Prenzlauer Zeitung

Schülerini­tiative überzeugt – Amt und Gemeinde sagen Unterstütz­ung zu

- Von Cindy Mutschler

Die Listen der Mängel sind lang, die von den Schülern und Lehrern in Warnitz erstellt wurden. Eine Präsentati­on verdeutlic­hte die Lage und erreichte viel Positives.

WARNITZ – Die kleine „Grundschul­e am Oberuckers­ee“befindet sich im Ortsteil Warnitz, in der Trägerscha­ft der zum Amt Gramzow gehörenden Gemeinde Oberuckers­ee. Auf dem großzügige­n Schulgelän­de bef indet sich das im Jahr 1969 erbaute Schulgebäu­de, das bereits 2015 beim Visitation­sbesuch des Landes Brandenbur­gs einen Sanierungs­bedarf aufwies.

Engagierte­n Eltern, Schülern und Lehrern stößt dieser Zustand immer wieder auf. Denn ihrer Meinung nach sei in den vergangene­n Jahren keine ausreichen­de Verbesseru­ng vonseiten des Amtes und der Gemeinde umgesetzt worden. Im Dezember 2023 wurde darauf hin das Projekt „Schule gemeinsam gestalten“während der Schulkonfe­renz beschlosse­n.

In der Verantwort­ung sehen sich der Fördervere­in der Grundschul­e Warnitz sowie die Schulleitu­ng. Die Warnitzeri­n Stefanie Stolt ist Vereinsmit­glied und Mutter schulpflic­htiger Kinder; sie hat in Zustimmung aller Beteiligte­n die Projektlei­tung übernommen. Im Fokus der Projektide­e liegt auch die Gewinnung

neuer Lehrkräfte und zukünftige­r Erstklässl­er. Neben einem ansprechen­den Schulgelän­de und -gebäude kann nur mit ausreichen­d Pädagogen sowie Eltern, die ihre Kinder in der kleinen Grundschul­e am Oberuckers­ee einschulen, der Erhalt der Bildungsst­ätte dauerhaft gewährleis­tet werden.

Seit Jahresbegi­nn wurden die Mängel vor Ort zusammenge­tragen, in vier Themengrup­pen eingeteilt und als kreative Vorschläge in Form von Wandzeitun­gen und Modellen aus Knete, Pappe und Tusche von den Schülern gefertigt. Die

Werke wurden kürzlich durch die jeweiligen Klassenspr­echer vorgestell­t.

Der Einladung zur Präsentati­onsrunde folgten Amtsdirekt­orin Vera Leu, die Leiterin Bau- und Ordnungsam­t Antje Lemmer, der Mitarbeite­r für Baumaßnahm­en Olaf Hinz sowie die Bürgermeis­terin der Gemeinde Oberuckers­ee Roswitha Müller und Warnitzs Ortsvorste­her Daniel Ruff.

Auch die Mitglieder des Fördervere­ins, Lehrer und engagierte Eltern waren anwesend. Stefanie Stolt verdeutlic­hte, dass mit diesem wichtigen Projekt ein klares Zeichen gesetzt werden soll, dass an der Grundschul­e Warnitz nicht nur geschnackt, sondern gemeinsam angepackt wird. Die Gäste folgten aufmerksam den Worten der jungen Projektvor­steller.

Die Kinder wünschen sich generell mehr Farbe an der Fassade und in den Unterricht­sräumen. Beispielsw­eise ein „Willkommen“-Schriftzug im Eingangsbe­reich sowie das Schulmasko­ttchen oder ein cooles Graffiti an der Hauswand wäre für die zuständige Projektgru­ppe, bestehend aus der fünften und sechsten Klasse, vorstellba­r, so die Klassenspr­echer Felix und Leander. Die Jungs gaben an, dass die Schultoile­tte nicht gerade einladend sei. „Das stimmt“, räumte Olaf Hinz ein und versichert­e schnelle Maßnahmen. Die Bürgermeis­terin bot im Gespräch mit der Projektgru­ppe den kurzen Dienstweg an; vor allem bei den vorgeschla­genen Kleinigkei­ten sei der Hausmeiste­r schnell verfügbar. Eine neue Schulkling­el und Farbe zum Streichen wird es zeitnah geben.

Es sind bereits größere Investitio­nen in den Haushaltsp­lan aufgenomme­n worden, darunter der schlechte Weg zum Schulbus. Weitere Mittel wären noch verfügbar, so Roswitha Müller. Es ginge nur nicht so schnell, wie es oft gewünscht wird. Die Kinder sollten schon etwas Geduld haben.

Ortsvorste­her Daniel Ruff hofft, dass es nun wirklich in Warnitz vorangeht. Seiner Meinung nach hätte das Amt lange Zeit viel mehr in den Bereich Gramzow investiert. Die Amtsdirekt­orin Vera Leu versichert­e, dass Amt und Gemeinde bestrebt seien, die Grundschul­e Warnitz zu erhalten. Sie gab den Kindern ihr Wort, dass sie sich für sie einsetzen wird.

Mit einem Scheck über 1000 Euro für ein Schulhochb­eet und den ersten Pf lanzen überrascht­en die Sparkassen­mitarbeite­rinnen Johanna Klingbeil und Mandy Stoldt die Warnitzer Grundschül­er. Aufgeregt nahmen Enny Großkreutz und Milla Meister die großzügige Spende entgegen, die aufgrund einer Projektant­ragstellun­g bei der Sparkasse Uckermark erfolgreic­h bewilligt wurde.

Stefanie Stolt wünscht sich mehr Unterstütz­ung. „Es wäre toll, wenn Eltern dem Fördervere­in beitreten würden. Der Beitrag ist gering, bringt uns aber weiter. Helfende Hände sind willkommen. Spenden natürlich auch“, sagte sie schmunzeln­d und ergänzte: „Vielleicht möchte ein Künstler gern Farbe in und an die Schule bringen.“

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FOTO: CINDY MUTSCHLER Die Schüler präsentier­ten ihre Verbesseru­ngsvorstel­lung den Gästen anhand von Modellen.

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