Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bauhelfer bekommen höheren Mindestlohn
Fachkräfte in der Baubranche müssen mindestens 2,70 Euro mehr pro Stunde bekommen als ungelernte Kräfte.
(RP) Die 127 Bauunternehmen in der Stadt Krefeld müssen Facharbeitern nun mindestens 15,20 Euro pro Stunde zahlen. So hoch liegt seit diesem Monat der Mindestlohn in der Branche. Auch angelernte Kräfte haben damit Anspruch auf 43 Euro mehr im Monat, wie die Industrie-Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die Lohnuntergrenze ist für alle Baubetriebe ein Muss. Sie beschäftigen nach Angaben der Arbeitsagentur 1330 Menschen in der Seidenstadt.
Die IG BAU Düsseldorf spricht von einem „überfälligen Lohn-Plus“– appelliert jedoch an Fachkräfte, eine Bezahlung nach Tarif einzufordern oder die Firma zu wechseln. „Der Mindestlohn ist gut, aber der Tariflohn ist besser. Darunter sollte kein ordentlicher Bauarbeiter arbeiten gehen“, so Bezirkschefin Doris Jetten. Dieser liegt derzeit bei 20,63
„127 Bauunternehmen in Krefeld beschäftigen laut Arbeitsagentur 1330 Menschen“
Euro pro Stunde. „Der Boom im Baugewerbe geht weiter. Viele Firmen suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Deshalb sollten Bauarbeiter sich nicht unter Wert verkaufen – ohne sie geht es nicht“, sagt Jetten. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche bundesweit Auftragseingänge von knapp 80 Milliarden Euro – der höchste Wert seit 24 Jahren, so das Statistische Bundesamt.
In diesem Monat steigt außerdem der Mindestlohn für einfachste Hilfsarbeiten. Ungelernte bekommen jetzt mindestens 12,20 Euro in der Stunde. Nach Einschätzung von Gewerkschafterin Jetten versuchen jedoch einige Betriebe, Fachleute mit dem Helfer-Lohn abzuspeisen. „Aber das ist illegal und kann bei einer Betriebskontrolle des Zolls für den Arbeitgeber richtig teuer werden“, betont die Gewerkschafterin. Doris Jetten Bezirkschefin IG BAU