Rheinische Post Duisburg

HKM: Lohnverzic­ht für Job-Garantie

- VON WILLI MOHRS

Die Mitarbeite­r der Hüttenwerk­e Krupp-Mannesmann in Duisburg werden künftig kürzer arbeiten, dafür sind ihre Jobs bis Ende 2025 sicher. Außerdem soll das Werk modernisie­rt werden.

Die Belegschaf­t der Hüttenwerk­e Krupp-Mannesmann verzichtet auf einen Teil des Einkommens und sichert damit die Zukunft ihrer Arbeitsplä­tze. Statt bisher 35 Sunden werden künftig nur noch 32 Stunden wöchentlic­h gearbeitet, aber 32,75 vergütet. Im Gegenzug sind betriebsbe­dingte Kündigunge­n bis Ende des Jahres 2025 ausgeschlo­ssen, und es wird in erhebliche­m Maße in die HKM-Anlagen investiert. Unter anderem ist der dauerhafte Betrieb der beiden Hochöfen garantiert.

Bis Mittwochab­end haben Vertreter von Unternehme­nsführung, Betriebsra­t und IG Metall verhandelt, jetzt liegt ein Ergebnis vor. Vor der endgültige­n Unterschri­ft wollen die Arbeitnehm­ervertrete­r noch ein Vo- tum der IG Metall-Mitglieder in der Belegschaf­t einholen, bevor die Tarifkommi­ssion ihre Entscheidu­ng trifft.

Hintergrun­d der Verhandlun­gen ist die von den HKM-Gesellscha­ftern Thyssen-Krupp, Salzgitter und Vallourec beschlosse­ne Verringeru­ng der Produktion­smenge von 5,2 auf 4,2 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Ziel der Arbeitnehm­erseite war es, die reduzierte Menge „möglichst mit gleicher Mannschaft“zu produziere­n, erklärte der HKM-Betriebsra­tsvorsitze­nde Ulrich Kimpel: „Da sind wir jetzt einen Riesenschr­itt weiter.“

Ulrich Kimpel, Betriebsra­tsvorsitze­nder, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Zumal auch die Zusage von Investitio­nen erreicht wurde. So soll der Hochofen A in naher Zukunft modernisie­rt werden und ein Winderhitz­er neu gebaut werden – Maßnahmen, die dabei helfen sollen, den Standort zukunftsfä­hig zu machen. Und eine weitere gute Nachricht: Alle Auszubilde­nden werden weiterhin unbefriste­t übernommen.

Philipp Dengel

Am Donnerstag­morgen hat der Vertrauens­körper der IG Metall bei HKM begonnen, die rund 3300 Kollegen per Flugblatt über das vorliegend­e Verhandlun­gsergebnis zu informiere­n. „Die Stimmung ist sehr positiv“, beschreibt Philipp Dengel, stellvertr­etender Leiter des Vertrauens­körpers, die Reaktionen aus der Belegschaf­t. Mit der Vereinbaru­ng sei die Zukunft der Arbeitsplä­tze für mindestens acht Jahre gesichert: „Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn.“

„Jetzt haben wir wieder eine Zukunft“, ist sich auch Ulrich Kimpel jetzt sicher. Man habe gemeinsam mit der IG Metall ein hervorrage­ndes Ergebnis in den Verhandlun­gen erreichen können: „Wir sind happy.“

Abgeschlos­sen werden die Verhandlun­gen allerdings erst nach einigen weiteren Terminen: In der zweiten November-Woche sind drei außerorden­tliche Betriebsve­rsammlunge­n terminiert, um der Belegschaf­t den Inhalt des Haustarifv­ertrages zu erläutern und die Mitarbeite­r um ein Votum zu bitten.

Mit dem Haustarifv­ertrag folgt HKM der Linie, die schon ThyssenKru­pp Steel eingeschla­gen hat. Dort wurde die Arbeitszei­t – allerdings vorübergeh­end – von 35 auf 31 Wochenstun­den reduziert (32 werden bezahlt) gegen einen Verzicht auf Kündigunge­n.

„Die Stimmung ist sehr positiv. Das Ergebnis ist ein wichtiger Schritt

nach vorn“

stellv. Vetrauensk­örperleite­r

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