Busgesellschaft ist stolz! „Vorpommern ist Vorreiter im Verkehr auf Bestellung“
Wenn der Linienbus nicht fährt, kann der Rufbus gebucht werden. Und mit einer modernisierten App können Eltern überwachen, ob alleinreisende Kinder heil angekommen sind.
UECKER-RANDOW – Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald (VVG) baut ihr Rufbus-System weiter aus und bezeichnet sich als „Vorreiter im Verkehr auf Bestellung“. Nachdem zuletzt der Bereich Löcknitz-Penkun ins Routennetz aufgenommen wurde, hat das Unternehmen jetzt eine modernisierte App vorgelegt.
Mit diesem für Handys konzipierten Computerprogramm können Eltern überprüfen, ob ihr alleinreisendes Kind heil angekommen ist, teilte VVG-Geschäftsführer Dirk Zabel mit. „Eltern buchen für ihre Kinder und können in Echtzeit sehen, ob die Fahrt erfolgreich beendet wurde. Haben die Kinder selbst die App auf ihrem Handy, können sie während der Fahrt aus der App heraus eine Nachricht senden, dass sie gerade mit dem Ilse-Bus unterwegs sind.“
Auch müsse man den Bus nicht mehr 60 Minuten vor Fahrtantritt bestellen, sondern man könne ihn spontan kurzfristig ordern. „Verfügbare Fahrten mit dem Linienbus oder dem Rufbus werden sofort angezeigt und können unmittelbar gebucht werden. Zugleich werden zueinander passende Fahrwünsche automatisch gebündelt, was Umwege und Fahrten optimiert, die Umwelt und Ressourcen schont“, erklärt VVG-Sprecherin Constanze Steinke.
Darüber hinaus sei das Buchen benutzerfreundlicher und der Service besser. Mit der App werde auch der Fahrtpreis angezeigt. Der Fahrgast könne seine Routen teilen, mit dem
Fahrer in Kontakt treten, und Urlauber können sich über touristische Highlights in der Nähe informieren. Mit einem Blick aufs Mobiltelefon stünden nun die Fahrzeiten und viele weitere Informationen in Echtzeit zur Verfügung.
„Mit unserer intelligenten Technologie werden Bürger im Landkreis Vorpommern-Greifswald einfach, intuitiv und effizient von A nach B fahren. Unsere Plattform hat in ganz Deutschland bereits erfolgreich das Ökosystem des öffentlichen Verkehrs transformiert und verbessert“, so Xanthi Doubara, Geschäftsführerin des Unternehmens Via in Deutschland, welches die Software programmiert hat.
Emily Mennicke nutzt nach Auskunft von Constanze Steinke regelmäßig, manchmal sogar täglich den Rufbus. „Die junge Frau bietet in Kindertagesstätten in Pasewalk, Ferdinandshof, Meiersberg und Eggesin ihre musikalische Früherziehung an. In der App hat sie einen Überblick über die geplanten Fahrten und bekommt aktuelle Mitteilungen zur Ankunft des Ilse-Busses“, erklärt Constanze Steinke. Damit sei die Stammkundin nicht allein. Neben Senioren würden immer mehr junge Menschen mit den kleinen Bussen zur Arbeit fahren, wenn kein Linienbus unterwegs ist.
In einem nächsten Schritt sei geplant, auch die Bezahlung über die App zu ermöglichen. Die Ilse-Bus-App kann in den gängigen Stores heruntergeladen werden. Von Montag bis Freitag sind acht Fahrzeuge, davon fünf Mercedes-Kleinbusse mit jeweils acht Sitzplätzen und zehn Fahrern unterwegs. Die Sprinter ermöglichen einen stufenlosen Einstieg, sind klimatisiert und mit einer Rollstuhlrampe und Rollstuhlplatz ausgestattet.
„Es ist erfreulich, dass nun auch die Landesregierung die Bedeutung des Rufbusverkehrs erkannt hat. Wir hoffen auf eine nachhaltige Förderung für die Zukunft“, sagt Dirk Zabel. Im Jahr 2007 fuhren die ersten Rufbusse nach Fahrplan im Bedienungsgebiet der VVG. Zehn Jahre später startete der erste fahrplanfreie Rufbus in MV, der Ilse-Bus. Seit März bietet die VVG einen flächendeckenden Rufbusverkehr an.
Ilse fährt ohne Fahrplan und kann via Telefon, Internet oder der Smartphone-App gebucht oder vorbestellt werden. Die Busse fahren von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr, sofern nicht innerhalb von 30 Minuten ohnehin ein Linienbus verfügbar ist. An Feiertagen bleiben die Rufbusse stehen.