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Die Einreise-Regeln beliebter Urlaubsländer
Wohin man in diesem Jahr im Sommer verreisen kann, lässt sich derzeit nicht sicher sagen. Während in Griechenland der Tourismus wieder langsam anrollt, lassen andere Länder aktuell keine Urlauber rein. Ein Überblick.
Am 5. Juli starten in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Wohin es in diesem Jahr in den Urlaub geht, das wüssten normalerweise längst schon die meisten Deutschen. In diesem Jahr ist – wie im vergangenen auch – die Unsicherheit groß, da noch nicht abzusehen ist, wo Urlaub in Corona-Zeiten überhaupt möglich ist. Ferner weist die Bundesregierung immer wieder darauf hin, auf „nicht zwingend notwendige Reisen“ins Ausland zu verzichten. Ein grundsätzliches Reiseverbot besteht aber nicht.
Diejenigen, die sich trotzdem für die Buchung einer Reise entscheiden, müssen flexibel sein und unter Umständen sogar um ihren Urlaub zittern, denn die Einreisebestimmungen in den Ländern können sich jederzeit ändern. Wir zeigen, welche Regelungen momentan für Touristen in beliebten Urlaubszielen gelten.
Spanien Auf dem Festland Spaniens ist in den meisten Regionen, wie zum Beispiel Andalusien, die Einreise nur aus einem triftigen Grund, nicht aber zu einem touristischen Zweck, möglich. Bis zum 9. Mai ist in Spanien der „nationale Gesundheitsnotstand“ausgerufen, auf dem Festland gibt es vereinzelt Ausgangssperren. Laut des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez soll der Notstand nicht verlängert werden, wodurch auch für Touristen einige Lockerungen beschlossen werden könnten. Die spanische Regierung zeigte sich zuletzt offen dafür, Geimpfte ab Ende Juni ohne Tests und Quarantäne einreisen zu lassen, wenn der digitale Impfpass der EU einsatzbereit sei.
Balearen (Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera) Auf den spanischen Inseln gelten andere Regeln als auf dem Festland. Dort sind Urlaube grundsätzlich möglich. Einreisende müssen ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden sein darf. Auf den Balearen gilt eine nächtliche Ausgangssperre, an die sich auch Touristen halten müssen. Zudem müssen Restaurants, Cafés oder Bars früher als gewohnt schließen.
Kanaren (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro) Auch auf den Kanaren müssen Urlauber ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Dieses Testergebnis muss zudem nicht nur am Flughafen, sondern auch beim Einchecken in ein Hotel oder eine Unterkunft vorgelegt werden. Die einzelnen Inseln haben zum Teil nächtliche Ausgangssperren, die je nach Insel variieren. Restaurants, Cafés und Bars müssen ihren Betrieb früher schließen.
Portugal Derzeit sind touristische Reisen nach Portugal nicht möglich. Die Regierung plant nach eigenen Angaben, im Sommer die Einreise für vollständig geimpfte Touristen ohne einen zusätzlichen Test zu ermöglichen, wenn der digitale Impfpass der EU einsatzbereit ist.
Italien Derzeit sind touristische Reisen nach Italien möglich, die Bewegungsfreiheit ist allerdings stark eingeschränkt, denn das Reisen innerhalb des Landes ist nur mit triftigem Grund möglich. Für die Einreise wird ein negatives PCR- oder Antigen-Testergebnis benötigt, das nicht älter als 48 Stunden ist. Außerdem müssen sich Einreisende vorab online anmelden und sich unabhängig ihres Testergebnisses in eine fünftägige Quarantäne begeben. Ein weiterer negativer Test ist nötig, um diese im Anschluss zu verlassen. Diese Regelung gilt vorerst bis zum 30. April.
Griechenland Seit dem 19. April wird in Griechenland auf die siebentägige Quarantäne für Einreisende aus der EU verzichtet. Aber: Das gilt nur, wenn die Einreisenden mindestens seit zwei Wochen vollständig geimpft sind oder ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Urlauber müssen sich zudem vor der Einreise online anmelden. Erste Hotels haben mittlerweile geöffnet.
Frankreich Derzeit sind touristische Reisen nach Frankreich nicht möglich und Hotels dürfen keine Urlauber aufnehmen.
Kroatien Für die Einreise nach Kroatien benötigt man ein negatives PCR-Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden ist. Auch die Einreise nach einem negativen Antigen-Schnelltest ist möglich. Dieser muss dann aber innerhalb von zehn Tagen wiederholt und bestätigt werden. Sonderregelungen gibt es auf der Balkanhalbinsel für Geimpfte, die ihre zweite Impfung spätestens 14 Tage im Voraus erhalten haben, sowie diejenigen, die nachweisen können, dass sie sich von einer Corona-Infektion erholt haben (zum Beispiel durch ein ärztlich ausgestelltes Zertifikat). Beide Personengruppen dürfen auch ohne Test nach Kroatien einreisen. Überdies werden für die Dauer des Aufenthalts die Kontaktdaten aller Reisenden registriert. Das Hinterlegen der Daten ist online möglich.
