Lehmbruck-Museum holt Spitzenplatz bei Besuchern
Bei der Bilanz der Besucherzahlen für 2017 hat das Museum im Kantpark dem Binnenschifffahrtsmuseum in Ruhrort den Rang abgelaufen.
(U.S.) Den Rang abgelaufen hat das Wilhelm-Lehmbruck-Museum dem Museum der deutschen Binnenschifffahrt im vergangenen Jahr. Führte das Schifffahrtsmuseum in Ruhrort bezüglich der Besucherzahlen 2015 und 2016 noch die Liste der städtischen Museen an, so hat das Lehmbruck das Rennen um die Gunst des Publikums 2017 für sich entschieden – und das ziemlich deutlich, wie die im Kulturausschuss vorgelegten Bilanzen zeigen. Mit 35.028 Besuchern im vergangenen Jahr hat sich das Lehmbruck gegenüber dem Vorjahr nicht nur um 5869 Besucher steigern können, sondern auch das Binnenschifffahrtsmuseum mit plus 4115 Besuchern überrundet. Das Museum im alten Ruhrorter Hallenbad konnte 2017 insgesamt 30.913 Besuche verbuchen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (36.702) ein Rückgang um 5789 Besucher. Die Bilanz des Kultur- und Stadthistorischen Museums zeigt sich dagegen seit Jahren stabil bei um die 25.000 (2017: 25.476; 2016: 25.507).
Beim Publikum punkten konnte das Lehmbruck-Museum im vergangenen Jahr mit drei attraktiven Sonderausstellungen – der in Kooperation mit dem Museum Küppersmühle präsentierten Schau mit Werken des österreichischen Künstlers Erwin Wurm, der Ausstellung mit Arbeiten der tschechisch-kanadischen Künstlerin Jana Sterbak und mit der im November gestarteten „Hauchkörper als Lebenszyklus“mit Exponaten der Lehmbruck-Preis-Trägerin Rebecca Horn. Beim Verkauf von Einzelkarten konnte das Lehmbruck Museum deutlich von 9265 auf 11.815 zulegen. Steigerungen verzeichnete es auch bei Familien- und Gruppenkarten. Die Schließung der Glashalle zwecks Erneuerung der Beleuchtung wirkte sich nicht negativ auf den Besucherzuspruch aus. Anders im Binnenschifffahrtsmuseum. Für Kulturdezernent Thomas Krützberg liegt ein Grund für den Rückgang der Besucherzahlen in der zeitweiligen Schließung das Hauses. Daran könnte es auch liegen, dass das Haus in Ruhrort „nur“noch 11.714 Einzelkarten (2016: 14.237) und 876 Gruppenkarten (2016: 1023) verkaufen konnte.
Allerdings liegt das Schifffahrtsmuseum in diesen Kategorien nicht weit hinter dem Lehmbruck. Während der Nacht der Industriekultur „Extraschicht“strömten 2017 gut 1000 Besucher mehr (3105) ins Binnenschifffahrtsmuseum als im Vorjahr (2100) und auch der Nikolausmarkt „Kunst und Design“lockte fast doppelt so viele Besucher an wie im Jahr davor (2017: 1543; 2016: 800). Im Gesamtergebnis schlug sich das Fehlen einer besonders zugkräftigen Ausstellungen nieder.
Mit drei Ausstellungen erreichte das Kultur- und Stadthistorische Museum wieder sein Vorjahresergebnis. Bis März verlängert worden war die erfolgreiche Schau über das Symposion der antiken Griechen, im Mai startete „Das rote Hamborn – Politischer Widerstand in Duisburg 1933 bis 1945“und Ende 2017 eröffnete die Ausstellung „Die Götter beschenken – Antike Weihegaben“, die noch bis Oktober dieses Jahres läuft. 5860 Einzelkarten wurden gekauft und 2280 Gruppenkarten (2016: 5566 und 2742).
Der Besucheranstieg bei dem stetig wachsenden Publikum der Mercator-Matinéen mit ihren hochkarätigen Vorträgen ist nicht gesondert ausgewiesen. Ebenso wenig wie die Besucherzahlen der einzelnen Sonderausstellungen in den Museen. Diese Zahlen seien nicht exakt messbar, da kein gesonderter Eintritt erhoben werde und insofern nicht verlässlich nachgewiesen werden könne, ob Besucher ausschließlich zu einer Sonderausstellung kommen, lautet die Begründung der Verwaltung.