Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ortsverein der Hells Angels erklärt seine Auflösung
(RP) Eins der beiden in Düsseldorf konkurrierenden sogenannten Charter der Hells Angels hat seine Auflösung bekanntgegeben. In einer Erklärung des erst 2016 gegründeten Ortsclubs „d-city“heißt es, zu den Gründen, „die auch mit der politischen Situation in Deutschland zu tun haben“, wolle man derzeit nicht öffentlich Stellung nehmen. Das berichtet die Deutsche Presseagentur. Demnach hat sich der Club am Donnerstag aufgelöst.
Der Rockerclub hatte am Wochenende für Schlagzeilen gesorgt, weil ein Spezialeinsatzkommando der Polizei seine Weihnachtsfeier beendet hatte. Dort hatte die Polizei Waffen vermutet, was sich allerdings nicht bestätigte. Der Anwalt der Rocker hatte tags darauf Fotos der verwüsteten Gaststätte veröffentlicht und behauptet, die Polizei habe die Einrichtung mutwillig demoliert. Das hatte die Polizei dementiert, eigene Beweisfotos vorgelegt. Einer der Gäste hat unterdessen Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet.
In Düsseldorf waren die Hells Angels 2000 als kriminelle Vereinigung verboten worden. Einige Mitglieder fanden sich später im neuen Charter Midland wieder, das sich 2012 angeblich wegen Schikanen der Sicherheitsbehörden selbst auflöste. 2015 gründete sich das neue Düsseldorf-Charter „Oldtown“, ein Jahr später folgte „d-city“, dem auch ehemalige „Midland“-Akteure angehören und der mit „Oldtown“um die Macht im Düsseldorfer Nachtleben konkurriert. Mehrfach hatten die Clubs ihre Auseinandersetzungen in der Altstadt ausgetragen, zuletzt Ende November in einem Döner-Imbiss an der Mühlenstraße.