Buchholz: Wettbüro-Pläne sind vorerst gestoppt
BUCHHOLZ (ani) Die Ansiedlung neuer Wettbüros und Wettannahmestellen im Süden, ganz besonders und sehr konkret an der Münchener Straße, soll verhindert werden – und das wird jetzt ganz schnell gehen: Bereits am Dienstag unterzeichneten Reinhard Griebeling als Mitglied des Rates der Stadt und Stadtdirektor Reinhold Spaniel als Vertreter des Oberbürgermeisters einen Dringlichkeitsbeschluss. Der Bebauungsplan wird nun geändert – somit sind sämtliche Verhandlungen und Genehmigungsverfahren für den Bau eines geplanten Wett- büros gestoppt. In ihrer jüngsten Sitzung hatten die Bezirksvertreter über einen Antrag der CDU-Fraktion abgestimmt. Der alte Bebauungsplan für diesen Bereich aus dem Jahre 1987 sieht ausnahmsweise die Ansiedlung von Vergnügungsstätten vor. Das hatte der Rat im Sommer 2011 in seinem Konzept zur Steuerung von Vergnügungsstätten anders beschlossen: Zum „Schutz der Hauptlauflage des Einzelhandels“, so steht es in der Beschlussvorlage, sieht das Konzept einen kompletten Ausschluss von Vergnügungsstätten vor. „Ich freue mich sehr, dass es so schnell geklappt hat, die Verwaltung hat sehr schnell reagiert“, sagt CDU-Ratsherr Reinhard Griebeling. Auch Bezirksbürgermeister Volker Haasper (SPD) zeigt sich erfreut: „Das ist ein guter Weg und vor allem ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Die Gefahr, die viele Einzelhändler, die Politik, Anwohner, Buchholzer Bürger sehen: Viele Betriebe, die die Münchener Straße zu dem Nebenzentrum Duisburgs machen, könnten im Laufe der Zeit durch Wettbüros ersetzt werden. Das Problem ist offensichtlich: Aggressive Werbung, verklebte Schaufenster beeinträchtigen das Ortsbild und unterbrechen den Kundenstrom, so steht es im Dringlichkeitsbeschluss.
Weit vor dem Dringlichkeitsbeschluss haben die Buchholzer Händler die Initiative ergriffen: Sie legten in den Geschäften Unterschriftenlisten aus. Ende März war das, schnell waren 600 Unterschriften zusammengekommen. Mittlerweile, nach zwei weiteren Wochen, haben 2000 Menschen gegen die Ansiedlung weiterer Wettbüros unterschrieben. „Darüber bin ich hoch erfreut“, berichtet Peter Griebeling. Die Gefahr ist nicht gebannt. Der Dringlichkeitsbeschluss und die daraus hervorgehende Änderung des Bebauungsplans gelten nicht für die gesamte Münchener Straße.
„Der Plan geht nur bis zur Schule. Man muss jetzt dranbleiben“, sagt Peter Griebeling. Auch mit Blick auf die andere Straßenseite und die Einrichtung eines Ortes für die Abgabe von Wetten im Haus mit der Nummer 7. „Da müssen wir natürlich auch gegen vorgehen“, verspricht der Ratsherr. Der Rat will am 8. Mai die Änderung des Bebauungsplans besprechen.