Troubleshooting Windows & Update
Tipps und Tricks für die erste Hilfe
P robleme häufen sich besonders, wenn Microsoft ein großes Funktions-Update für Windows 10 herausbringt. Auch versehentlich gelöschte Dateien und andere Bedienungsfehler können Nutzer schnell nervös machen, was aber gar nicht sein muss. Auf den nächsten Seiten liefern wir Hilfestellung bei aktuellen und häu gen Windows-Problemen.
TIPP1: Häu ge Druckerprobleme nach einem Windows-Update
Nach Installation des letzten Windows-10Funktions-Updates kann es passieren, dass einzelne oder alle Programme nicht mehr drucken. Legen Sie in diesen Fällen den Standarddrucker manuell neu auf einen Drucker fest, der noch funktioniert, etwa dern Microsoft-PDF-Drucker. Löschen Sie dann mit Administratorrechten den Inhalt des Ordners C:\Windows\System32\spool\PRINTERS. Nachdem
Sie die erste Seite gedruckt haben, können Sie den Standarddrucker wieder von Windows automatisch verwalten lassen.
Sollte das nicht helfen, schalten Sie den PC aus und dann bei eingeschaltetem Drucker wieder ein.
TIPP2: Vergessenes WindowsAnmeldepasswort zurücksetzen
Windows 10 bietet eine Möglichkeit, mit dem Kennwortrücksetzdatenträger einen Nachschlüssel anzulegen, mit dem man sich im Fall eines verlorenen Passworts wie
der am System anmelden kann. Allerdings müssen Sie diesen USB-Stick vorsorglich erstellen, so lange Sie noch Zugriff auf den PC haben und das Kennwort noch kennen. Bewahren Sie den Stick sorgfältig auf. Wählen Sie in der Systemsteuerung unter Benutzerkonten Ihr eigenes Benutzerkonto aus, und klicken Sie dann auf Kennwortrücksetzdiskette erstellen . Das funktioniert nur bei lokalen Benutzerkonten. Die
Kennwortrücksetzdatei belegt nur wenige KByte, und der USB-Stick muss auch nicht bootfähig sein. Sie können einen kleinen Werbe-Stick löschen und dafür verwenden. Im Falle eines Falles – wenn Sie sich nicht mehr anmelden können – erscheint bei Eingabe eines falschen Passworts ein Link: Kennwort zurücksetzen. An dieser Stelle starten Sie den Kennwortrücksetzassistenten, stecken den USB-Stick ein und erstellen sich selbst ein neues Kennwort. Wesentlich komfortabler ist ein MicrosoftKonto zur Anmeldung. Hier haben Sie auch mehr Möglichkeiten, ein vergessenes Kennwort zurückzusetzen.
TIPP3: Die Zeit zurückdrehen: Systemwiederherstellung
Macht Windows wegen eines Registry-Fehlers oder einer beschädigten Systemeinstellung Probleme, ist es die einfachste
Lösung, den Systemstatus vom Tag zuvor wiederherzustellen. Auch diverse Gerätetreiber lassen sich nicht sauber deinstallieren. Spult man aber die Zeit zurück, vor den Zeitpunkt der Treiberinstallation, läuft meistens alles wieder normal.
Achtung: Leider ist aus unverständlichen Gründen diese wichtige Systemwiederherstellung in Windows 10 standardmäßig ausgeschaltet.
Rufen Sie die Systemsteuerung auf, und wählen Sie dort den Bereich System. Aktivieren Sie die Systemwiederherstellung über den Link Computerschutz links oben, um einen ersten Systemwiederherstellungspunkt für Notfälle anzulegen. Klicken Sie auf Kon gurieren, und aktivieren Sie den Computerschutz für das Systemlaufwerk C:. Legen Sie anschließend mit dem Button Erstellen einen Systemwiederherstellungspunkt an.
Vor der eigentlichen Systemwiederherstellung müssen alle Programme beendet und Dateien gespeichert werden. Nach einer Warnmeldung wird der PC heruntergefahren und mit den wiederhergestellten Systemeinstellungen neu gestartet, was länger dauert als ein normaler Neustart.
Sollte die Systemwiederherstellung nicht zum Erfolg führen, können Sie die letzte Wiederherstellung wieder zurücknehmen. Windows legt dazu einen Wiederherstellungspunkt an. Weitere Wiederherstellungspunkte werden unmittelbar vor der Installation von Software oder Treibern automatisch angelegt; aber nur, wenn der Computerschutz einmal manuell eingeschaltet wurde. Bevor Sie größere Umbauten an Ihrem System vornehmen, sollten Sie, solange noch alles läuft, über Erstellen im Fenster Computerschutz selbst einen Wiederherstellungspunkt anlegen.
Sollte Windows nicht mehr so weit booten, dass die Systemwiederherstellung aufgerufen werden kann, wählen Sie im Bootmanager ganz unten Standardeinstellungen ändern oder andere Optionen auswählen. Wählen Sie Weitere Optionen auswählen / Problembehandlung und Erweiterte Optionen. Über System wiederherstellen wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus und setzen das System zurück.
