Räder kaufen für die Festspiele
Die Fahrradbörse der Homberger St. Johannes Gemeinde war ein großer Erfolg. Der Erlös fließt in das Sommerlager der Kirche, das im Juli in Attendorn startet.
HOMBERG 90 Fahrräder standen jetzt vornehmlich im, aber auch um das Gemeindezentrum der St. Johannes Gemeinde in Homberg herum. Nachdem um 10 Uhr die Fahrradbörse der Kirchengemeinde eröffnet wurde, war um die Mittagszeit nur noch rund die Hälfte der Räder da. Der Rest hatte bereits Absatz bei den vielen Besuchern gefunden. Vom Kinderrad übers Mountainbike bis zum Rennrad war für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Die Einnahmen kommen dem Sommerlager der Kirche zugute.
Im Vorfeld hatten die Organisatoren um Gabriele Bonk-Grabow die Fahrräder an mehreren Tagen nicht nur in Homberg, sondern von Kamp-Lintfort bis in den Duisburger-Süden abgeholt. Alle Räder wurden gespendet. „Die Leute haben uns gesagt, dass sie etwas für die Kinder in der Gemeinde tun wollen“, sagt Bonk-Grabow. Mit dem Abholen war es aber noch lange nicht getan. Sobald die Räder in St. Johannes waren, kamen sie zur Handwerkergruppe. Dort wurden alle – je nach Zustand – instandgesetzt. „Dafür hat uns ein Radladen aus Moers neue Teile gespendet.“Auch ein ehemaliger Zweiradmechaniker habe seine Garage leer gemacht und Ersatzteile gespendet. Denn neben ganzen Fahrrädern gab es an dem Tag auch Zubehör zu erstehen, etwa Schläuche, Sättel oder Luftpumpen. Die Kinder vom Sommerlager übernahmen schließlich die letzte Arbeit vor dem Verkauf: Sie putzten die Fahrräder ordentlich, damit sie auch kräftig glänzten.
Vor zwei Jahren gab es schon einmal eine Fahrradbörse in St. Johannes. Seinerzeit wurde das Geld ebenfalls für das Sommerlager eingesetzt. „Mein Mann und ich haben das vor Jahren in einer anderen Stadt gesehen. Die Idee fand ich so gut, dass ich sie schon lange umset- zen wollte“, erzählt Bonk-Grabow. Dann seien die Bistumsgelder für das Sommerlager weniger geworden und auch die Gemeinden selbst hätten immer weniger Geld.
Wenn am Tag der Börse genug zusammengekommen ist, werden die Kinder des Sommerlagers einen Ausflug zu den Karl-May-Festspielen machen. 50 Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren sind vom 15. bis zum 29. Juli in Attendorn dabei. Seit Anfang Januar konnten sie sich anmelden. „Im Februar waren wir bereits voll“, sagt Sommerlagerleiter Daniel Thus. 300 Euro werden dafür fällig. Das sei schon knapp kalkuliert. „Die Nachfrage ist riesig und viele Eltern sparen sich das für ihre Kinder vom Munde ab“, weiß Thus. Daher freue er sich sehr über die finanzielle Unterstützung.
Im Sommerlager wird unter freiem Himmel gezeltet. „Viele Kinder kennen durch ihre heutigen Lebensumstände gar keinen Wald mehr“, bedauert Thus. Im Sommerlager können sie sich dagegen in der Natur austoben. Das sei für viele ein „großes Abenteuer“.