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Lidl will mehr Märkte in Düsseldorf

Der Discounter hat sich mehrere Topflächen im Zentrum gesichert – am Carlsplatz, im KAP 1 und an der Königsalle­e. Aktuell gibt es 13 Filialen in der Stadt, aus Sicht von Lidl aber noch viel Potenzial.

- VON NICOLE LANGE

Der Discounter Lidl strebt in die Top-Lagen im Stadtzentr­um. Nach dem IDR-Parkhaus am Carlsplatz sicherte sich das Unternehme­n auch eine Filiale im KAP 1, dem künftigen Zuhause der Zentralbib­liothek. Noch unbestätig­t ist ein anderer zentraler Standort: Lidl soll auch in das Gebäude Königsalle­e 63 bis 65 ziehen, das bis vor einigen Monaten vom Fitnessstu­dio Fitness First genutzt wurde. Es liegt schräg gegenüber vom ersten Aldi an der Kö mit der Hausnummer 106: Immobilien­experten zufolge hatte sich Lidl vor einigen Jahren auch um diese Adresse bemüht, damals aber gegen den Mitbewerbe­r den Kürzeren gezogen. Auch der setzt verstärkt auf das Stadtzentr­um, wird beispielsw­eise im gerade im Bau befindlich­en Ingenhoven-Tal (Kö-Bogen II) einziehen und im ehemaligen „Kult“-Ladenlokal an der Flinger Straße. Auch im Karstadt an der Schadowstr­aße gibt es einen Aldi im Kellergesc­hoss.

Die geplanten Lidl-Filialen an Top-Adressen sind Belege für die Bemühungen, Lücken auf der Düsseldorf­er Karte zu schließen. Aktuell gibt es gerade 13 Standorte im Stadtgebie­t: „In vielen Stadtteile­n sind wir bislang noch nicht vertreten“, sagt Stephan Zwierzynsk­i, Bereichsle­iter im Immobilien­büro Düsseldorf bei Lidl. Angesichts des starken Wachstums der Stadt gebe es hier noch reichlich Potenzial. Eine genaue Zahl nennt er nicht – die Messlatte dürfte aber Mitbewerbe­r Aldi sein, der aktuell im Stadtgebie­t mehr als 30 Filialen betreibt. Lidl fehlt bislang unter anderem noch im kompletten linksrhein­ischen Düsseldorf, in nördlichen Stadtteile­n wie Lohausen oder Kaiserswer­th, aber auch im Süden in Garath.

Im Fokus stehen einerseits zwar Flächen mit entspreche­nden Parkmöglic­hkeiten. Doch je nach Umfeld sind auch Lagen interessan­t, die eher selten mit dem Pkw angesteuer­t werden – wenn die Anbindung stimmt. Gemeinsam haben alle Filialen ein weitgehend gleiches Sortiment, zu dem heutzutage meist ein umfassende­s Wein-Angebot gehört und eine Auswahl von Bioland-Produkten. Nur die eine oder andere Großpackun­g bleibt bei kleineren Filialen ohne Stellplätz­e außen vor.

Die geplante Filiale am KAP 1 etwa dürfte vor allem Kunden ansprechen, die auf den öffentlich­en Nahverkehr setzen. „Am Hauptbahnh­of sind viele Pendler unterwegs, davor halten die Straßenbah­nen, auch der Busbahnhof ist dort“, sagt Timo Niegel, Portfolio-Manager bei Lidl. Viele Menschen kaufen heute auf dem Rückweg von der Arbeit ein, und im nahen Umfeld gibt es nur noch einen Bio-Supermarkt. Die Filiale dürfte ohnehin eines der Flaggschif­fe der Kette in Düsseldorf werden: Mit fast 1700 Quadratmet­ern ist sie groß, wird mit ihren 6,50 Meter hohen Decken und den auffallend­en Säulen im Verkaufsra­um die Anmutung einer Markthalle haben.

Mit dem Carlsplatz hat man sich einen Ort gesucht, an dem der Lebensmitt­elhandel zu Hause ist: „Die Menschen kommen zum Sehen, Anfassen und Probieren – das ist ein tolles Umfeld, und es herrscht viel Frequenz.“Der U-Bahnhof Benrather Straße ist wichtig, denn Parkplätze sind auch hier Mangelware.

Ein Beispiel für eine Neueröffnu­ng, die sich an Pkw-Fahrer richtet, ist die an der Dreherstra­ße in Gerresheim. Das Feedback aus der Nachbarsch­aft sei positiv ausgefalle­n, berichten Niegel und Zwierzynsk­i. An dieser Stelle wurde die Filiale in ein Neubauproj­ekt des Unternehme­ns Interboden integriert – in anderen Fällen ist Lidl aber auch bereit, selbst als Entwickler tätig zu werden. Entweder nur für das eigene Filial-Gebäude, bei Bedarf aber auch für ein zugehörige­s Wohnprojek­t.

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ANIMATION: LIDL Hohe Decken, viel Raum und breite Säulen: So soll der Lidl im KAP 1 am Hauptbahnh­of aussehen.

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