Brutto- und Nettodatenrate im Check
Die maximalen Geschwindigkeitsangaben der einzelnen WLAN-Standards von 1200, 450 oder 300 MBit/s sagen nur wenig darüber aus, wie viele Nutzdaten tatsächlich pro Sekunde über den Äther übertragen werden. Die Bruttoangaben der Hersteller beziehen sich immer auf den rein rechnerisch ermittelten Maximalwert. Der Nettowert, der für die in der Praxis tatsächlich erreichte Übertragungsgeschwindigkeit am Endgerät etwa beim Kopieren von Daten steht, liegt deutlich unter dem Bruttowert. Bei ac- und n-WLAN-Verbindungen beträgt die Nettodatenrate ungefähr 50 Prozent des angegebenen Bruttowerts. Zwar erreicht die Verbindung zwischen Router und WLAN-Gerät tatsächlich die Nenngeschwindigkeit, allerdings geht ein großer Teil der Funkkapazität für protokollarische Zwecke drauf, denn WLAN-Kanäle dienen als sogenanntes „Shared Medium“, auf dem immer nur ein Gerät senden darf, während die anderen Geräte warten, bis sie an der Reihe sind. Die Geräte müssen sich die Funkzellenkapazität also teilen. Wenn zwei Geräte in der gleichen WLAN-Zelle voll aktiv sind, bekommt jeder nur den halben Durchsatz. Besonders im 2,4-GHz-Bereich, in dem eine Vielzahl von Funkgeräten arbeitet, sind die Frequenzen vor allem in dicht bebauten Gebieten oft so stark ausgelastet, dass sich mehrere Netzwerke Kanäle teilen müssen. Dadurch sinkt die Nettoübertragungsrate ab und das Netz wird langsamer. Die maximale Datenrate kommt ohnehin nur auf kurze Distanz zustande, wenn keine massiven Hindernisse zwischen Sender und Empfänger stehen.