Niederlande Wer für einen Urlaub in die Niederlande einreist, benötigt ein negatives PCR-Testergebnis, das nicht älter als 24 Stunden ist. Aber: Laut des Auswärtigen Amtes sollen sich Reisende aus Deutschland „dringend“in eine zehntägige Hausquarantäne begeben. Nach fünf Tagen kann man sich erneut testen lassen, um die Quarantäne mit einem negativen Testergebnis vorzeitig zu beenden. Flugreisende müssen überdies ein Gesundheitsformular ausfüllen und mitführen. Für die Rückreise nach Deutschland gelten Regeln, die je nach Bundesland variieren können. Die Niederlande wollen am 28. April mit Lockerungsschritten beginnen. Der Öffnungsplan verläuft in mehreren Schritten bis Anfang Juli – also passend zu den Sommerferien in NRW. Dann sollen weitreichende Lockerungen und damit Freiheiten für Bürger und Urlauber möglich sein.
Belgien Neuerdings sind auch nicht-essentielle Reisen nach Belgien wieder möglich. Allerdings muss spätestens 48 Stunden vor Einreise ein Reiseformular ausgefüllt und elektronisch versendet werden. Zudem müssen Urlauber bei der Einreise ein negatives PCR-Testergebnis mit sich führen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Aber: Eine siebentägige Quarantäne ist Pflicht, an deren Ende ein weiterer negativer Corona-Test vorliegen muss, um die Quarantäne zu beenden. Von all diesen Regeln ausgenommen sind Reisende, die nicht länger als 48 Stunden in Belgien bleiben.
Schweiz Grundsätzlich ist die Einreise in die Schweiz für Deutsche möglich. Allerdings müssen sich Urlauber aus von der Schweiz deklarierten Risikogebieten in Quarantäne begeben und ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. NRW gilt für den Alpenstaat derzeit nicht als Risikogebiet – Thüringen und Sachsen hingegen schon. Die Pflicht, ein Testergebnis vorzulegen, gilt überdies für alle Flugreisenden. Auch müssen per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus reisende, ihre Kontaktdaten per elektronisches Einreiseformular übermitteln. Hotels sind aktuell geöffnet. Seit dem 19. April dürfen Restaurants und Bars auch wieder die Außenbereiche öffnen.
Österreich Derzeit sind touristische Reisen nach Österreich nicht möglich. So ist unter anderem die Beherbergung zu touristischen Zwecken in Hotels sowie Ferienhäusern und -unterkünften untersagt. Das soll sich ab dem 19. Mai ändern. Dann wollen praktisch alle wegen der Corona-Krise heruntergefahrenen Branchen einen Neustart wagen. Zentrale Säule des Schritts ist ein umfassendes Schutzkonzept, bei dem Zutrittstests für Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur im Mittelpunkt stehen.
Ägypten Einreisende müssen ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Eine Sonderregel gilt hingegen bei einer Einreise vom Flughafen in Frankfurt: Dann darf das Testergebnis sogar bis zu 96 Stunden alt sein. Und: Das Testergebnis muss in englischer oder arabischer Sprache angefertigt sein.
Türkei Reisende müssen bei der Ein- und Ausreise ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen. Bei der Einreise darf dieses maximal 72 Stunden alt sein, bei der Ausreise maximal 48 Stunden. Alle Flugreisenden müssen innerhalb von 72 Stunden vor der Reise ein elektronisches Formular ausfüllen. Aktuell gibt es eine nächtliche Ausgangssperre, die allerdings nicht für Touristen gilt.
Für alle Länder gilt: An die örtlichen Corona-Vorschriften muss sich zwingend gehalten werden. Derzeit müssen alle Personen, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen, vor dem Abflug ein negatives Testergebnis vorlegen, das höchstens 48 Stunden vor der geplanten Einreise nach Deutschland vorgenommen worden ist. Die Kosten hierfür müssen von den Reisenden selbst getragen werden. Diese Regelung gibt es vorerst bis zum 12. Mai.
Wenn Menschen nicht per Flugzeug reisen, gilt dies: Reisende, die sich in den vergangenen zehn Tagen vor der Einreise nach Deutschland in einem sonstigen Risikogebiet (weder Hochinzidenzgebiet noch Virusvariantengebiet) aufgehalten haben, müssen spätestens 48 Stunden nach ihrer Einreise über ein Testergebnis verfügen und dieses auf Anforderung den zuständigen Behörden vorlegen. Solche Risikogebiete sind etwa Italien und große Teile Spaniens. Für Länder mit der Einstufung als Hochinzidenzgebiet gelten noch härtere Regeln, bei Frankreich etwa eine Quarantänepflicht, die aber nicht in Nordrhein-Westfalen vorgeschrieben ist.