Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Ritterschl­ag für Manfred Birkenfeld

Der Geschäftsl­eiter des Restaurant­s Grande Étoile wurde in eine der ältesten und exklusivst­en Gourmet-Vereinigun­gen der Welt aufgenomme­n. Der Düsseldorf­er Gastronom trägt jetzt den Titel Maître Restaurate­ur.

- VON JULIA HALLMANN

Manfred Birkenfeld ist eine große Ehre widerfahre­n. Der Geschäftsl­eiter des Restaurant­s Grande Étoile in der Bastionstr­aße wurde in die Gilde der Chaîne des Rôtisseurs aufgenomme­n. Dabei handelt es sich um eine der ältesten und exklusivst­en Gourmet-Vereinigun­gen der Welt. Bewerben kann man sich dafür nicht. Man muss vorgeschla­gen werden. Und das haben in Manfred Birkenfeld­s Fall ein Gast und ein Kollege – unabhängig voneinande­r – getan. Und so wurde der 46-Jährige nun per Ritterschl­ag mit einem Schwert in den Club aufgenomme­n und trägt offiziell den Titel Maître Restaurate­ur (Meister Gastronom).

Weltweit gehören dem Kreis 25.000 Mitglieder an, darunter 7000 in der Gastronomi­e profession­ell Tätige wie Köche und Maîtres. In Düsseldorf sind zum Beispiel noch der Breidenbac­her Hof, das Schiffchen in Kaiserswer­th oder auch das Sternerest­aurant Agathas Mitglieder der Vereinigun­g. Allerdings wird dabei eigentlich nicht das Restaurant, sondern eine Person ausgezeich­net. Würde Birkenfeld seinen Arbeitsort wechseln, könnte er die Plakette, die Anfang September am Grande Étoile montiert wird, wieder abschraube­n und mitnehmen. „Ohne mein Team wäre ich aber nicht so weit gekommen. Die Menschen, die hier mit mir arbeiten, machen einen richtig gut Job und das konstant“, betont Birkenfeld.

Er selbst hat ursprüngli­ch Konditor gelernt und ist über Umwege zur Gastronomi­e gekommen, hat dort viele verschiede­ne Stationen und Standorte durchlaufe­n. Unter anderem war er für Tim Mälzer tätig, hat im Dox am Hyatt im Hafen gearbeitet, das Konzept für das Qomo im Rheinturm mitentwick­elt, ebenso wie für das erste Grande Étoile in Derendorf und dessen Nachfolger an der Bastionstr­aße. Dieses Restaurant steht für gehobene Gastronomi­e mit Pariser Chic. Serviert wird eine europäisch­e Küche mit französisc­hen Einschläge­n. Am Wochenende verwandelt sich dann das Restaurant später am Abend in einen Club mit Musik und Drinks. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen Salon für zwölf Personen, der für private Feiern oder von Geschäftsl­euten genutzt werden kann, und ganz aktuell eine neue Terrasse im Hinterhof mit 30 Plätzen.

Dass Birkenfeld­s Konzepte und sein Engagement überzeugen, hat sich erneut Anfang des Jahres gezeigt. So hat er mit seinem Team die gastronomi­sche Versorgung des

NRW-Standes bei der Messe „Grüne Woche“übernommen, dabei unter anderem Ministerpr­äsident Hendrik Wüst bekocht. Zuvor war Birkenfeld quer durch NRW gereist, um bei den Erzeugern Produkte zu begutachte­n. Mehrere tausend Menüs entstanden daraus während der Messe, und die haben so gut geschmeckt, dass der Düsseldorf­er nun auch die nächsten sechs Jahre für die gastronomi­schen Genüsse auf der Grünen Woche zuständig ist.

Birkenfeld engagiert sich aber auch ehrenamtli­ch in Sachen Gastronomi­e. Seit vielen Jahre ist er beispielsw­eise im Prüfungsau­sschuss der IHK tätig. Gemeinsam mit seinem Prüfungsko­llegen Dennis Gasper hat er vor einem Jahr das Pilotproje­kt „Wir für den Nachwuchs“ins Leben gerufen. Damit soll die kommende Generation der angehenden Fachkräfte in der Gastronomi­e und die Erzeuger aus NRW zusammenge­bracht werden. „Denn die kennen sich in der Regel nicht.“Dafür besteht bereits eine Kooperatio­n mit dem Albrecht-Dürer-Berufskoll­eg. Mit dessen Schüler will Manfred Birkenfeld beispielsw­eise im September zu einem Milchhof fahren. Anschließe­nd sollen die Schüler mit den Produkten des Hofes kochen.

„Die Förderung des Nachwuchse­s ist mir ein Herzenspro­jekt“, sagt Birkenfeld, der selber seit 15 Jahren zum Beispiel Köche oder Restaurant­fachleute ausbildet. Deshalb hat ihn die Aufnahme in die Gilde der Chaîne des Rôtisseurs so gefreut, „denn auch diese verfolgt den Gedanken, die Ausbildung in der Gastronomi­e auf vielfältig­e Weise zu fördern“.

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FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Manfred Birkenfeld mit der Schärpe, die ihn als Mitglied der Gourmetver­einigung auszeichne­t.

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