Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So lässt sich Aggression am Steuer verhindern
In Deutschlands Autos wird viel geschimpft. Diese Tipps helfen beim Stress im Verkehr.
(tmn) Schuld haben immer die anderen: der Vordermann, der nicht aus dem Quark kommt, oder die Verkehrsplaner, die nicht in der Lage sind, Ampelphasen so einzustellen, dass mehr als drei Autos durchkommen. Aber warum kann der ganz normale Autofahrerstress in Aggression münden – und was hilft dagegen?
Die Hemmschwellen für einen Wutausbruch sind individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt. Ob es aber zu Ausbrüchen aggressiven Verhaltens kommt, hängt von situativen Einflussfaktoren ab. Hierzu zählen Zeitdruck und Emotionen. Wer in Eile ist, der tritt das Gaspedal an einer gelben Ampel schon eher mal durch, übertritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit oder neigt zu einem riskanten Überholmanöver, sagt Verkehrspsychologe Don DeVol vom Tüv Thüringen. Sein Tipp: nach Möglichkeit im Vorfeld einer Fahrt immer einen Zeitpuffer einbauen.
Unvorhersehbare Verkehrssituationen wie etwa Staus nach einem Verkehrsunfall müsse man lernen hinzunehmen. Man kann sie ohnehin nicht beeinflussen. Wenn es geht, sollten Autofahrer per Handy über die Freisprechanlage eine absehbare Verspätung ankündigen. Das nimmt die ganz große Anspannung raus.
Negative Emotionen bleiben am besten vor der Autotür zurück. „Bei wütenden, seelisch angeschlagenen oder depressiven Autofahrern schlägt sich ihre negative Grundstimmung oftmals eins zu eins in ihrem Fahrstil nieder“, erklärt DeVol. „Verkehrsteilnehmer, die sich trotz eines solchen Zustands hinters Steuer setzen möchten, sollten versuchen, vor dem Einsteigen den Auslöser mental abzuhaken und sich runterzufahren.“
Entspannte Musik mit ruhigen Rhythmen könne hierbei helfen. Ebenso förderlich: die Gedanken auf etwas Positives zu lenken oder eine schöne Erinnerung wachzurufen, um negative Emotionen und innere Anspannung abzubauen.