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Köln stützt Lit.Cologne mit 500.000 Euro
KÖLN Die Lit.Cologne ist längst zum Markenzeichen der Domstadt geworden. Und so wird eins der größten und privatwirtschaftlich orgnanisierten Literaturfestivals jetzt mit kommunalen Mitteln unterstützt. Nachdem die Veranstaltungen im Frühjahr im Zuge der Coronakrise abgesagt und zum Teil verschoben wurden, erklärte sich die Stadt Köln bereit, 500.000 Euro für „struktursichernde
Maßnahme und die Weiterentwicklung und Neuaufstellung des Literaturfestivals 2020/2021 zuzusichern“, wie verlautet wurde. Nach den Worten von Oberbürgermeisterin Henriette Reker wolle man damit das strahlkräftige Lesefest „auf ein sicheres Fundament stellen“.#
Städtische Subventionen für private Kulturanbieter ruft natürlich Kritiker auf den Plan. Doch nach den Worten von Lit.Cologne-Geschäftsführer
Rainer Osnowski ke bekomme man keinen Cent aus dem Kulturetat der Stadt, sondern alles aus dem Topf der Wirtschaftsförderung. „Wir nehmen damit nicht nur den anderen nichts weg; sondern im Gegenteil: Mit der finanziellen Hilfe haben wir von der Stadt jetzt praktisch anerkannt bekommen, dass wir ein Standortfaktor sind“, so Osnowski im Gespräch mit unserer Zeitung. Wann der Festivalbetrieb aber wieder aufgenommen werden kann, ist ungewiss. Im Herbst startet mit der Phil.Cologne die „kleinere Schwester“. Mit ihr könnte man erste Erfahrungen sammeln. Auf Live-Lesungen aber will Rainer Osnowski auch künftig auf keinen Fall verzichten. „Eine 1:1-Übertragung von Lesungen ins Digitale ist nichts für die Lit. Cologne. Wenn wir über Streaming reden, dann über die Entwicklung ganz neuer Formate. Das kostet Zeit und Geld“, so Osnowski gegenüber unserer Redaktion.