Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Einbruchszahlen sind durch Corona weiter rückläufig
DÜSSELDORF Corona hat offenbar auch den Einbrechern das Geschäft verhagelt: Seit Januar wurden in Düsseldorf 720 Taten angezeigt, zwei Drittel davon Einbruchsversuche. Das sind noch einmal 15 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. „Der Lockdown im Frühjahr könnte da eine Rolle spielen“, vermutet Regina Hampe, Leiterin des Einbruchkommissariats. Weil viele Menschen zu Hause waren, fehlte es den Tätern an Gelegenheiten.
Aber die kritische Phase beginnt erst jetzt: „Die dunkle Jahreszeit ist die Einbruchszeit“, warnt Polizeipräsident Norbert Wesseler und rechnet mit einem Anstieg der Fallzahlen bis zum Jahresende. Denn spätestens mit der Zeitumstellung beginnt die Hochphase der sogenannten Dämmerungseinbrüche. Gerade wenn es früher dunkel wird, hätten Täter, überwiegend aus dem ost- und südosteuropäischen Raum, „häufig das Gefühl, mehr zu erreichen als sonst“, so Wesseler. Es sei dann leichter, nicht entdeckt zu werden. Deshalb bleibt auch in diesem Jahr die Themen Einbruch und Prävention trotz der rekordverdächtig niedrigen Zahlen ein Schwerpunkt der Polizei.
Zum landesweiten Aktionstag „„Riegel vor! – Sicher ist sicherer“gab es jetzt auch wieder Tipps von der Beratungsstelle der Kripo. „Häufig sind Wohnungen, in denen Licht eingeschaltet ist, für Täter uninteressant“, sagt Reinhard Busch und empfiehlt per Zeitschaltuhr gesteuerte LED-Leuchten: „So kann Anwesenheit simuliert werden.“Und auch das eigene Verhalten gilt es zu überprüfen: Werden Türen und Fenster wirklich sorgfältig verschlossen, wenn man die Wohnung verlässt? Und wissen die Nachbarn über eine längere Abwesenheit Bescheid?
Denn Nachbarn spielen gerade bei der Vermeidung von Einbrüchen eine wichtige Rolle, wenn sie etwa Licht bemerken, wo keines sein sollte, fremde Fahrzeuge im Viertel auffallen oder verdächtige Personen gesehen werden. „Bei verdächtigen Beobachtungen unbedingt den Notruf 110 wählen“, betont Polizeipräsident
Wesseler.
Mit der Kampagne „Riegel vor! – Sicher ist sicherer“will die Polizei den Druck auf die Täter hochhalten und die Bürger darüber informieren und dabei unterstützen, ihr Zuhause besser vor Einbrechern zu schützen. Denn aufgrund vieler technischer Sicherungen bleiben viele Einbrüche im Versuchsstadium.
Unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen finden deshalb am Wochenende Informationsveranstaltungen zum Einbruchschutz statt: Am Samstag erläutern Spezialisten in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, Luisenstraße 2, von 9 bis 16 Uhr den Einsatz technischer Sicherungen an Häusern und Wohnungen. Am Sonntag von 9 bis 12 Uhr informieren die Beamten an einem Stand vor der Johanneskirche am Martin-Luther-Platz darüber, wie Einbrecher vorgehen und wie man sich erfolgreich schützen kann.
Die Beratungsstelle der Kripo ist darüber hinaus montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 8.30 bis 14 Uhr auch telefonisch unter 0211 8706868 erreichbar,