Gaming-PC
Es muss nicht immer High-End sein: Der Eraser zeigt, dass aktuelle Gamer kein Vermögen kosten müssen.
Medion Eraser X67116
Was das Preisniveau ihrer Gaming-Boliden betrifft, sind Spielefans Kummer gewöhnt. Nicht selten liegen Rechner mit aktueller, leistungsstarker Hardware weit über der 3000-Euro-Marke; und nach oben gibt es, so scheint es manchmal, so gut wie keine Grenze. Umso erfreulicher ist es, dass der neue Erazer von Medion vergleichsweise bescheidene 1700 Euro kostet und dennoch über jede Menge aktueller Komponenten verfügt. Die verbaute 8-Kern-CPU von Intel ist eine gute Grundlage, auch wenn der Prozessor HyperThreading nicht unterstützt. Im Spielebereich ist allerdings eher ein hoher Takt sowie eine stattliche Anzahl von Prozessorkernen von Belang, und hier ist der i79700 ganz vorn dabei. Als Grafikkarte kommt eine Geforce RTX 2070 zum Einsatz, die zwar im Schnitt etwa 20 Prozent weniger Leistung bietet als das Flagschiff 2080, dafür aber auch deutlich preiswerter ist. Wer einen Full-HD-Monitor
ansteuert, der wird keinerlei Unterschied bemerken, denn sämtlich Spiele laufen auch mit vollen Details butterweich. Deutliche Unterschiede offenbaren sich dagegen im 4K-Bereich: Hier gilt es dann, die Details je nach Spiel zu reduzieren, um eine flüssige Darstellung zu ermöglichen. Das allerdings muss, wenn auch weit seltener, auch beim Einsatz einer 2080 gemacht werden, wenn das verwendete Spiel allzu anspruchsvoll ist. Das Gehäuse des Eraser ist, obwohl optisch durchaus ansprechend und modern, eher von einfacher Natur. Zwar gibt es die obligatorische Festbeleuchtung und eine Glasfront, doch als Gehäuse von der Stange mag so manchem das gewisse Etwas fehlen. Schraubenlos ist der Rechner leider nicht, und die Kabel könnten mit etwas mehr Sorgfalt verlegt sein. Unschön: Wer ans Innere möchte, um Komponenten auszutauschen, der muss vor allem die dünnen Kabel mit den Wärmesensoren im Auge behalten, die quer durchs Gehäuse hängen.
Viel Leistung und ein guter Preis
Im Testlabor hinterließ der Rechner einen guten Eindruck. Konkurrenten mit Core-i9CPU sowie GTX 2080 sind zwar im 3D-Bereich etwa 20 Prozent schneller, doch sprechen wir dort vom doppelten Kaufpreis. Einen deutlichen Rückstand fuhr der Eraser wegen des fehlenden Hyper-Threadings beim Cinebench ein. Wer regelmäßig Filme oder Bilder bearbeitet, der ist mit der CPU nicht optimal bedient. Was die übrige Ausstattung des Rechners betrifft, so kann sich diese durchaus sehen lassen. Erfreulicherweise ist ein DVDBrenner installiert, und neben einer, allerdings nicht besonders schnellen, SSD mit 512 GByte Kapazität ist eine konventionelle Festplatte von Seagate mit zwei TByte Kapazität verbaut worden. Tastatur und Maus, beides kabelgebunden, befinden sich im Lieferumfang. Beide gehören zu den eher einfachen Varianten, doch sie erfüllen zuverlässig ihren Zweck.