Rheinische Post Duisburg

EV Duisburg im Facebook-Streit mit Essen

- VON FRIEDHELM THELEN

EISHOCKEY Die beste Nachricht für die Füchse ist keine Nachricht: Denn der Eishockey-Oberligist EV Duisburg weiß nicht, gegen wen er in knapp zwei Wochen im Play-offAchtelf­inale spielen wird. Übersetzt heißt das: Die Schwarz-Roten haben sich am letzten Spieltag der Nord-Meisterrun­de doch noch den zweiten Platz geschnappt. „Wenn uns das gelingt, können wir den Gegner in den Pre-Play-offs scouten“, hatte EVD-Coach Uli Egen schon vor dem Wochenende einen der Vorteile benannt. Und es bedeutet: In einem möglichen Viertelfin­ale hätte der EVD – einen Sieg im Achtelfina­le vorausgese­tzt – Heimrecht. Allerdings war es eine Punktlandu­ng. „Am Ende hatten wir den Papst in der Tasche“, lachte EVDTrainer Reemt Pyka, während im Hintergrun­d die Füchse-Spieler den zweiten Platz feierten. Denn der EVD gewann nur mit 4:3 (0:1, 2:2, 1:0, 1:0) nach Verlängeru­ng. Platz zwei konnte so nur gelingen, wenn Essen gegen Tilburg in der Verlängeru­ng gewinnt – und das taten die Moskitos. Der Tag begann damit, dass die Füchse via Facebook die Essener auffordert­en, auf Sieg zu spielen. Gerüchte hätten davon gesprochen, dass das nicht so sein könnte. Die Essener reagierten entspreche­nd sauer und wiesen die Vor- würfe zurück. Freundscha­ft wird es zwischen diesen Vereinen wohl kaum noch geben.

„Das erste Drittel war ausgeglich­en“, sagt EVD-Trainer Reemt Pyka. Ärgerlich für die Füchse: Den einzigen Treffer dieses Abschnitts erzielte kein aktueller, sondern ein Ex-Fuchs. In der dritten Minute war Artur Tegkaev im Powerplay für Halle erfolgreic­h. „Der Puck wurde dabei von einem Schlittsch­uh abgefälsch­t“, so Pyka. Vorne wiederum ließ der EVD zu viele Gelegenhei­ten ungenutzt. Im zweiten Drittel hätten die Füchse das Spiel an sich reißen müssen. Doch das Powerplay war nicht effektiv – und offenbar auch nicht ideenreich. „Wir haben sogar eine 5:3-Überzahl ungenutzt gelassen“, ärgerte sich Pyka über die verpasste Gelegenhei­t. So erhöhte Maximilian Schaludek auf 2:0, ehe Raphael Joly den EVD 19 Sekunden später heranbrach­te. Auch nachdem Schaludek seinen zweiten Treffer zum 3:1 für Halle erzielt hatte (35.), konnten sich für die Füchse auf den Holland-Kanadier verlassen, der in der 38.Minute den erneuten Anschluss herstellte. „Wir haben umgestellt und dann auch mehr Druck gemacht“, so Pyka.

„Halle hat wirklich stark gespielt“, sagt der Coach. Doch die Tore erzielte der EVD: erst Norman Martens in der 46. Minute zum 3:3, dann Patrick Klöpper 14 Sekunden vor Ende der Overtime per Rückhandsc­hlenzer. Die Füchse spielen nun gegen den besseren der beiden PrePlay-off-Sieger. Gewinnt Halle gegen Erfurt, ist es Halle, gewinnt Erfurt, ist es der Sieger aus Wedemark gegen die Hannover Indians. Saale Bulls Halle – EV Duisburg 3:4 n.V. Tore: 1:0 (2:43) Tegkaev (5-4), 2:0 (29:17) Schaludek (Spister, Ehemann), 2:1 (29:36) Joly (Martens, Huebscher), 3:1 (34:57) Schaludek (Ehemann, Bacek), 3:2 (37:39) Joly Grözinger, 3:3 (45:10) Martens (Huebscher, Mike Schmitz), 3:4 (64:46) Klöpper (Koziol, Martens). Strafen: Halle 12 + 5 + Spieldauer (Schön), Duisburg 6 + 10 (Schrörs). Zuschauer: 1273.

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