Kegler müssen Anlage ausbauen und suchen neues Domizil
Die Pasewalker Kegler sind seit Jahren erfolgreich - auch auf Bundesebene. Doch was ebenfalls seit Jahren fehlt, ist eine Bahn-Anlage, die auch Wettkämpfe in der Bundesliga zulässt.
PASEWALK – So manchem Kegler dürfte bei diesen Arbeiten schwer ums Herz werden. Seit einigen Tagen sind Mitglieder des Pasewalker Kegelsportvereins dabei, die vier Bahnen im einstigen Kegel- und Bowlingcenter am Hotel Pasewalk auszubauen. Das Gebäude soll für andere Zwecke genutzt werden.
Den Tipp, sich die Bahnen zu sichern, haben die Sportler von Bürgermeister Danny Rodewald (parteilos) erhalten. Einst konnte der Verein das Kugelcenter am Hotel Pasewalk pachten und für Bundesliga-Spiele nutzen. Die eigene Kegelbahn in der Straße Zur Försterei ist für Heimspiele nicht geeignet, weil es dort nur zwei Bahnen gibt. Für Wettkämpfe in der bundesweit zweithöchsten Klasse sind vier Bahnen vorgeschrieben.
Mit dem Eigentümer konnten sich die Kegler nicht über die Miete einigen. Zwischenzeitlich wurde die Kegelbahn am Restaurant Sombrero in Prenzlau eine neue „Heimstätte“der Pasewalker. In der nun beendeten Saison nutzen sie eine Anlage in Neubrandenburg. Gespielt hätten sie lieber in Pasewalk. Zumal sich ein Wettkampf über zwei Tage erstreckt und so auch Leute von Gastmannschaften hier übernachten würden.
Auch wenn die erste Mannschaft gerade aus der zweiten Bundesliga abgestiegen ist, am Ziel einer VierBahn-Anlage in Pasewalk halten die Spieler fest. „Die vier Bahnen, die wir jetzt ausbauen, lagern wir erst mal in einer Halle in Penkun. Solange diese trocken liegen, passiert da nichts“, erklärt Vereinschef Torsten Albrecht.
Den Abstieg aus der zweithöchsten Spielklasse machen die Pasewalker Kegler vor allem auch an einer fehlenden Heimbahn fest. Umso größer sei der Wunsch, ein solches Projekt zu realisieren. „Wir sind nicht nur im Männerbereich erfolgreich, sondern auch im Nachwuchs. So haben wir einen Deutschen Vize-Meister“, betont Albrecht.
Natürlich habe man sich in der Stadt nach geeigneten Objekten umgesehen. Diese seien aber schwer zu finden. Daher favorisiere der Verein, der 70 Mitglieder zählt, einen Anbau an die Kegelbahn in der Straße Zur Försterei. Das Grundstück gehöre der Stadt, sei von dieser gepachtet. „Man hat uns aber signalisiert, dass das nötige Kleingeld für eine solche Baumaßnahme fehlt.“Der Verein selbst verfüge kaum über eigene Mittel dafür. Eine frühere Pachterhöhung habe den Verein einst hart finanziell getroffen. Erst unlängst hätten die Mitgliedsbeiträge erhöht werden müssen, um die Energiekosten bezahlen zu können.
Die Mitglieder könnten einiges an Eigenleistung erbringen. Für den Einbau der Bahnen würde man versuchen, Sponsoren zu gewinnen. „Kegeln ist sicher nur eine Randsportart. Wir hoffen aber, dass sich doch noch irgendwie ein Weg findet.“
Bürgermeister Rodewald ist das Problem bekannt. „Eine Lobby für die Kegler ähnlich wie bei den Fußballern zu finden, ist schwierig. Es gibt aber auch Unternehmen, die den Verein unterstützen, beispielsweise die Stadtwerke“, sagt er. Einen Vergleich mit dem Neubau für den Pasewalker Fußballverein (PFV) hält er für falsch. Dieser habe dafür Eigenmittel und Spenden in fünfstelliger Höhe aufgebracht. Man honoriere die Leistungen der Kegler, könne diesen aber nicht einfach ein neues Gebäude hinstellen. Auch nach Objekten in der Stadt habe man sich umgesehen, die passende Immobilie jedoch nicht gefunden. Eine frühere Prüfung habe ergeben, dass eine Vergrößerung der jetzigen Kegelbahn nicht möglich ist. „Wo es geht, wollen wir unterstützen. Wir brauchen aber erst einmal einen passenden Fördertopf und auch den Eigenanteil des Vereins.“