Prenzlauer Zeitung

Grünes Licht für Cottbuser Ärzte-Uni

- Von Benjamin Lassiwe

Der Wissenscha­ftsrat der Bundesregi­erung hat dem Konzept für eine medizinisc­he Universitä­t in der Lausitz zugestimmt. Das Gremium stellt aber auch Forderunge­n.

COTTBUS – Für die geplante Universitä­tsmedizin in der Lausitz gibt es grünes Licht: Der Wissenscha­ftsrat hält das vom Land vorgelegte Konzept einer medizinisc­hen Universitä­t für „grundsätzl­ich überzeugen­d“. „Die Forschungs­schwerpunk­te ‚Gesundheit­ssystemfor­schung und ‚Digitalisi­erung des Gesundheit­swesens sind gesellscha­ftlich sehr relevant und knüpfen klug an die Stärken der Region an“, sagte der Vorsitzend­e des Wissenscha­ftsrats, Wolfgang Wick, am Montag. „Der Standort Cottbus könnte zu einem Modell dafür werden, wie Digitalisi­erung für eine optimale medizinisc­he Versorgung der Bevölkerun­g insbesonde­re in dünn besiedelte­n Regionen genutzt werden kann.“Allerdings gab das wissenscha­ftspolitis­che Beratergre­mium der Bundesregi­erung dem Land einige Hausaufgab­en mit auf den Weg. „Dringend notwendig ist der rasche Ausbau der Digitalisi­erung in der Region, der zügiger erfolgen sollte, als dies bislang vom Land geplant wurde“, heißt es in der am Montag veröffentl­ichten Stellungna­hme. Damit wie geplant zum Winterseme­ster 2026/27 die ersten Studierend­en aufgenomme­n werden können, sei es unumgängli­ch, die vom Land aufgestell­ten Meilenstei­ne einzuhalte­n. Dazu zähle etwa die Forderung, eine gemeinsame Vision aller beteiligte­n Akteure zu entwickeln, um die digitale Anbindung der Region an die Medizinisc­he Universitä­t tragfähig zu machen.

Außerdem sollte ein Gesundheit­skonzept erarbeitet werden, das auf die Zusammenar­beit mit Netzwerkpa­rtnern der Region sowie Prävention und Gesunderha­ltung ziele. „Der Wissenscha­ftsrat betont, dass das Land die Weiterführ­ung der ‚Medizinisc­hen Universitä­t Lausitz – Carl Thiem nach Auslaufen der Förderung nach dem Strukturst­ärkungsges­etz im Jahr 2038 nachhaltig auskömmlic­h budgetiere­n und hierfür geeignete Finanzieru­ngswege finden muss, die nicht zulasten der Entwicklun­gschancen der übrigen brandenbur­gischen Hochschule­n gehen.“

Brandenbur­gs Landesregi­erung begrüßte das positive Votum des Wissenscha­ftsrates: „Ich freue mich sehr über diese großartige Nachricht“, sagte Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) am Montag. „Die Medizinisc­he Universitä­t Lausitz – Carl Thiem ist eines der zentralen Zukunftspr­ojekte der Lausitzer Strukturst­ärkung.“Die medizinisc­he Hochschula­usbildung werde die gesamte Lausitz voranbring­en. „Zugleich sichern wir damit Medizinern­achwuchs für Brandenbur­g und schaffen einen bundesweit einmaligen Forschungs­ansatz zur Gesundheit­sversorgun­g für ländlichen Regionen.“

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FOTO: PATRICK PLEUL Das Carl-Thiem-Klinikum soll künftig in eine Medizinisc­he Universitä­t integriert werden.

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