Schluss mit Windows-stress
Windows ist so gut wie nie zuvor – trotzdem ärgern sich viele Anwender über fehlende Funktionen. Hier finden Sie Top-tipps zu genialen Systemhilfen.
Obwohl Microsoft im Laufe der Jahre ständig nachgebessert hat, läuft das Arbeiten mit Windows 10 nicht immer rund. Wer sich ein wenig mit PCS und Windows auskennt, hat diese Fragen von Bekannten, Freunden und Familie vermutlich schon Dutzende Male gehört: Ich habe mein Wlan-passwort vergessen, wo finde ich es? Wie mache ich ein Backup meiner Daten? Wie finde ich eine bestimmte Datei? Brauche ich wirklich ein Microsoft-konto, um mich bei Windows anzumelden? Und viele mehr.
Auf den folgenden Seiten haben wir diese Fragen zusammengestellt und präsentieren Ihnen einfache Antworten und Anleitungen. Also eine Art Nachschlagewerk für häufig auftretende Anwenderprobleme.
Weshalb ist die Systemsteuerung im Startmenü verschwunden?
In den neueren Versionen von Windows 10 taucht die Systemsteuerung nicht mehr im Startmenü auf. Am schnellsten erreichen Sie sie über die Eingabe von control im Suchfeld der Taskleiste und einen Klick auf den Treffer „Systemsteuerung“. Um sie dauerhaft ins Startmenü oder auf dem Desktop zu platzieren, verlinken Sie auf die Ausführungsdatei control.exe im Ordner C:\windows\system32.
Warum funktioniert die Systemwiederherstellung nicht?
Die Systemwiederherstellung ist in Windows 10 in der Voreinstellung deaktiviert. Um sie zu einzuschalten, öffnen Sie die Systemsteuerung wie soeben beschrieben, klicken auf „System und Sicherheit –› Sicherheit und Wartung“und im folgenden Fenster auf „Wiederherstellung“. Unter „Systemwiederherstellung konfigurieren“markieren Sie das Laufwerk, auf dem Windows installiert ist, klicken auf „Konfigurieren“und im nächsten Fenster auf „Computerschutz aktivieren“und „OK“.
Achtung: Die Systemwiederherstellung sichert lediglich die Systemdateien von Windows, dagegen keine vom Benutzer angelegten persönlichen Dateien oder installierten Programme. Sie ist daher kein Ersatz für ein Backup-programm.
Wie kann man mit Windows 10 persönliche Daten sichern?
Microsoft hat in Windows 10 inzwischen wieder die alte Datensicherung von Windows 7 integriert, die zwischenzeitlich verschwunden war. Öffnen Sie im Startmenü die „Einstellungen“und gehen Sie auf „Update und Sicherheit“. Gehen Sie auf der linken Seite auf „Sicherung“und klicken Sie auf „Zu Sichern und Wiederherstellen (Windows 7) wechseln“. Klicken Sie auf „Sicherung einrichten“und wählen Sie ein Laufwerk aus. Die Meldung „Dieses Laufwerk verfügt nicht über genügend Speicherplatz zum Speichern eines Systemabbilds“können Sie ignorieren, da Sie kein Image sichern wollen. Klicken Sie auf „Weiter“.
Wählen Sie „Auswahl durch Benutzer“und „Weiter“und klicken Sie auf den kleinen Pfeil vor dem Laufwerk, von dem Sie Daten sichern wollen. Setzen Sie Häkchen vor alle Ordner, die Sie sichern möchten. Falls Ihnen eine Sicherung Ihrer Dokumente genügt, löschen Sie das Häkchen vor „Systemabbild von Laufwerken einschließen“und klicken auf „Weiter“. Stellen Sie nach einem Klick auf „Zeitplan ändern“die gewünschte Zeit und den Wiederholungszeitraum für Ihr Backup
„Wussten Sie, dass das Betriebssystem Ihr aktuelles Wlan-passwort im Klartext anzeigen kann, wenn Sie es vergessen haben?“
ein, schließen Sie das Fenster mit „OK“und klicken Sie auf „Einstellungen speichern und Sicherung ausführen“.
Eine etwas funktionsreichere Alternative zu „Sichern und Wiederherstellen“ist das Tool Aomei Backupper (auf HEFT-DVD).
Wie bekommt man das verlegte Wlan-passwort zurück?
