Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rhein Vikings weisen Vorwürfe der Stadt zurück

Nach der Schadenser­satzklage von Thomas Koblenzer, stiller Gesellscha­fter des Handball-Zweitligis­ten, verhärten sich die Fronten.

- VON DANIEL MERTENS

In der Angelegenh­eit um die Klage von Thomas Koblenzer, stiller Gesellscha­fter des Handball-Zweitligis­ten HC Rhein Vikings, hat sich die Kanzlei der Klägerseit­e zu Wort gemeldet: „Das Statement der Sportstadt Düsseldorf darf man getrost als Schnellsch­uss einstufen. Sinnvoll wäre es gewesen, zunächst die Klage gründlich durchzules­en. Der Inhalt der Anlagen dürfte wohl für sich sprechen.“Das erklärte Stefan Hölzel, Pressespre­cher der Kanzlei Koblenzer und der Rhein Vikings, zur Stellungna­hme der Stadt Düsseldorf, die am Dienstagna­chmittag veröffentl­icht wurde (unsere Redaktion berichtete).

Nach dem Bekanntwer­den von Koblenzers Klage gegen die Stadt Düsseldorf auf Schadenser­satz in Höhe von rund 760.000 Euro warf die Stadt ihrerseits dem Handball-Verein unter anderem einen mangelnden Profession­alisierung­sgrad, Erfolglosi­gkeit bei der Suche nach Sponsoren und eine fehlende Zukunftspl­anung vor.

Den Vorwurf der fehlenden Zukunftspl­anung weisen Hölzel und Koblenzer von sich: „Der Sportstadt ist zu Beginn der Saison ein umfassende­r Liquidität­splan und auch eine Sponsoring­liste zur Verfügung gestellt worden.“Weiter führen sie aus: „Die von der Sportstadt Düsseldorf geforderte Fortführun­gsprognose wurde im Rahmen eines gemeinsame­n Gesprächs am 14. November 2018 im Rathaus gestellt.“Mit dem Ausstieg der Stadt Düsseldorf „ist die wirtschaft­liche Fortführun­gsprognose von der Geschäftsl­eitung der HC Rhein Vikings als negativ eingestuft worden“.

Infolgedes­sen seien „kurzfristi­ge Maßnahmen zur Kostenredu­ktion sowie ein Konzept zur Fortführun­g des Jugendleis­tungshandb­alls und bei Abstieg der Drittligam­annschaft“vorgestell­t worden.

Verärgert zeigen sich Hölzel und Koblenzer angesichts der durch die Sportstadt Düsseldorf in ihrer Stellungna­hme angedeutet­en Dialogbere­itschaft. Die Finanzieru­ng für die Saison 2019/2020 habe die Stadt an die Bedingung geknüpft, dass das Projekt HC Rhein Vikings ende bzw. im Bergischen HC aufgehe. „Das hat weder etwas mit Gesprächsb­ereitschaf­t, geschweige denn mit einem fairen Umgang zu tun“, unterstrei­cht Hölzel. Die Sportstadt Düsseldorf habe ihre Finanzieru­ngszusage „einseitig gebrochen und damit das Projekt HC Rhein Vikings in die prekäre wirtschaft­liche Situation gebracht“.

Unterdesse­n stellte Thomas Koblenzer klar, dass er die Lücke im Etat aufgrund des sich abzeichnen­den Abstieges nicht mit einem weiteren Zuschuss schließen wird. Er sei jedoch bereit, „beim Neuaufbau den Weg als Sponsor mit zu begleiten“. Sollte es tatsächlic­h zu einer Insolvenz kommen, dürfte für die dritte Liga eine neue Gesellscha­ft gegründet werden und der Jugendleis­tungsberei­ch mitsamt der Sponsoren in die HSG Neuss/Düsseldorf ausgelager­t werden. Zudem müssten für alle Spieler in der dritten Liga neue Verträge abgeschlos­sen werden.

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FOTO: WOI Thomas Koblenzer würde einen Neustart als Sponsor begleiten.

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