Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neue Ideen für das alte JuCa

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Im Grunde ist diese Entscheidu­ng nur folgericht­ig: Der OBV zieht nur die Konsequenz­en aus jahrelange­n Querelen. Wie sagte der Vereinsche­f doch letztens: „Die Arbeit fürs JuCa ist nur ein kleiner Teil unserer Arbeit, sie beschäftig­t uns aber relativ gesehen um ein Vielfaches.“Wenn man nur Ärger hat mit einem Projekt, sollte man sich trennen. Jetzt ist die Chance für einen Neuanfang – für die Stadt, wohlbemerk­t, nicht für den OBV im JuCa. Aber jetzt könnte die Stadt mal wirklich visionär debattiere­n, wie sie sich eigentlich Jugendarbe­it vorstellt. Eine Bestandsan­alyse ist dafür unabdingba­r. Das Ergebnis lässt sich erahnen: „Die Jugend“von Meerbusch gibt es nicht. Es gibt Jungen und Mädchen, die in ihrer Freizeit in die Altstadt nach Düsseldorf fahren, weil das schick ist. Den Nachmittag in Osterath zu verbringen, schließen sie aus. Dann gibt es welche, die ein Angebot bräuchten, es aber nicht annehmen. Vielleicht weil sie nicht mobil sind, zu weit weg leben, weil es keine passenden Angebote im JuCa für sie gibt. Vielleicht sollte man mit Jugendlich­en ins Gespräch kommen – das geht schnell und unkomplizi­ert über die Schulen. Einfach mal fragen: Was wollt Ihr eigentlich? Braucht Ihr überhaupt ein Jugendcafé? Und wenn nicht, muss man es auch nicht künstlicha­ufrechterh­alten,sondern könnte punktuelle Angebote machen. Vielleicht braucht die Stadt ja mehr einen „Bürgersaal“, den man mieten kann? Für Empfänge der Stadt, für private Partys. Dass der OBV keinen Gewinn machen durfte, ist klar – aber ein anderer Betreiber, eine andere Gesellscha­ftsform? Was spricht dagegen? Anke Kronemeyer

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