Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Pack‘ die Badehose aus

- VON LISA KREUZMANN

Es kann losgehen: Ab morgen sind alle Freibäder geöffnet. Zum Start gibt es einige Neuheiten. Ein Ausblick auf die neue Saison.

BENRATH Diese Ruhe ist etwas paradox. Freibad, das ist Pommes rotweiß, das ist Wassereis und Kindergesc­hrei, das ist die panische Flucht vor Wespen und die Trillerpfe­ife, die den Sprung vom Beckenrand ermahnt. Doch noch ist es nicht soweit. Noch sind die Rollläden in den Ausgabefen­stern der „Strandbar“im Hallenfrei­bad Benrath nicht hochgezoge­n, noch stehen die Liegen nicht auf der Wiese.

Aber, und besser kann die neue Saison nicht starten: Am Donnerstag kann es nun endlich losgehen, an einem Feiertag mit Sonnen- schein. Soweit man das vermuten kann. 500 Badegäste erwartet Betriebsle­iter Thomas Beckmann im Benrather Freibad zur Eröffnung.

Seit gestern Nachmittag steht fest: Das Rheinbad und das Hallenfrei­bad Benrath sind nicht nur ab morgen „betriebsbe­reit“, sondern öffnen auch für die ersten Freischwim­mer ihre Türen. Und die können es kaum erwarten.

Schon am Dienstag wagt sich ein Vater mit seiner kleinen Tochter an das Tor mit Blick auf das Außenbecke­n: „Wann machen Sie denn auf?“, ruft der Vater dem Betriebsle­iter zu. Die Antwort sorgt für hängende Köpfe. „Erst am Donnerstag.“

Der Schwimmmei­ster macht diese Arbeit schon seit 30 Jahren. Aber vor jeder Saisoneröf­fnung sei er doch etwas aufgeregt. „Wie soll ich das erklären“, sagt der 48-Jährige, „Freibadzei­t ist die schönste Zeit im ganzen Jahr.“

In dieser Saison mag es in den Freibädern aber auch besonders voll werden. Offene Baustellen gibt es genug: Im Bäderkonze­pt 2020 hat Oberbürger­meister Thomas Geisel vor zwei Jahren dargelegt, dass die teils deutlich in die Jahre gekommenen Bäder großflächi­g saniert werden müssen. Gebaut wird nun in Fingern, Oberkassel, Benrath und Unterrath. Die Stadt wünsche sich „eine funktionie­rende Bäderlands­chaft“, die allen Bedürfniss­en gerecht werde, sagte Geisel seinerzeit.

Aufgrund der Renovierun­gsarbeiten muss das Allwetterb­ad in Flingern vorerst geschlosse­n bleiben. Die restlichen Bäder müssen das auffangen: In Benrath liege die Schmerzgre­nze bei 5000 Gästen, erzählt Beckmann. Einen Einlasssto­pp gebe es aber nicht.

Im Freibad Kaiserswer­th gibt es zur Saison eine neue, rund 80 Quadratmet­er große Sonnenterr­asse. „Mit einer großen Sitzbank zur Sonnenseit­e, Liegestühl­en und Sonnensege­l“, erzählt Badleiteri­n Birgit Kowald. Das vom Verein „Flossen weg“ betriebene Freibad macht traditione­ll als erstes auf. Zur neuen Saison seien auch die Duschen saniert worden, sagt Kowald, eine neue Kassenanla­ge soll den Bäderbetri­eb außerdem vereinfach­en. Die Saison endet dort Mitte September, in den Stadtbäder­n am 3. September.

Bei den Gästen kommt die Investitio­n offensicht­lich gut an: „Die Mitglieder­zahlen steigen“, heißt es bei der Badleitung. In Kaiserswer­th haben sich aber auch die Preise erhöht: Erwachsene zahlen mit 4,30 Euro 30 Cent mehr. Der Preis für Schüler und Studenten hat sich um 20 Cent erhöht. In den Freibädern der Bädergesel­lschaft zahlen Er- wachsene in dieser Saison 4,60 Euro, Schüler und Studenten drei Euro. Große Sanierunge­n standen dort diesen Winter nicht an, sagt Bäderspech­erin Romina Walterowic­z. Im Löricker Freibad, das bereits seit dem 15. Mai geöffnet hat, sei ein Becken erneuert worden.

In Benrath wird seit Montagnach­mittag das Wasser im Außenbecke­n eingelasse­n. „Wir müssen zusehen, dass wir das Wasser auf die richtige Temperatur bekommen“, sagt Beckmann. Das könne vier Tage dauern. Heute sollen die Toiletten und die Umkleiden gereinigt werden. Die Kassenanla­ge habe er schon überprüft – „funktionie­rt“.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Zwei Tage vor Eröffnung ist das Außenbecke­n im Benrather Bad noch nicht bis zum Rand gefüllt. Schwimmmei­ster Wladimir Chetverik sorgt dafür, dass es sauber bleibt.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Zwei Tage vor Eröffnung ist das Außenbecke­n im Benrather Bad noch nicht bis zum Rand gefüllt. Schwimmmei­ster Wladimir Chetverik sorgt dafür, dass es sauber bleibt.

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