UNENDLICHE
AKKU-LEBENSDAUER
Wer längere Touren durch die Berge oder den Wald macht, kennt das Problem: Entweder es gibt gar keinen Strom im Biwak, oder es befindet sich auf der Hütte im Flur eine Steckdose, an der immer schon ein fremdes Handy zum Laden hängt. Ein digitaler Helfer, der nur selten geladen werden muss, ist draußen Gold wert. Die neue Instinct-Serie von Garmin ist für Einsätze dieser Art konzipiert, insbesondere die Solar-Variante, die sich selbst am Leben erhält. Im Test haben wir das 2X-Modell, das das breiteste Solarfeld bietet.
Sofort nach dem Auspacken fällt die Größe der Uhr mit fünf Zentimetern Durchmesser auf. Das großzügige Solarfeld hält die Uhr am Laufen, theoretisch unendlich lange, sofern das GPS, Bluetooth und weitere Stromfresser ausgeschaltet bleiben. Dann reichen ihr ein paar Stunden draußen, auch ohne direkte Sonne, um die Ladung zu halten. Trotz des wuchtigen Eindrucks trägt sich die Uhr mit 67 Gramm leicht, und das Polymergehäuse macht einen robusten Eindruck.
Wie präzise funktioniert die Navigation?
Ohne GPS navigiert es sich für Könner mit dem barometrischen Höhenmesser und dem 3-Wege-Kompass, die auf dem stromsparenden, transitiven MIP-Display sehr gut lesbar sind, auch in der Sonne. Mit GPS (+ Glonass und Galileo) gibt es verschiedene, einfachere Varianten der Navigation, an erster Stelle die Punkt-zu-Punkt-Führung über einen vorgegebenen Track. Dieser lässt sich über das kostenlose Kartenmaterial der Garmin-Explore-App am Smartphone zusammenstellen oder aus einer anderen App wie Komoot per GPX-Pfad importieren. Ein spezieller Expeditionsmodus verwendet das GPS nur kurzfristig in Intervallen, um so Navigation und Stromsparen in optimalem Einklang zu bringen.
Die Führung auf der Uhr erfolgt mit Pfeilen und Linien. Es gibt aufgrund des MIPDisplays keine Kartendarstellung, dennoch sind die Hinweise klar, und der Outdoorgänger erhält Warnungen, wenn er zu stark vom Track abweicht. Sehr hilfreich sind die Funktionen Trackback und Referenzpunkt: Erstere führt auf demselben Weg wie dem Hinweg zurück. Den Referenzpunkt, z.B. den Parkplatz, fixiert der Wanderer und sieht auf der Uhr immer die Richtung zu diesem.
Die meisten Garmin-Uhren verfügen über kein Touchdisplay, sodass stattdessen fünf Tasten mit Doppelbelegung für die Steuerung zur Verfügung stehen. Das macht die Bedienung anfänglich wirr, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und springt flott in den Menüs hin und her.
Beim Sport stehen auch die Outdoor-Aktivitäten im Vordergrund. Neu ist beispielsweise die Skitouren-Funktion, die Aufstieg und Abfahrt unterscheidet. Bei MTB-Fahrten analysiert die Instinct den Fahrstil.
FAZIT: Mit der Garmin Instinct 2X Solar sind Outdoorfreunde perfekt ausgestattet. Die Uhr ist robust, die Lebensdauer des Akkus lang und die Navigation präzise. whs
Garmin, www.garmin.com, Preis: 450 Euro