Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts mit Fäusten attackiert – Haftstrafe

Eine Kontrolle durch OSD-Kräfte in der Altstadt eskalierte, ein Mitarbeite­r musste ins Krankenhau­s. Der Täter kam vor Gericht und wurde nun verurteilt.

- VON CHRISTOPH SCHROETER

DÜSSELDORF Drei Einsatzkrä­fte des Ordnungs- und Servicedie­nstes (OSD) wurden im Mai von einem 51-jährigen Mann beleidigt und verletzt – eine davon so schwer, dass diese stationär in einer Klinik aufgenomme­n werden musste. Vor dem Amtsgerich­t Düsseldorf wurde der Täter zu einer Freiheitss­trafe von sieben Monaten verurteilt. Zusätzlich muss er 500 Euro an einen karitative­n Zweck zahlen. Die Freiheitss­trafe

wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Ordnungsde­zernent Christian Zaum begrüßte das Urteil: „Ich hoffe, dass Urteile wie dieses eine abschrecke­nde Wirkung zeigen.“Gewalt und Beleidigun­gen gegen Einsatzkrä­fte seien inakzeptab­el und würden konsequent zur Anzeige gebracht. Dabei hatte der Fall harmlos begonnen: Eine Fußstreife des OSD hatte Mitte Mai 2022 zwei Personen an der Rheinstraß­e/Ecke Berger Straße kontrollie­rt. In diese

Kontrolle hatte sich der unbeteilig­te 51-Jährige eingemisch­t, bevor es zu einem Streit mit einer anderen Person kam.

Die Einsatzkrä­fte versuchten, die Parteien zu trennen. Dabei wurden sie von dem Mann beleidigt. Bei der Aufnahme der Personalie­n schlug er einer OSD-Einsatzkra­ft mit der Faust an das Kinn. Der Versuch, ihn zu Boden zu bringen und zu fixieren, wurde massiv von Umstehende­n gestört: Ein Kreis von 50 bis 70 Personen hatte sich gebildet, die Einsatzkrä­fte wurden verbal bedroht und bedrängt.

Nachdem mehrere Polizeistr­eifen und weitere OSD-Kräfte zur Verstärkun­g eingetroff­en waren und diese die Situation absicherte­n, konnte der Mann festgenomm­en werden. Er leistete dabei heftigen Widerstand. Nach seiner Festnahme sprach er auf der Wache noch Drohungen gegen Polizeibea­mte aus.

Ein 31-jähriger Teilnehmer eines Junggesell­enabschied­s, der mehrfach versuchte, gewaltsam den Sicherungs­ring

zu durchbrech­en und eine weitere OSD- sowie eine Einsatzkra­ft der Polizei angriff, wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen und zur Altstadtwa­che gebracht.

Zwei OSD-Kräfte mussten nach dem Einsatz per Rettungswa­gen ins Universitä­tsklinikum gebracht werden, eine dritte Kraft konnte selbststän­dig ins Krankenhau­s fahren. Einer der Verletzten wurde stationär aufgenomme­n, auch die beiden anderen waren nicht mehr dienstfähi­g.

Polizeiprä­sident Norbert Wesseler sagte damals zu dem Vorfall: „Wenn bei einem Versuch, einen Streit zu schlichten, solche Aggression­en gegen Vertreter unseres Rechtssyst­ems erfolgen, zeigt das die Respektlos­igkeit von Teilen der Gesellscha­ft. Diesem Wandel müssen wir geschlosse­n entgegentr­eten.“

Das Amtsgerich­t Düsseldorf sah die Straftatbe­stände der Beleidigun­g, Widerstand mit Körperverl­etzung sowie Bedrohung als erwiesen an, woraus sich die Gesamtstra­fe von sieben Monaten ergab.

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