Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
DEG kann sich den Matchball holen
Gewinnt der Eishockey-Erstligist Freitag (19.30 Uhr) gegen Augsburg, fehlt nur noch ein weiterer Erfolg zum Halbfinale.
Das vierte Spiel einer Play-off-Serie ist immer das wichtigste. Das zumindest sagen die einen. „Aber am Ende ist da doch jeder anderer Meinung“, findet Harold Kreis, Trainer der Düsseldorfer EG. „Manche sehen Spiel zwei und vier als Schlüsselspiele, andere Spiel drei. Letztlich hat aber jede Partie seine eigene Geschichte. Ich bereite meine Mannschaft deshalb nicht auf Spiel vier vor, sondern einfach nur auf das nächste.“Und das findet am Freitagabend (19.30 Uhr) statt, wenn die DEG zum vierten Mal im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga gegen die Augsburger Panther antritt.
Auch wenn Kreis es nicht hören mag: Die Partie hat durchaus das Potenzial zum Schlüsselspiel. Gewinnen nämlich die Düsseldorfer vor über 10.000 Zuschauern im Dome, führen sie 3:1 in der Serie – die Augsburger müssten dann jedes der verbleibenden drei Spiele gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen; die DEG bräuchte nur noch einen weiteren Erfolg. Siegen die Panther, steht es 2:2, und die Serie geht von vorne los; dann allerdings wieder mit Heimvorteil der Augsburger.
Das Trainerteam um Kreis und Assistent Tobias Abstreiter haben die für Play-offs unüblich lange Pause von fünf Tagen noch einmal zur intensiven Vorbereitung genutzt. „Wir konnten den Spielern mal einen Tag frei geben und andere Elemente als Taktik trainieren“, sagt Kreis. „Aber der Spannung ist so eine lange Pause innerhalb der Play-off-Serie natürlich nicht zuträglich.“
Diese Spannung dürfte aber spätestens zum ersten Bully am Freitag wieder da sein. Denn die Serie zwischen der DEG und den Augsburgern ist extrem rassig und emotional. „Da wird häufig am Rande der Legalität gespielt“, bemerkt Abstreiter. „Das ist ein verdammt schmaler Grat, denn du darfst nicht zu viele Strafzeiten kassieren.“Genau diese Gratwanderung beherrschen die Spieler in Rot-Gelb aktuell ziemlich erfolgreich. „Wir spielen jetzt so kompakt, wie wir uns das bereits in Spiel eins vorgestellt hatten“, sagt Kreis. „Wir haben den Jungs gesagt: Ihr müsst härter arbeiten, wenn ihr nicht an der Scheibe seid. Aber das Team ist selbstkritisch. Die Jungs meinten selbst, Spiel eins sei ,boys against men’, Jungs gegen Männer, gewesen. Jetzt spielen endlich Männer gegen Männer. Wir haben eine gute Balance im Team gefunden.“
Das gilt sogar für die zweite Reihe der Düsseldorfer mit Calle Ridderwall, Ken-Andre Olimb und John Henrion, die mit erst drei Scorerpunkten zwar weit hinter ihren offensiven Erwartungen zurückbleibt, von Kreis aber trotzdem ein Lob bekommt. „Ich erwarte nicht ausdrücklich, dass die drei mehr Tore schießen. Ich achte nicht nur auf die Offensive. Die Jungs arbeiten sehr gut; kriegen die Balance zwischen druckvoll und geduldig spielen gut hin. Torchancen ergeben sich, man kann sie nicht forcieren. Wenn sie so weiterarbeiten, werden sie sich vo alleine ergeben.“Vielleicht trägt das Trio am Freitag dann sogar mit Toren dazu bei, dass Spiel vier für die DEG zum Schlüsselspiel wird.