TIPP4: Dateien vor versehentlicher Beschädigung schützen
Beim Löschen einer Datei landet diese üblicherweise im Papierkorb und kann leicht wiederhergestellt werden. Anders sieht es aus, wenn eine Datei versehentlich geändert oder beschädigt wurde.
Der Dateiversionsverlauf speichert in regelmäßigen Abständen und bei Veränderungen alle Dateien in den Datenordnern des eigenen Benutzerpro ls (Bilder, Dokumente usw.) sowie auf einem externen Laufwerk. Dies schützt nicht nur vor Verlusten durch Festplattenfehler oder Viren, sondern auch bei Bedienungsfehlern, da man später immer noch Zugriff auf ältere Dateiversionen und frühere Änderungen hat. Für die Sicherung ist ein externes USB-Laufwerk oder ein Netzwerklaufwerk erforderlich. Eine Sicherung auf der lokalen Festplatte wäre bei einem Hardwareausfall sinnlos. Damit der Dateiversionsverlauf funktioniert, muss er einmal in den Einstellungen unter Update und Sicherheit / Sicherung aktiviert werden. Klicken Sie dort auf Laufwerk hinzufügen, und wählen Sie anschließend das gewünschte Sicherungslaufwerk aus. Nach dem Einschalten wird der Dateiversionsverlauf im Hintergrund aktiviert. Klicken Sie auf Weitere Optionen und dann auf Jetzt sichern, um sofort mit dem Kopieren der Daten auf das Sicherungslaufwerk zu beginnen. Andernfalls würden sie erst
bei der ersten Änderung gesichert. Der Dateiversionsverlauf sichert ganz gezielt die wertvollen eigenen Dateien, die bei einem Verlust nicht wiederherzustellen wären, aber keine Programme oder Betriebssystemdateien.
In den persönlichen Verzeichnissen liegen oft auch sehr große Dateien, die nicht selbst erstellt wurden sondern nur kopiert sind, zum Beispiel Musik und Videos. Diese Dateien können von den Originaldatenträgern leicht wiederhergestellt werden. Solche Ordner lassen sich in den Sicherungsoptionen vom Dateiversionsverlauf ausschließen; so spart man Speicherplatz auf dem Sicherungslaufwerk.
Achtung: Bedenken Sie, dass auch schon beim Umbenennen von Dateien diese im Dateiversionsverlauf erneut gesichert werden, was bei großen Foto-, Video- und Musikbibliotheken schnell zu enormen Datenmengen führen kann.
Der Dateiversionsverlauf bietet eine einfache Möglichkeit, gezielt zusätzliche Ordner zu sichern. Klicken Sie auf Ordner hinzufügen. Im gleichen Fenster Sicherungsoptionen legen Sie fest, wie oft veränderte Dateien gesichert werden sollen und wie lange die Sicherungskopien gespeichert werden.
TIPP5: Ältere Daten aus dem Dateiversionsverlauf wiederherstellen
Frühere Versionen automatisch gesicherter Dateien über den Dateiversionsverlauf wiederherzustellen ist einfacher, als bei jedem Windows-Datensicherungsprogramm zuvor. Klicken Sie im Explorer im Menüband Start auf Verlauf, blättern Sie mit den Pfeilen unten auf das gewünschte Datum und wählen die Datei, die Sie wiederherstellen möchten. Klicken Sie dazu auf das grüne Pfeil- Symbol unten im Fenster.
Wenn Sie das Änderungsdatum nicht kennen, ist es manchmal einfacher, im Explorer mit der rechten Maustaste auf die Datei zu klicken, von der Sie ältere Versionen suchen möchten. Wählen Sie Vorgängerversion wiederherstellen. Nun werden ältere Versionen dieser Datei aufgelistet.
TIPP6: Festplatte voll – was tun? Eine Freeware hilft weiter
Immer wieder passiert es: Die Festplatte ist voll, und Sie wissen nicht, wo Sie sinvoll mit dem Aufräumen beginnen sollen.
Windows 10 zeigt in den Einstellungen unter System / Speicher an, welche Art von Dateien wie viel Platz auf den Festplatten belegen. Hier nden Sie große Ordner und können auch Temporärdateien einfach löschen. Bei wenig freiem Speicherplatz oder in bestimmten Zeitintervallen können Sie die Speicheroptimierung im Hintergrund starten, damit temporäre Dateien wie auch Dateien, die schon sehr lange im Papierkorb liegen, automatisch gelöscht werden.
