Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Diaby und Adli lassen Bayer in Budapest jubeln
Leverkusen siegte souverän 2:0 bei Ferencvaros und steht damit im Viertelfinale der Europa League. Der Spielverlauf war fast ideal für die Rheinländer.
BUDAPEST Von einem idealen Spielverlauf zu sprechen, wäre vielleicht übertrieben, aber es lief im Rückspiel des Achtelfinales der Europa League viel für Bayer Leverkusen. Nach dem 2:0 im ersten Duell gegen Ferencváros Budapest im eigenen Stadion galt es vor allem, in der Puskás Aréna, wo am 31. Mai auch das Endspiel ausgetragen wird, nicht die Nerven zu verlieren. Das gelang beim 2:0 (1:0)-Sieg souverän. Ausverkauft war das Stadion mit rund 67.000 Plätzen zwar nicht ganz, die Kulisse aber durchaus eindrucksvoll.
Zunächst setzte es indes eine kalte Dusche für den ungarischen Rekordmeister und seine Fans. Denn kaum war die Partie angepfiffen, stand es bereits 1:0 für Bayer. Edmond Tapsoba schlug einen langen Ball nach vorne, Moussa Diaby war im Sprintduell mit Mats Knoester hoffnungslos überlegen, rauschte in den Strafraum und schob flach zur frühen Führung ein (3.).
Der Matchplan von Budapests Trainer Stanislaw Tschertschessow, einst Keeper von Dynamo Dresden in der Bundesliga, war nach dem Treffer obsolet. Als kurz danach auch noch Henry Wingo nach einem Laufduell mit Mitchel Bakker wohl wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden musste, erlebten die Gastgeber den nächsten Rückschlag. Davon unterkriegen ließen sie sich aber nicht. Stattdessen suchten sie die Chance, den Favoriten
doch noch irgendwie ins Wanken zu bringen.
Vor Wingos Verletzung verbuchte Elmar Civic die erste gute Chance aus etwa 18 Metern (8.), die wohl größte Gelegenheit vergab aber Amer Gojak, der frei vor Lukas Hradecky am glänzend reagierenden Schlussmann der Werkself scheiterte (22.). Dazu gab es eine ganze Reihe semigefährlicher Distanzschüsse – und der abgefälschte Versuch von Adama Traoré, der zum Glück für den staunend hinterherschauenden Hradecky nur auf die Latte prallte, war ein weiterer Beleg für den nicht erloschenen Kampfgeist (38.).
Leverkusen beschränkte sich hingegen weitgehend darauf, das Ergebnis zu verwalten, und tat nur das Nötigste, wohl auch als eine Art Ressourcenmanagement vor dem anstehenden Bundesligaspiel gegen Bayern München am Sonntag (17.30 Uhr). Aber der Herangehensweise wohnte freilich ein gewisses Restrisiko inne – nicht nur, weil Florian Wirtz und Diaby unmittelbar vor der Halbzeit je eine gute Gelegenheit auf das 2:0 vergaben.
Die Uhr arbeitete aber beharrlich für die Rheinländer. Bakker, Diaby und Sardar Azmoun ließen teils exzellente Möglichkeiten auf die Entscheidung liegen (50./54./55./58./77.), Spannung kam jedoch mangels eines Tores der zunehmend resignierten und spielerisch unterlegenen Budapester nicht auf. Stattdessen erhöhte Amine Adli auf 2:0 (81.).