Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Rhein Vikings weisen Vorwürfe der Stadt zurück
Nach der Schadensersatzklage von Thomas Koblenzer, stiller Gesellschafter des Handball-Zweitligisten, verhärten sich die Fronten.
In der Angelegenheit um die Klage von Thomas Koblenzer, stiller Gesellschafter des Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings, hat sich die Kanzlei der Klägerseite zu Wort gemeldet: „Das Statement der Sportstadt Düsseldorf darf man getrost als Schnellschuss einstufen. Sinnvoll wäre es gewesen, zunächst die Klage gründlich durchzulesen. Der Inhalt der Anlagen dürfte wohl für sich sprechen.“Das erklärte Stefan Hölzel, Pressesprecher der Kanzlei Koblenzer und der Rhein Vikings, zur Stellungnahme der Stadt Düsseldorf, die am Dienstagnachmittag veröffentlicht wurde (unsere Redaktion berichtete).
Nach dem Bekanntwerden von Koblenzers Klage gegen die Stadt Düsseldorf auf Schadensersatz in Höhe von rund 760.000 Euro warf die Stadt ihrerseits dem Handball-Verein unter anderem einen mangelnden Professionalisierungsgrad, Erfolglosigkeit bei der Suche nach Sponsoren und eine fehlende Zukunftsplanung vor.
Den Vorwurf der fehlenden Zukunftsplanung weisen Hölzel und Koblenzer von sich: „Der Sportstadt ist zu Beginn der Saison ein umfassender Liquiditätsplan und auch eine Sponsoringliste zur Verfügung gestellt worden.“Weiter führen sie aus: „Die von der Sportstadt Düsseldorf geforderte Fortführungsprognose wurde im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs am 14. November 2018 im Rathaus gestellt.“Mit dem Ausstieg der Stadt Düsseldorf „ist die wirtschaftliche Fortführungsprognose von der Geschäftsleitung der HC Rhein Vikings als negativ eingestuft worden“.
Infolgedessen seien „kurzfristige Maßnahmen zur Kostenreduktion sowie ein Konzept zur Fortführung des Jugendleistungshandballs und bei Abstieg der Drittligamannschaft“vorgestellt worden.
Verärgert zeigen sich Hölzel und Koblenzer angesichts der durch die Sportstadt Düsseldorf in ihrer Stellungnahme angedeuteten Dialogbereitschaft. Die Finanzierung für die Saison 2019/2020 habe die Stadt an die Bedingung geknüpft, dass das Projekt HC Rhein Vikings ende bzw. im Bergischen HC aufgehe. „Das hat weder etwas mit Gesprächsbereitschaft, geschweige denn mit einem fairen Umgang zu tun“, unterstreicht Hölzel. Die Sportstadt Düsseldorf habe ihre Finanzierungszusage „einseitig gebrochen und damit das Projekt HC Rhein Vikings in die prekäre wirtschaftliche Situation gebracht“.
Unterdessen stellte Thomas Koblenzer klar, dass er die Lücke im Etat aufgrund des sich abzeichnenden Abstieges nicht mit einem weiteren Zuschuss schließen wird. Er sei jedoch bereit, „beim Neuaufbau den Weg als Sponsor mit zu begleiten“. Sollte es tatsächlich zu einer Insolvenz kommen, dürfte für die dritte Liga eine neue Gesellschaft gegründet werden und der Jugendleistungsbereich mitsamt der Sponsoren in die HSG Neuss/Düsseldorf ausgelagert werden. Zudem müssten für alle Spieler in der dritten Liga neue Verträge abgeschlossen werden.