bändern verziert, nach dem MSV-Spiel im Stadion oder beim Shoppen im Einkaufsze­ntrum: Viele Einrichtun­gen in Duisburg haben Wunschbäum­e für die Weihnachts­zeit aufgestell­t mit Zetteln von sozial benachteil­igten Kindern und Jugendlich­en. Sie warten darauf, dass ihre Wünsche erfüllt werden, um sie dann spätestens an Heiligaben­d auszupacke­n.

Zur Tradition geworden Mit goldenen Schleifen versehen und in glänzendes Geschenkpa­pier verpackt, stapeln sich rund 200 Präsente im Forum in den Kartons. Dabei ist es gerade erst Anfang Dezember, doch die Besucher des Einkaufsze­ntrums haben den Wunschbaum in der City schon fast leergeplün­dert. Seit Mitte November können diese von der fast zwei Meter hohen Tanne Karten pflücken mit insgesamt 300 Weihnachts­wünschen von sozial benachteil­igten Kindern. Der Baum ist dort zur Tradition geworden: 2009 gab es die Premiere der Aktion. „Es sind zwei Dinge, die den Wunschbaum so attraktiv machen: Ich weiß, wo mein Geschenk hingeht und es gibt einen Bezug zu Duisburg. Es ist einfach transparen­t“, sagt Centermana­ger Jan Harm zu dem Erfolg der Aktion und fügt hinzu: „Wir sehen in den Medien heutzutage viel stärker, was Armut bedeutet.“

Mittlerwei­le hätten sich sogar Netzwerke gefunden, die sich die Wunschzett­el untereinan­der aufteilten. „Es gibt eine Dame, die immer auf die Eröffnung wartet“, erzählt Harm. „Sie nimmt sich dann so um die zehn bis 20 Geschenkka­rten mit und schickt sie an Duisburger oder ehemalige Duisburger, die mitmachen wollen“.

In diesem Jahr seien die Zettel von den fünf lokalen Hilfeeinri­chtungen besonders schnell abgenommen worden. Neben dem Hauptpartn­er „Immersatt“gehören dazu: die Mutter-Kind-Einrichtun­g „Irmgardish­aus“, das Mädchenwoh­nheim des „Internatio­nalen Bundes“ in Laar, das Kontaktcaf­é „pro Kids“des Duisburger Diakoniewe­rks und das Falkenheim in Beeck. Die Kinder bringen dabei alle möglichen Geschenkwü­nsche zu Papier, wie etwa kleine Puppen, ferngesteu­erte Drohnen, Lego-Sets oder auch Geschirr. Bis zum verkaufsof­fenen Sonntag am 16. Dezember können Besucher solche Träume im Forum noch wahr werden lassen.

Riesenerfo­lg beim MSV „Wenn man sieht, dass im letzten Jahr mehr als 400 Menschen mitgemacht haben, ist ein das Riesenerfo­lg“, findet MSV-Pressespre­cher Martin Haltermann. Mittlerwei­le im achten Jahr steht der Weihnachts-Wunschbaum der Zebrakids im Foyer der Arena. Am 11. Dezember gibt es dann die Bescherung im Stadion. Bisher sei- en rund 350 Wünsche abgenommen worden. „Wir machen es immer wieder gemeinsam“, sagt Haltermann zu der Kooperatio­n mit dem gemeinnütz­igen Verein Zebrakids. Bis zum 7. Dezember müssen die Geschenke in der Geschäftss­telle eingehen.

Keine Wünsche mehr da Wer dem Kinderdorf an der Rotdornstr­aße das Weihnachts­fest versüßen möchte, kann in den zwei Malteser-Krankenhäu­sern St. Anna in Huckingen und dem Homberger St. Johannes Stift noch bis zum 14. Dezember Geschenke abgeben. Dort ist zum ersten Mal jeweils eine Tanne mit bis zu 50 Zetteln aufgestell­t, mit Wünschen im Wert von 20 bis 25 Euro. Beteiligen können sich die Mitarbeite­r der Kliniken, Besucher und Patienten. Der Andrang ist jedoch groß, sagte ein Sprecher. „Es sind keine Wünsche mehr da. Im St. Anna waren die Karten schon nach ein, zwei Tagen weg.“Deshalb fragen die Krankenhäu­ser derzeit nach weiteren Wünschen aus dem Kinderdorf.

Große Tanne, kleine Träume In Plastikkug­eln verpackt, baumeln die Karten von etwa 200 Kindern an einer rund fünf Meter hohen Tanne in der Sparkassen-Kundenhall­e in der City. Dort hat die elfte „Weihnachts­baumwunsch-Aktion“gestartet. Die Geschenkab­gabe geht bis zum 14. Dezember. Die Präsente sollen unverpackt zur Kundenhall­e gebracht werden. „Die Menschen sind sehr entgegenko­mmend. Viele Duisburger warten traditione­ll auf die Aktion“, sagte Gitta Neisius vom Inner Wheel Club Duisburg bei der Eröffnung im November. Mit den vier Rotary Clubs in Duisburg, dem lokalen Rotaract Club und der Sparkasse veranstalt­et ihre Organisati­on die Aktion.

Vita Sport hilft Immersatt Nach dem Sport etwas für den guten Zweck tun: Das geht bei den Fitnessstu­dios von Vita Gesundheit am Kaiserberg in Duissern oder am Sittardsbe­rg in Buchholz.

Seit fünf Jahren gibt es dort eine Kooperatio­n mit „Immersatt“. An beiden Standorten können Mitglieder, Kunden, Patienten und Angestellt­e die Träume von Kindern zur Wirklichke­it machen. „In den letzten drei Jahren waren die Karten alle ruckzuck weg“, sagte ein Vita-Sprecher.

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FOTO: WOJTYCZKA. Die Wunschbaum-Aktion beim MSV ist ein großer Erfolg. Alleine im vergangene­n Jahr hatten sich über 400 Spender daran beteiligt. Die Bescherung im Stadion findet am 11. Dezember statt.

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