Prenzlauer Zeitung

Stuttgarte­r stürmen weiter Richtung Champions League

- Von Thomas Häberlein

Der VfB Stuttgart befindet sich in der Bundesliga weiter auf Kurs. Die Schwaben bauten ihre Serie aus.

STUTTGART – Das riesige Transparen­t mit der Aufschrift „Stuttgart internatio­nal“hing selbstvers­tändlich wieder in der Cannstatte­r Kurve, es ist unübersehb­ar für die Spieler des VfB. Und Zweifel gibt es nun nicht mehr: Platz fünf und damit mindestens die Teilnahme an der Europa League ist den Schwaben nach dem 3:0 (3:0) gegen Eintracht Frankfurt nicht mehr zu nehmen. Und tatsächlic­h hat die Mannschaft nun auch das Tor zur Champions League sperrangel­weit aufgestoße­n.

Sieben Punkte Vorsprung auf den fünften Rang bei noch fünf zu absolviere­nden Spielen - das sollte doch reichen für den Einzug in die Königsklas­se, zumal die beiden Verfolger Borussia Dortmund und RB Leipzig noch gegeneinan­der spielen? Eins nach dem anderen, betonte Kapitän Waldemar

Anton: „Wir haben das erste kleine Ziel erreicht, jetzt gehen wir step by step“- aber „klar, wir wollen uns für die Champions League qualifizie­ren“.

„Nach all der Scheiße, geht's auf die Reise“- auch das steht auf dem großen Banner in der Cannstatte­r Kurve, und in der Tat ist es ja bemerkensw­ert: Vor elf Jahren hat der VfB zuletzt Europa League gespielt, vor 14 Jahren zuletzt Champions League. Dazwischen: jede Menge „Scheiße“, unter anderen zwei Abstiege (2016 und 2019) und zuletzt zweimal Abstiegska­mpf, inklusive Relegation im vergangene­n Jahr. Und jetzt: Europa, wir kommen!

Nur: Wie wird der Kader dann aussehen? In der glanzvolle­n ersten Halbzeit gegen Frankfurt erzielte Serhou Guirassy seinen 25. Saisontref­fer (11.) - er hat nun einen mehr als der bisherige Stuttgarte­r Rekordhalt­er Mario Gomez. Deniz Undav legte anschließe­nd sein 16. Tor nach (27.), gemeinsam bereiteten die VfB-Tor-eros danach noch das 3:0 von Jamie Leweling vor (37.). Die Zukunft aller drei beim VfB ist freilich ungewiss.

Guirassy hat längst Begehrlich­keiten zahlungskr­äftigerer Klubs geweckt, die nur ausgeliehe­nen Undav und Leweling müssten abgelöst werden. „Die Wirtschaft­lichkeit hat sich ein bisschen verändert“, erläuterte Sportdirek­tor Fabian Wohlgemuth, „aber ganz große Sprünge können wir jetzt nicht machen.“Was ein Bleiben von Guirassy angeht, hat er aber nach wie vor Hoffnung: „Vielleicht, wenn wir die Champions League erreichen, überlegt er dann nochmal.“

Undav hat schon mehrfach betont, dass er sich vorstellen kann, in Stuttgart zu bleiben. „Die Truppe ist Weltklasse, genau wie das Trainertea­m und die Fans“, sagte er. Und: „Wenn man so wertgeschä­tzt wird, möchte man natürlich bleiben. Es ist ein langer Sommer und man weiß nicht, was passiert.“Bis zum Sommer ist außerdem noch ein bisschen hin, „erst mal“, betonte Wohlgemuth, „wollen wir das Beste aus der Saison rausholen“.

 ?? FOTO: JAN-PHILIPP STROBEL ?? Gute Laune in Stuttgart: Der VfB besiegte Eintracht Frankfurt klar mit 3:0.
FOTO: JAN-PHILIPP STROBEL Gute Laune in Stuttgart: Der VfB besiegte Eintracht Frankfurt klar mit 3:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany