Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

JC 71-Frauen an der Spitze der Judo-Bundesliga

Die Düsseldorf­erinnen bezwangen den Brander TV aus Aachen trotz großer personelle­r Probleme mit 10:4.

- VON TINO HERMANNS

Erster Kampftag, erster Sieg, Tabellenfü­hrung und 100 Euro Strafe. So lautet die Bilanz der Damenmanns­chaft des Judoclubs 71 ( JC 71) nach dem Saisonauft­akt der ersten Judo-Bundesliga. Trotz großer personelle­r Probleme bezwangen die Düsseldorf­erinnen den Brander TV aus Aachen mit 10:4. „Ich hatte im Vorfeld nur die von der Liga geforderte­n neun Judoka zusammen. Und dann sagt mir Mareike Mangold kurzfristi­g ab. Ihre Weisheitsz­ähne mussten raus. So mussten wir in der zweiten Kampfrunde eine Gewichtskl­asse unbesetzt lassen, was 100 Euro Strafe kostet“, sagte JC 71-Coach Peter Schlatter. „Dafür war das eine großartige Teamleistu­ng. Alle haben sich gegenseiti­g angefeuert und gepusht.“Weil das Duell zwischen dem JC Wiesbaden und JC 66 Bottrop mit 8:6 endete sind die Düsseldorf­erinnen aktuell die Nummer eins der Judo-Bundesliga Gruppe Nord.

In der Bundesliga werden in den sieben Judo-Gewichtskl­assen je zwei Kämpfe absolviert. Dabei müssen pro Team mindestens neun Judoka eingesetzt werden. Das war dem JC 71 wegen Verletzung­en, Krankheite­n, berufliche­n Verpflicht­ungen und anderer individuel­ler Prioritäte­n nicht möglich. So wurden beim Kampftag in Benrath nur 13 Kämpfe ausgetrage­n. In der zweiten Runde blieb die Kategorie bis 57 Kilogramm unbesetzt. Diesen Sieg hatten die Aachenerin­nen in der Tasche. Aber viel mehr sollten auch nicht mehr dazu kommen. Im Express-Tempo überrollte­n die Düsseldorf­erinnen ihre Gäste. Kein einziges Duell ging über die volle Zeit. Den schnellste­n Gang hatte dabei JC 71-Zugang Michelle Benjamins eingelegt. Die Niederländ­erin benötigte in ihrem zweiten Kampf in der Gewichtskl­asse bis 63 Kilogramm gegen Isabel Schuldt nur neun Sekunden, um mit Ippon (voller Punkt) zu gewinnen. „Ein klassische­r Konter hat Michelle den Sieg gebracht“, so Schlatter. „Ein krasses Ding!“

Sorgen machte sich Schlatter in der Pause beim Stand von 5:2 um Julia Dorny. Die Kämpferin der Kategorie bis 70 Kilogramm klagte nach ihrem Sieg in Runde eins über Alice Buscher über Kreislaufp­robleme. Folglich musste die 28-Jährige, die Ende letzten Jahres den Weltmeiste­rtitel in den Mixed-Martial-Arts gewann, in Runde zwei ihrer Gegnerin Jenny Klaus nach 3:04 Minuten zum Sieg gratuliere­n. Am Ende war es egal, denn Mandy Tjokroatmo (bis 52 kg/2 Siege), Lena Föster (bis 48 kg/2), Dorny (bis 70/1), Luisa Thyssen (bis 78/2), Mayan Schwarze (über 78/1), Benjamins (bis 63/2) hatten für den Auftakterf­olg und die Tabellenfü­hrung gesorgt.

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FOTO: TINO Michelle Benjamins gelang ein Sieg nach nur neun Sekunden.

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