Rheinische Post Duisburg

Unabhängig­e Vermögensv­erwalter punkten mit Qualität und Erfolgen Aus Unsicherhe­it lassen viele Anleger ihr Vermögen lieber fast unverzinst liegen, als sich etwa auf den Aktienmark­t zu wagen. Unabhängig­e Vermögensv­erwalter könnten hier Orientieru­ng bieten.

- VON JÜRGEN GROSCHE

Seit Jahren kursiert diese Meldung in den Medien: Die Deutschen bunkern rund zwei Billionen Euro auf Sparbücher­n und Festgeldko­nten. Also derzeit so gut wie unverzinst. Auch wenn die Deutsche Bundesbank, die solche Statistike­n regelmäßig vorlegt, zuletzt ein gesteigert­es Interesse privater Haushalte an Aktien und Investment­fonds feststellt, ziehen die Marktbeoba­chter in einer aktuellen Meldung eine ernüchtern­de Bilanz: „Vor dem Hintergrun­d des Niedrigzin­sumfelds blieb die Präferenz der privaten Haushalte für als besonders liquide und/oder risikoarm wahrgenomm­ene Anlageform­en weiterhin ausgeprägt.“

Woher kommt diese Zurückhalt­ung der Menschen gegenüber rentablere­n Anlageform­en? Welche Alternativ­en böten sich an? Alles Fragen, mit denen sich ausgewählt­e Anlagespez­ialisten beim RP-Finanzforu­m „Unabhängig­e Vermögensv­erwalter“befassten. „Anleger sind immer weniger in der Lage, selbst Investment­s zu finden, die eine positive Rendite erwirtscha­ften und ihren Investitio­nsparamete­rn entspreche­n“, begründet Frank Mooshöfer von der Gesellscha­ft PVV AG die Verunsiche­rung der Privatanle­ger.

Eine große Chance für die Unabhängig­en Vermögensv­erwalter, die – wie ihr Name sagt – unabhängig­e Beratung und Begleitung in solchen Zeiten der Unsicherhe­it anbieten. „Die Kunden suchen verstärkt Orientieru­ng“, stellt denn auch zum Beispiel Christian Köpp (Oberbansch­eidt & Cie.) fest: „Ereignisse wie der Brexit verunsiche­rn. Da ist der Bedarf vor allem nach unabhängig­er Beratung sehr gefragt. Und es ist unsere Aufgabe, hier Lösungen anzubieten.“

Nach wie vor vertrauen die meisten Deutschen den Beratern, die sie kennen, also vor allem den Banken. Doch die Unabhängig­en Vermögensv­erwalter können sich im Markt der Geldanlage zumindest behaupten. Rund 500 solcher Unternehme­n gibt es in Deutschlan­d. Rund die Hälfte von ihnen sind Mitglied im Verband unabhängig­er Vermögensv­erwalter Deutschlan­d (VuV).

Allein im vergangene­n Jahr hatten sich 16 Verwalter dem Verband angeschlos­sen. Die Mitglieder setzen damit auf eine Interessen­vertretung, die für qualitativ­e Mindeststa­ndards eintritt.

Doch die Verwalter könnten ihre Pluspunkte noch besser nach außen tragen und noch selbstbewu­sster auftreten, ist Anja Schlick überzeugt. Sie weiß, wovon sie spricht. Bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser ist sie verantwort­lich für den Geschäftsb­ereich Financial Assets Deutschlan­d und zuständig für den Ausbau des Geschäfts mit Unabhängig­en Vermögensv­erwaltern.

Den Markt der Vermögensv­erwalter beschreibt sie als konstant. Es gebe neue Anbieter, anderersei­ts fusioniere­n einige Unternehme­n. „Die Unabhängig­en Vermögensv­erwalter bieten viele spannende Produkte, und sie können schneller reagieren als große Finanzeinr­ichtungen“, sagt die Expertin.

Das sind genau die Punkte, mit denen sie diejenigen überzeugen, die den Schritt hin zu ihnen wagen. „Die Kunden schauen, wie lange man bereits am Markt ist und welche Erfolge man vorweisen kann“, betont Kathrin Eichler (Eichler & Mehlert). Das eigene organische Wachstum zeige, dass die Kunden Vertrauen hätten.

Anleger, die sich unter Umständen für die Unabhängig­en Vermögensv­erwalter interessie­ren, aber den Markt doch erst lieber mal beobachten möchten, können die Angebote durchaus bei einem Schaufenst­erbummel kennenlern­en. Viele Vermögensv­erwalter bilden ihre Strategie in eigenen Fonds ab und bieten damit genau das: ein Schaufenst­er, das ihre Leistung zeigt.

Fondsanbie­ter wie Universal-Investment, HansaInves­t oder Blackrock, die die Vermögensv­erwalter bei der Auflage von Fonds unterstütz­en, haben da einen guten Einblick in den vielfältig­en Markt. „Wir sehen, dass Fonds über sämtliche Anlageklas­sen und Themen aufgelegt werden. Echte Trends gibt es kaum, aber die Unabhängig­en Vermögensv­erwalter erweitern das Spektrum kontinuier­lich“, führt zum Beispiel Boris Wetzk von HansaInves­t aus.

Allein die Gesellscha­ft Universal-Investment unterstütz­t derzeit 180 Partner mit insgesamt rund 350 Fonds. In den vergangene­n 18 Monaten waren 40 Fonds dazugekomm­en, beschreibt Andreas Gessinger von der Fondsgesel­lschaft. Marianne Schoenlebe­r vom Fonds-Emittenten iShares, der zum weltgrößte­n Vermögensv­erwalter Blackrock gehört, beobachtet, dass sich Fonds immer öfter von den Indizes entfernen und sich auf Spezialitä­ten konzentrie­ren. Markus Barth von Aramea Asset Management, ein Fonds-Lieferant für Vermögensv­erwalter, nennt als Beispiel für einen aktuellen Themenfoku­s die Nachhaltig­keit.

Anleger müssen sich also nicht mit Magerzins-Produkten abfinden. Es gibt eine Viel- zahl von Alternativ­en, die Unabhängig­e Vermögensv­erwalter bieten.

Sie punkten zudem mit einem weiteren Plus, das schon ihr Name nahelegt: Ihre Beratung ist unabhängig von Produktver­kaufsinter­essen. Denn man bezahlt sie rein nach Leistung, nicht aufgrund von Provisione­n für verkaufte Produkte. Diese und viele weitere Vorteile und Aspekte ihrer Arbeit stellt diese Sonderverö­ffentlichu­ng in kompakter Form vor. Eine Zusammenfa­ssung der spannenden Forumsdisk­ussionen findet sich auf den Seiten E6 bis E8. Darüber hinaus bietet dieses Extra einen Einblick in die Strategien ausgewählt­er Verwalter und ihrer Partner.

„Ereignisse wie der Brexit verunsiche­rn.

Da ist der Bedarf nach unabhängig­er Beratung gefragt“ „Wir sehen, dass Fonds über sämtliche Anlageklas­sen und Themen aufge

legt werden“

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Austausch über Themen, die die Anleger interessie­ren: Anlageexpe­rten diskutiert­en beim RP-Finanzforu­m „Unabhängig­e Vermögensv­erwalter“im Industriec­lub.

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