Noch übersichtlicher ist die Freeware WinDirStat. WinDirStat liefert einen Überblick, welche Verzeichnisse besonders viel Speicherplatz belegen und wo möglicherweise riesige Dateien herumliegen, die irgendwann einmal heruntergeladen wurden und schon lange nicht mehr benötigt werden. Das heißt natürlich nicht, dass diese Dateien auch über üssig sind. Das Tool liefert aber nützliche Hinweise, wo nach Datenmüll zu suchen ist. Und wenn der freie Speicherplatz auf OneDrive knapp wird hilft WinDirStat, in den synchronisierten Ordnern auf dem PC über üssige Dateien zu entdecken und zu löschen.
Jede Datei wird entsprechend ihrer Größe und des Dateityps mit einem farbigen Block angezeigt. Alle Dateien eines Ordners liegen wiederum in rechteckigen Blöcken, die in der Listenansicht, einschließlich Unterverzeichnissen, der Größe nach sortiert sind. Fährt man mit der Maus über die Gra k, erscheinen die Dateinamen. Ausgewählte Dateien lassen sich direkt löschen, öffnen oder der ganze Ordner im Explorer anzeigen. Die portable Version läuft vom USB-Stick ohne Installation auf jedem Windows-PC.
TIPP7: Automatisch startende Programme nden und abschalten
Der Task-Manager ndet immer noch längst nicht alle Komponenten, die beim Windows-Start automatisch gestartet
werden. Das Microsoft Tool AutoRuns liefert eine sehr ausführliche Übersicht aller Autostart-Prozesse, nicht nur Programme, sondern auch Treiber, Plug-ins und Windows-Komponenten. AutoRuns bietet die Möglichkeit, einzelne Autostarts probeweise ausblenden, um zu testen, ob noch alles läuft, bevor Sie sie endgültig löschen.
Achtung: Löschen Sie keine unbekannten Autostart-Einträge. Viele werden zur korrekten Funktion von Windows gebraucht.
TIPP8: Microsoft Of ce startet seit dem Update 2004 nicht mehr
Das passierte in seltenen Fällen tatsächlich. Es stellte sich aber als ein Problem der Virenscanner Avast und AVG heraus. Warten Sie auf ein Update der Hersteller, und verwenden Sie so lange den Windows Defender oder steigen gleich ganz um.
TIPP9: Windows-Update 2004 wird nicht angeboten
Mit dem Update 2004 führt Microsoft ein neues Update-Verteilungssystem ein. Updates werden erst dann auf einem PC angeboten, wenn die notwendigen Treiber für diesen PC zur Verfügung stehen. Auch Nutzer von Windows Mixed Reality sollten mit dem Update noch warten. Natürlich gibt es die Möglichkeit, mit dem WindowsMedien-Erstellungstool eine ISO-Datei der neuesten Windows-Version herunterzuladen und damit das Update durchzuführen, wovon Microsoft aber ausdrücklich abrät.
10: TIPP Automatische Problembehandlung für Windows-Updates
Die Problembehandlung für WindowsUpdates in den Einstellungen unter Update und Sicherheit / Problembehandlung versucht, Update-Probleme automatisch zu lösen, was auch oft funktioniert. Bevor Sie diese Problembehandlung starten, schließen Sie alle laufenden Programme. Beenden Sie am besten auch Hintergrundaktivitäten wie Virenscanner oder die OneDrive-Synchronisation.
11: TIPP Hardware-Virtualisierung verhindert Update
Wenn die Installation eines Updates zunächst normal verläuft, aber nach dem automatischen Neustart nur ein schwarzer Bildschirm mit dem Logo erscheint und Windows zurückgesetzt wird, sind oft zwei versteckte BIOS-Einstellungen verantwortlich: Deaktivieren Sie im BIOS bzw. UEFI unter CPU Features die Option Virtualization und unter Power Management die Option ACPI HPET. Nun lässt sich das Update fehlerfrei installieren. Je nach BIOS/UEFI-Variante können diese Einstellungen in anderen Menüs versteckt sein. Nur, wenn Sie die Hardwarevirtualisierung benötigen, schalten Sie sie nach dem Update wieder ein.
12: TIPP Reset Windows Update Script bei hartnäckigen Update-Problemen
Microsoft hat diverse Tools, Registry-Hacks und Kommandozeilen-Tipps zu UpdateProblemen in der Windows-Supportdatenbank gesammelt und in einem Script zusammengefasst. In einem einfachen Textmenü ndet man Tools zum Zurücksetzen der Update-Komponenten, zum Löschen temporärer Dateien, zur Registrybereinigung wie auch zur Überprüfung geschützter Systemdateien. Das Reset Windows Update Tool muss mit Administratorrechten gestartet werden. Virenscanner, außer dem Windows Defender, sollten ausgeschaltet sein, da Sicherheitssoftware von Drittherstellern die sehr systemnahen Zugriffe oft blockiert und die Scripte auf vermeintliche Fehler falsch reagieren, obwohl es sich nicht um Fehler des UpdateSystems handelt, sondern nur um Fehlreaktionen des Virenscanners. Solange Sie nicht bestimmte Fehlerquellen ausschließen können, lassen Sie die einzelnen Tools des Scripts nacheinander laufen.