Besitzer einer Fritzbox haben es in diesem Fall einfach: Sie lesen das Passwort einfach vom Aufkleber an der Unterseite ihres Geräts ab. AVM liefert jede Box mit einem einmaligen, vorkonfigurierten Kennwort aus. Falls Sie das Passwort jedoch geändert haben oder einen anderen Router besitzen, können Sie auch in Windows nachsehen. Dazu öffnen Sie die Eingabeaufforderung, indem Sie cmd ins Suchfeld der Taskleiste eintippen und den Treffer „Eingabeaufforderung“anklicken. Geben Sie den Befehl netsh wlan show profile [WLAN-NAME]
key=clear ein, wobei Sie für [WLAN-NAME] die Bezeichnung Ihres Funknetzwerks ohne
die Klammern eintippen. Es erscheint eine längere Liste mit Eigenschaften Ihres WLANS. Im Abschnitt „Sicherheitseinstellungen“finden Sie neben „Schlüsselinhalt“Ihr Passwort.
Alternativ dazu greifen Sie zur Freeware Wireless Key View (auf HEFT-DVD). Das Tool zeigt sofort nach der Installation die Passwörter sämtlicher Funknetze an, mit denen der Rechner jemals verbunden war. Hinweis: Der Windows Defender bezeichnet Wireless Key View als potenziell unerwünschte Anwendung und Spionageprogramm. Dies können Sie jedoch an dieser Stelle ignorieren.
Wieso findet die Desktopsuche nicht alle gespeichterten Dateien?
Die Suchfunktion von Windows ist im Prinzip sehr gut, da sie auch nach Dateiinhalten sucht. Sie findet ein eingegebenes Stichwort beispielsweise auch in Ihren Docxoder Pdf-dokumenten. Allerdings indiziert die sogenannte Desktopsuche in der Voreinstellung
nicht alle Ordner auf der Festplatte, sondern nur eine kleine Auswahl von Standard-verzeichnissen. Sie können die Auswahl jedoch anpassen.
Öffnen Sie die Systemsteuerung und klicken Sie auf „Indizierungsoptionen“. Klicken Sie auf „Ändern“und fügen Sie im oberen Fenster nach Klicks auf die vorangestellten kleinen Pfeile die Ordner hinzu, die Windows in seinen Suchindex aufnehmen soll. Widerstehen Sie der Versuchung, hier ganze Laufwerke anzugeben, dadurch dauert die Indexierung deutlich länger. Beschränken Sie sich auf die Ordner, in denen Sie Ihre persönlichen Dokumente speichern, und bestätigen Sie die Auswahl mit „OK“. Sobald der Computer einige Zeit im Leerlauf war, baut Windows den Suchindex neu auf. Lassen Sie den Rechner daher einmal einige Stunden eingeschaltet, ohne ihn aktiv zu nutzen.
Wichtig: Obwohl in den „Indizierungsoptionen“auch Microsoft Outlook auftaucht, nimmt Windows die Mails nicht in den In
dex auf. Für die Suche in den Nachrichten von Outlook müssen Sie stattdessen auf die eingebaute Suchfunktion des Programms zurückgreifen.
Für eine schnelle Suche nach Dateien über alle Laufwerke hinweg ist oftmals die Freeware Everything (auf HEFT-DVD) besser geeignet. Sie beherrscht zwar keine Suche nach Dateiinhalten, ist dafür aber erheblich schneller als die Windows-funktion und berücksichtigt sämtliche vorhandenen Files auf dem Datenträger.
Warum öffnet Windows PDFS immer im Edge-browser?
Windows 10 ordnet Dokumente im Pdfformat automatisch seinem internen Browser zu. Wenn Sie zum Betrachten von PDFS ein anderes Programm wie etwa den Acrobat Reader bevorzugen, müssen Sie diese Zuordnung ändern.
Suchen Sie auf Ihrer Festplatte eine beliebige Pdf-datei heraus, klicken diese mit der rechten Maustaste an und gehen auf „Öffnen mit –› Andere App auswählen“. Markieren Sie den gewünschten Pdf-viewer, setzen Sie ein Häkchen von „Immer diese App zum Öffnen von .pdf-dateien verwenden“und bestätigen Sie mit „OK“. Dieses Vorgehen funktioniert nicht nur mit PDFS, sondern mit allen Dateiformaten. Falls Sie gerade keine Pdf-datei zur Hand haben, rufen Sie im Startmenü die „Einstellungen“auf und gehen dort auf „Apps“. Markieren Sie „Standard-apps“, scrollen Sie auf der rechten Seite nach unten und klicken Sie auf „Standard-apps nach Dateityp auswählen“. Scrollen Sie zum Eintrag „.pdf“vor, klicken rechts daneben auf das angezeigte Programm und legen die gewünschte Alternative fest.
Wo finde ich die Einstellungen zur Privatsphäre?
Bei der Installation von Windows 10 bietet das Betriebssystem „Express-einstellungen“für den Datenschutz an, mit denen Sie Microsoft weitgehende Zugriffsrechte auf Ihre Kontakte und Kalenderdaten, den Browserverlauf, die Position sowie auf die Daten über die Nutzung Ihrer Programme einräumen. Das gilt zwar nur für die hauseigenen Tools wie die in Windows integrierten Apps Kontakte und Kalender oder den Browser
Sie können bis auf Ordnerebene hinunter definieren, welche Inhalte Windows 10 in den Index für seine Desktopsuche aufnehmen soll.
