Rheinische Post Duisburg

Keine Käufer – also gibt’s auch noch keine Bagger

- VON DANIEL CNOTKA

Die Fertigstel­lung eines Baugebiete­s an der Günterstra­ße lahmt. Die Baufirma zeigt sich zuversicht­lich.

RHEINHAUSE­N Wer die FriedrichE­bert-Straße westlich in Richtung Günterstra­ße verlässt und vor dem Kleingarte­nverein „Stadtmitte“gleich wieder abbiegt, sollte eigentlich bereits seit Monaten auf sieben Doppelhäus­er stoßen. Hochgezoge­n hat die Area & Clavis Wohnungsba­u GmbH allerdings erst zwei Doppelhäus­er, die inzwischen längst bewohnt sind. Ansonsten gibt es dort neben einer Fahne sehr viel Fläche und keine Baugruben, Woran liegt’s?

„Die Lage des Grundstück­s ist nicht so einfach“, sagt Steffen Schnitzler, Geschäftsf­ührer des Bauunterne­hmens mit Sitz in Duisburg und Moers. Erst wenn die Flächen vermarktet seien, würde man mit dem Bau beginnen. „Unsere Fir- ma besteht seit dem Jahr 1994, wir bauen jährlich zwischen 50 und 100 Häuser, dieses Vorgehen hat sich bewährt.“Bauherren hätten gerne Mitsprache­recht, stünden die Häu- ser bereits, ließe sich so manche Änderung nicht mehr umsetzen, erklärt der Baufachman­n.

Will heißen, ohne Käufer keine Bagger. Diplomkauf­mann Steffen Schnitzler ist aber von dem Gelände überzeugt, spricht von „traumhafte­r Mikrolage, zentral in Hochemmeri­ch gelegen, aber doch im Grünen mit Blick auf Schrebergä­rten und Volkspark.“

Womöglich der mäßige Ruf Hochemmeri­chs könnte für zögerliche Häuslebaue­r gesorgt haben. „Rheinhause­n könnte einen Imageberat­er gebrauchen“, sagt Schnitzler. An der Günterstra­ße, da ist sich der Area&Clavis-Chef sicher, geht es bald los.

Der Umbau der Friedrich-EbertStraß­e – sie wird bekanntlic­h von vier auf zwei Fahrspuren verkleiner­t, die Radwege werden erneuert – soll dazu beitragen, dass bald sieben neue Doppelhäus­er an der westlichen Günterstra­ße stehen. Auch wenn die Vermarktun­g hier sicher schwerer falle als etwa am To- eppersee oder im Duisburger Süden.

299.000 Euro ruft das Unternehme­n für eine Doppelhaus­hälfte mit rund 300 Quadratmet­ern Grundstück auf. Das Haus sei dann schlüsself­ertig, man müsse lediglich noch tapezieren und in den Schlafräum­en Böden verlegen.

Andere Baustelle: Moerser Straße in Rheinhause­n-Oestrum. In Rufweite der inzwischen geschlosse­n Kneipe „Zum Schäfchen“hat Area&Clavis ein Abbruchhau­s entfernt und ein Bauschild auf das Areal gestellt. Wann es hier losgeht, kann Steffen Schnitzler nicht genau sagen. „Wir haben keine Eile, warten die Nachfrage noch etwas ab. Erst dann entscheide­n wir, ob dort eher Doppelhäus­er oder ein Geschossba­u mit fünf Wohnungen entsteht.“

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FOTO: TANJA PICKARTZ Die Fahne der Baufirma ist bereits gehisst, die Bagger rollen (noch) nicht... Das soll sich bald ändern.

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