Grünes Licht für Cottbuser Ärzte-Uni
Der Wissenschaftsrat der Bundesregierung hat dem Konzept für eine medizinische Universität in der Lausitz zugestimmt. Das Gremium stellt aber auch Forderungen.
COTTBUS – Für die geplante Universitätsmedizin in der Lausitz gibt es grünes Licht: Der Wissenschaftsrat hält das vom Land vorgelegte Konzept einer medizinischen Universität für „grundsätzlich überzeugend“. „Die Forschungsschwerpunkte ‚Gesundheitssystemforschung und ‚Digitalisierung des Gesundheitswesens sind gesellschaftlich sehr relevant und knüpfen klug an die Stärken der Region an“, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick, am Montag. „Der Standort Cottbus könnte zu einem Modell dafür werden, wie Digitalisierung für eine optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung insbesondere in dünn besiedelten Regionen genutzt werden kann.“Allerdings gab das wissenschaftspolitische Beratergremium der Bundesregierung dem Land einige Hausaufgaben mit auf den Weg. „Dringend notwendig ist der rasche Ausbau der Digitalisierung in der Region, der zügiger erfolgen sollte, als dies bislang vom Land geplant wurde“, heißt es in der am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Damit wie geplant zum Wintersemester 2026/27 die ersten Studierenden aufgenommen werden können, sei es unumgänglich, die vom Land aufgestellten Meilensteine einzuhalten. Dazu zähle etwa die Forderung, eine gemeinsame Vision aller beteiligten Akteure zu entwickeln, um die digitale Anbindung der Region an die Medizinische Universität tragfähig zu machen.
Außerdem sollte ein Gesundheitskonzept erarbeitet werden, das auf die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern der Region sowie Prävention und Gesunderhaltung ziele. „Der Wissenschaftsrat betont, dass das Land die Weiterführung der ‚Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem nach Auslaufen der Förderung nach dem Strukturstärkungsgesetz im Jahr 2038 nachhaltig auskömmlich budgetieren und hierfür geeignete Finanzierungswege finden muss, die nicht zulasten der Entwicklungschancen der übrigen brandenburgischen Hochschulen gehen.“
Brandenburgs Landesregierung begrüßte das positive Votum des Wissenschaftsrates: „Ich freue mich sehr über diese großartige Nachricht“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Montag. „Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem ist eines der zentralen Zukunftsprojekte der Lausitzer Strukturstärkung.“Die medizinische Hochschulausbildung werde die gesamte Lausitz voranbringen. „Zugleich sichern wir damit Medizinernachwuchs für Brandenburg und schaffen einen bundesweit einmaligen Forschungsansatz zur Gesundheitsversorgung für ländlichen Regionen.“