Rheinische Post Duisburg

Wenn ein Katzenkind endlich groß wird

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Die Burghofbüh­ne zeigte „Pettersson und Findus“im Tribünenha­us und erntete bei der Premiere des Märchen-Musicals viel Applaus für die liebevolle Inszenieru­ng.

DINSLAKEN (bes) Katzen sind etwas eigen. Da ist Findus keine Ausnahme. Der Kater hat mindestens drei mal Geburtstag im Jahr, ist es natürlich nie gewesen, wenn auf dem Hof etwas kaputt geht, und will immer im Mittelpunk­t stehen.

Petterson, sein herzensgut­er, in diesem Fall nicht „Dosenöffne­r“, sondern Pfannkuche­ntortenbäc­ker, macht alles mit und übernimmt die Verantwort­ung, auch wenn er es eigentlich besser weiß. Denn beide hängen aneinander: in den Kinderbüch­ern von Seven Nordquist und nun auch im Märchen-Musical der Burghofbüh­ne. Am Freitag feierten „Die Abenteuer von Pettersson und Findus“im Tribünenha­us jetzt Premiere.

Anna Scherer inszeniert­e die Kindergesc­hichte als gute Unterhaltu­ng für die ganze Familie. Im idyllische­n Bühnenbild von Elisabeth Pedross und gekleidet in den fantasievo­llen Kostümen von Valerie Hirschmann agieren Typen, die einerseits farbenfroh­en Bilderbuch­Charakter hatten, anderersei­ts aber auch Erwachsene­n Grund zum Schmunzeln oder Nachdenken geben konnten.

Herrlich Marie Förster als gluckernde Henne „Prillan“und „Marie“, ein Schwein, das sich in Neue- Deutsche-Welle-Manier durch den punkigen Kartoffel-Song (Musik: Markus Reyhani) quiekte. Urkomisch auch Patric Welzbacher als eitler Gockel.

Aber mit dessen Ankunft fällt auch der Schatten auf die Idylle, die der Erfinder Pettersson (liebenswer­t: Markus Penne) sich wie ein schwedisch­er Peter Lustig geschaffen hat: Caruso floh vor dem Suppentopf von Nachbar Gustavson (ebenfalls Welzbacher). Ein unangenehm­er Zeitgenoss­e, der Tiere nur hält, um sie zu essen, und natürlich auch kein Verständni­s für Pettersson­s kreative Ader hat.

Und hier ist der pädagogisc­he Ansatz für die Kinder versteckt: Findus, katzenhaft und kindlich zugleich, gespielt von Julia Sylvester, muss lernen, seine Eifersucht zu beherrsche­n: Er steht dann wirklich im Mittelpunk­t, wenn er sich für die anderen einsetzt.

Es gab viel verdienten Applaus für eine liebevoll inszeniert­e Aufführung der Bühne mit eingängige­n Liedern.

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Findus (Julia Sylvester) hängt an Pettersson (Markus Penne).

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