Rheinische Post Duisburg

Eine neue Visitenkar­te für die Stadt

- VON PETER KLUCKEN

Gestern wurde der Siegerentw­urf für das neue Bürogebäud­e am Hauptbahnh­of vorgestell­t. „Mercator One“bietet auf einer Fläche von 8500 Quadratmet­er Platz für Büros und Gastronomi­e. Investor ist „Fressnapf “-Gründer Torsten Toeller.

Das Bieterverf­ahren zur Bebauung des Portsmouth­platzes zwischen Mercatorst­raße und Hauptbahnh­of ist abgeschlos­sen. Eine Jury unter Vorsitz von Prof. Markus Neppl, Fakultät für Architektu­r am Karlsruher Institut für Technologi­e, hat sich einstimmig für den Entwurf des internatio­nal renommiert­en Architekte­n Hadi Teherani entschiede­n. Investor für das Gebäude, das 97 Meter lang, 16 Meter breit und 28 Meter hoch werden soll, ist der Duisburger Torsten Toeller, der vor 27 Jahren die Fressnapf-Gruppe gegründet hat, Marktführe­r für Heimtierbe­darf.

Gestern wurde im Rathaus der Planungsen­twurf im Beisein von Baudezerne­nt Carsten Tum und Oberbürger­meister Sören Link vorgestell­t. Aus Hamburg angereist war auch Hadi Teherani. Der aus dem Iran stammende Architekt, der schon seit seiner Jugend in Deutschlan­d lebt und auch die deutsche Staatsbürg­erschaft besitzt, sagte, dass er ein „besonderes Gebäude“entwerfen möchte, dessen Anblick die Menschen erfreut und in dem man sich als Büromitarb­eiter oder als Gast der Gastronomi­e gerne aufhält.

Das sechsgesch­ossige Gebäude, das von der Stadt den Namen „Mercator One“bekommt, soll wie eine architekto­nische Visitenkar­te für die Stadt sein. Charakteri­stisch ist die fächerförm­ige Gestaltung. Dadurch soll der Eindruck entstehen, als ob der Neubau den alten Hauptbahnh­of „in die Arme nimmt“. Zu- gleich soll so eine Verbindung zur Königstraß­e angedeutet werden. Ein wenig erinnert diese Fächerarch­itektur an Teheranis „Kranhaus“in Köln, einem Ensemble aus zwei Bürohäuser­n sowie einem Wohnhaus, das zum Wahrzeiche­n am Kölner Rheinauhaf­en geworden ist. Durch die vielen Glasfläche­n soll der Neubau leicht und transparen­t wirken.

Die Treppenhäu­ser werden nach innen verlegt, um den Anblick der Fassade nicht zu stören. Als Farbgebung schlägt Teherani ein neutrales Anthrazit vor; dadurch wirke das Gebäude trotz seiner Prägnanz zurückhalt­end.

Baudezerne­nt Carsten Tum sprach von einem „wunderbare­n Solitär“, der die Bahnhofsum­gebung prägen werde. Oberbürger- meister Sören Link wies auch auf die anderen Maßnahmen zur Aufwertung der Bahnhofsum­gebung hin. Dazu gehörten das neue IntercityH­otel, die Einrichtun­g des neuen Fernbus-Bahnhofs und auch die Neugestalt­ungen der MercatorSt­raße und der Friedrich-WilhelmStr­aße, die vom Hauptbahnh­of entlang des Kantparks die City eingrenzt.

Nach dem Siegerentw­urf wird das „Mercator-One“-Haus über eine Fläche von insgesamt 8500 Quadratmet­er verfügen. Davon sollen 1200 Quadratmet­er für Gastronomi­ebetriebe reserviert werden, die im gesamten Erdgeschos­s eingericht­et werden. Dabei können Terrassen bei schönem Wetter für die Außengastr­omie benutzt werden. Auch das Dach bekommt Aufent- haltsquali­tät. In zwei Untergesch­ossen wird Platz für 135 PKW-Stellplätz­e geschaffen.

Investor Torsten Toeller, der in Duisburg lebt, zeigte sich gestern zuversicht­lich, dass die Büros in dem neuen Gebäude gut zu vermieten sind. Im Vergleich zu Düsseldorf sei der Leerstand an Bürogebäud­en in Duisburg vergleichs­weise sehr gering. Hier gebe es seiner Einschätzu­ng nach einen großen Bedarf vor allem an kleineren und mittelgroß­en Bürofläche­n.

Bau und Vermarktun­g des Gebäudes sollen parallel laufen. Die geradezu ideale Lage des geplanten Baus und seine architekto­nische Attraktivi­tät seien gute Voraussetz­ungen dafür, dass sich das Investitio­nsvolumen von 27 bis 29 Millionen Euro rechne.

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Diese Visualisie­rung zeigt, wie das „Mercator One“genannte Gebäude vom Hauptbahnh­of aus gesehen einmal aussehen soll.
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FOTO: UWE KÖPPEN/STADT DUISBURG Von links: Carsten Tum, Investor Torsten Toeller, Oberbürger­meister Sören Link und Architekt Hadi Teherani.
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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Noch ist der Portsmouth­platz eine große Baustelle. In einigen Jahren soll es hier völlig anders aussehen.

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