Heute Streik bei Eurowings
Der Tarifstreit um das Kabinenpersonal wird für die Kunden spürbar.
DÜSSELDORF (maxi) Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht ihre Drohung wahr: Am heutigen Dienstag sollen von 4.30 Uhr bis 12.30 Uhr Eurowings- und Walter-Flieger in Düsseldorf bestreikt werden. Wie die Gewerkschaft am Abend mitteilte, ist der Warnstreik für den Flughafen Düsseldorf geplant, den Hauptstandort der Eurowingsgruppe. Das Kabinenpersonal solle in dieser Zeit die Arbeit niederlegen.
Verdi begründete den Schritt mit der „Weigerungshaltung der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen“. Eurowings hatte dagegen zuletzt von Fortschritten in den Gesprächen gesprochen und überrascht auf die Streikankündigung reagiert. Beide Seiten haben seit September 2017 bereits 13 Ver- handlungsrunden hinter sich – ohne Ergebnis.
Eurowings teilte am Abend mit, man gehe davon aus, dass auch in Düsseldorf „die weit überwiegende Mehrheit“der Flüge durchgeführt werden könne. Laut Anzeige des Düsseldorfer Flughafens sind während des achtstündigen Warnstreiks 37 Landungen und 61 Starts von Eurowings in Düsseldorf vorgesehen.
Das Management regierte empört auf die Aktion: „Dieses Verhalten ist für niemanden mehr nachvollziehbar”, sagte Personalchef Frank Bauer. „Mit ihrer wiederholten Eskalation und dem Aufbau einer künstlichen Droh- und Druckkulisse verspielt Verdi zunehmend ihren Ruf als verlässlicher Sozialpartner.”
Bauer warf Verdi vor, auf dem Rücken der Passagiere und der Mitarbeiter Gewerkschaftspolitik zu betreiben. „Lösungen sind nur am Verhandlungstisch möglich – wir sind unverändert gesprächsbereit.”
Vor der Eskalation hatten beide Seiten für den 5. Dezember einen weiteren Gesprächstermin verabredet. Ob dieser zustande kommt, ist derzeit noch offen.
Verdi wirft Eurowings vor, massive Verschlechterungen durchsetzen zu wollen. So sei beispielsweise vorgesehen, Sterbe- und Jubiläumsgeld zu streichen, auch sollten Zeitgutschriften im Krankheitsfall wegfallen. Die Eurowings-Tochter Walter hatte sich Verdi zufolge geweigert, Tarifverhandlungen überhaupt erst aufzunehmen.