Edge, aber das macht die Sache nicht besser. Klicken Sie daher im Fenster „Schnell einsteigen“links unten auf „Einstellungen anpassen“und schalten Sie am besten alle Optionen aus. Nur der Smartscreen-filter, der in Edge Webseiten auf Gefahren untersucht, sollte aktiviert bleiben.
Um die Einstellungen nachträglich anzupassen, klicken Sie in den „Einstellungen“auf „Datenschutz“, gehen dann im nächsten Fenster links die einzelnen Einträge unter „Windows-berechtigungen“und „App-berechtigungen“durch und treffen auf der rechten Seite jeweils die gewünschten Einstellungen. Sie können sämtliche Optionen deaktivieren, ohne befürchten zu müssen, dass Sie damit die Funktionalität von Windows nennenswert einschränken. Weiterhin können Sie in den „Einstellungen“unter „Cortana –› Berechtigungen –› Informationen verwalten, auf die Cortana von diesem Gerät zugreifen darf“die Aktivitäten von Microsofts persönlichem Assistenten beschränken. Wenn Sie zusätzlich noch von einem Microsoft- auf ein lokales Benutzerkonto umschalten und statt Edge den Open-source-browser Firefox verwenden, haben Sie die Datenweitergabe an Microsoft weitgehend unterbunden.
Warum bekomme ich die neueste Windows-version nicht?
Eine neue Version von Windows 10 heißt bei Microsoft Funktions-update. Seit etwas mehr als einem Jahr lädt Windows diese Updates nicht mehr automatisch herunter.
Stattdessen müssen Sie den Update-prozess über „Einstellungen –› Update und Sicherheit –› Nach Updates suchen“per Hand auslösen. Das Gleiche gilt für kumulative, nicht sicherheitskritische Updates. Lediglich die monatlichen Qualitäts-updates, die vor allem Patches und Sicherheits-updates umfassen, installiert Windows weiterhin automatisch.
Oft kommt es vor, dass zwar eine neue Version bereits verfügbar ist, Windows Ihnen jedoch nach dem Klick auf „Nach Updates suchen“dennoch keinen Download anbietet. Das liegt in der Regel daran, dass Microsoft die Updates über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stellt. Neuere PCS mit aktueller Hardware bekommen die Software dabei früher als ältere Geräte, bei denen erst noch sichergestellt werden muss, dass für alle Komponenten passende Treiber verfügbar sind.
Wie lässt sich der Neustart nach einem Update verhindern?
Wenn Windows ein Update installiert hat, blendet es einen Hinweis ein, dass der Rechner nun neu gestartet wird. Wenn Sie darauf rund eine Viertelstunde lang nicht reagieren, bootet das Betriebssystem den PC neu, ohne dass eventuell geöffnete Dateien gesichert werden. Das sollten Sie ändern: Unter „Update und Sicherheit –› Windows Update“klicken Sie in den „Einstellungen“den Punkt „Nutzungszeit ändern“an und gehen im nächsten Fenster auf den Link „Ändern“, um Ihre normale Arbeitszeit einzustellen. Dieses Zeitfenster kann bis zu 18 Stunden groß sein. Damit verbieten Sie Windows, in diesem Zeitraum einen automatischen Neustart durchzuführen.
Brauche ich für Windows 10 unbedingt ein Microsoft-konto?
Nein. Sie können bereits bei der Installation das Anlegen eines Microsoft-kontos verhindern und auch später noch von der Anmeldung mit einem Microsoft- zu einem lokalen Konto wechseln.
Der einfachste Weg, um eine Installation ohne Microsoft-konto durchzuführen, ist das Unterbrechen der Internetverbindung, sobald die Installationsdaten heruntergeladen wurden. Dazu ziehen Sie das Netzwerkkabel ab oder deaktivieren Ihre Wlan-verbindung.
Windows legt dann automatisch ein lokales Benutzerkonto an.
Wenn Sie sich bereits mit einem Microsoftkonto angemeldet haben, können Sie schnell auf ein lokales Konto umschalten. Klicken Sie dazu in den „Einstellungen“auf „Konten“und anschließend auf der Seite „Ihre Infos“auf den Link „Automatische Anmeldung an allen Microsoft-apps beenden“beziehungsweise „Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden“.
An einigen Stellen ist die Funktionalität von Windows 10 ohne Anmeldung bei einem Microsoft-konto allerdings eingeschränkt. So können Sie beispielsweise nicht auf den Cloudspeicher Onedrive zugreifen oder kostenpflichtige Apps aus dem Microsoft Store laden.