Wenig Hoffnung für Tunnel unter der Bahn
Die Rahmer Bahnfahrer werden dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) bald einen neuen Bahnhof verdanken können. Da für den RRX ab der Düsseldorfer Stadtgrenze bis Großenbaum auf der kompletten Strecke zwei zusätzliche Gleise – westlich der bestehenden Bahntrasse – verlegt werden, kommt es auch zu einer „Verschiebung“des Haltepunkts Rahm. Dieser Bahnhof wird erneuert und zudem barrierefrei ausgebaut.
Einige Details zum Neubau stellten DB-Projektingenieurin Laura Hoppenheit und Hendrik Trappmann, Leiter des Duisburger Amts für Stadtentwicklung, jetzt bei der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Großenbaum/Rahm vor. Der Bahnsteig in Rahm wird künftig mit dem Aufzug zu erreichen sein. Die entsprechende Unterführung, die auch als Verbindung zwischen Rahm-West und Alt-Rahm dient, wird mit Hilfe von Rampen (gibt es bislang nur auf der Westseite) ebenfalls behindertengerecht ausgebaut.
Die Kosten für die Umbaumaßnahmen tragen die Deutsche Bahn und die Stadt Duisburg. Dabei übernimmt die Bahn die Finanzierung für die Erschließung des Bahnsteigs und den damit verbundenen barrierefreien Zugang. Der Ausbau der Zugänge zur Unterführung ist Sache der Stadt Duisburg.
Hendrik Trappmann erläuterte, dass die neu anzulegenden Rampen speziell auf Alt-Rahmer Seite zusätzlichen Platz benötigen. Hier seien noch Gespräche mit den Grundstückseignern zu führen. Die entstehenden Baukosten sollen dann zum großen Teil mittels noch zu beantragender Fördermittel finanziert werden. Soweit die guten Nachrichten im Zusammenhang mit dem RRX. Doch wie so häufig fließt in den Wein dann auch etwas Wasser. Denn auf die Unterführung von der Straße Auf der Huf zur Kaffeehött werden die Rahmer in Zukunft verzichten müssen. Das scheint so gut wie sicher. Hendrik Trappmann machte dem Bürgerverein Großenbaum/Rahm wenig Hoffnung auf Erhalt des Fußgängertunnels. Bernd Daub vom Bürgerverein hatte sich dafür eingesetzt, die Verbindung zwischen dem Rahmer Gewerbegebiet an der Beckerfelder Straße und Großenbaum zu modernisieren. Wie berichtet nutzen ihn die Bürger als kurze Verbindung zum nahen Großenbaum.
Der Stadtplaner erläuterte, dass es sich bei dieser Unterführung zwar um einen bisher „geduldeten“, aber dennoch „nicht öffentlichen“Weg handelt. Zudem sei der nur spärlich beleuchtete Tunnel eigentlich nur als Durchlauf für den Rahmer Bach angelegt worden und im aktuellen Zustand keinesfalls als Fußweg für Menschen mit Behinde- rungen geeignet. Durch die Erweiterung der Gleistrasse müsste diese Unterführung theoretisch ebenfalls umgebaut werden. Hendrik Trappmann: „Wenn, dann müsste dieser Tunnel vernünftig ausgebaut werden.“Ein barrierefreier KomplettAusbau würde nach Schätzungen der Stadt 3,2 Millionen Euro kosten. Bei gezählten rund 250 Personen, die den Tunnel täglich nutzen, „rechnet sich diese Investition einfach nicht“. Trappman machte deutlich, dass auch die Bahn in diesem Fall nicht finanziell in Anspruch genommen werden kann: „Der Bachdurchlauf ist offiziell kein öffentlicher Weg, damit ist die Deutsche Bahn aus dem Spiel.“
Wer von Rahm-West künftig nach Großenbaum laufen will, muss damit die Überführung der Gleise (für ältere Fußgänger sehr beschwerlich) oder die Unterführung am Rahmer Bahnhof nutzen – ein großer Umweg.