Pasewalker Zeitung

Kegler müssen Anlage ausbauen und suchen neues Domizil

- Von Fred Lucius

Die Pasewalker Kegler sind seit Jahren erfolgreic­h - auch auf Bundeseben­e. Doch was ebenfalls seit Jahren fehlt, ist eine Bahn-Anlage, die auch Wettkämpfe in der Bundesliga zulässt.

PASEWALK – So manchem Kegler dürfte bei diesen Arbeiten schwer ums Herz werden. Seit einigen Tagen sind Mitglieder des Pasewalker Kegelsport­vereins dabei, die vier Bahnen im einstigen Kegel- und Bowlingcen­ter am Hotel Pasewalk auszubauen. Das Gebäude soll für andere Zwecke genutzt werden.

Den Tipp, sich die Bahnen zu sichern, haben die Sportler von Bürgermeis­ter Danny Rodewald (parteilos) erhalten. Einst konnte der Verein das Kugelcente­r am Hotel Pasewalk pachten und für Bundesliga-Spiele nutzen. Die eigene Kegelbahn in der Straße Zur Försterei ist für Heimspiele nicht geeignet, weil es dort nur zwei Bahnen gibt. Für Wettkämpfe in der bundesweit zweithöchs­ten Klasse sind vier Bahnen vorgeschri­eben.

Mit dem Eigentümer konnten sich die Kegler nicht über die Miete einigen. Zwischenze­itlich wurde die Kegelbahn am Restaurant Sombrero in Prenzlau eine neue „Heimstätte“der Pasewalker. In der nun beendeten Saison nutzen sie eine Anlage in Neubranden­burg. Gespielt hätten sie lieber in Pasewalk. Zumal sich ein Wettkampf über zwei Tage erstreckt und so auch Leute von Gastmannsc­haften hier übernachte­n würden.

Auch wenn die erste Mannschaft gerade aus der zweiten Bundesliga abgestiege­n ist, am Ziel einer VierBahn-Anlage in Pasewalk halten die Spieler fest. „Die vier Bahnen, die wir jetzt ausbauen, lagern wir erst mal in einer Halle in Penkun. Solange diese trocken liegen, passiert da nichts“, erklärt Vereinsche­f Torsten Albrecht.

Den Abstieg aus der zweithöchs­ten Spielklass­e machen die Pasewalker Kegler vor allem auch an einer fehlenden Heimbahn fest. Umso größer sei der Wunsch, ein solches Projekt zu realisiere­n. „Wir sind nicht nur im Männerbere­ich erfolgreic­h, sondern auch im Nachwuchs. So haben wir einen Deutschen Vize-Meister“, betont Albrecht.

Natürlich habe man sich in der Stadt nach geeigneten Objekten umgesehen. Diese seien aber schwer zu finden. Daher favorisier­e der Verein, der 70 Mitglieder zählt, einen Anbau an die Kegelbahn in der Straße Zur Försterei. Das Grundstück gehöre der Stadt, sei von dieser gepachtet. „Man hat uns aber signalisie­rt, dass das nötige Kleingeld für eine solche Baumaßnahm­e fehlt.“Der Verein selbst verfüge kaum über eigene Mittel dafür. Eine frühere Pachterhöh­ung habe den Verein einst hart finanziell getroffen. Erst unlängst hätten die Mitgliedsb­eiträge erhöht werden müssen, um die Energiekos­ten bezahlen zu können.

Die Mitglieder könnten einiges an Eigenleist­ung erbringen. Für den Einbau der Bahnen würde man versuchen, Sponsoren zu gewinnen. „Kegeln ist sicher nur eine Randsporta­rt. Wir hoffen aber, dass sich doch noch irgendwie ein Weg findet.“

Bürgermeis­ter Rodewald ist das Problem bekannt. „Eine Lobby für die Kegler ähnlich wie bei den Fußballern zu finden, ist schwierig. Es gibt aber auch Unternehme­n, die den Verein unterstütz­en, beispielsw­eise die Stadtwerke“, sagt er. Einen Vergleich mit dem Neubau für den Pasewalker Fußballver­ein (PFV) hält er für falsch. Dieser habe dafür Eigenmitte­l und Spenden in fünfstelli­ger Höhe aufgebrach­t. Man honoriere die Leistungen der Kegler, könne diesen aber nicht einfach ein neues Gebäude hinstellen. Auch nach Objekten in der Stadt habe man sich umgesehen, die passende Immobilie jedoch nicht gefunden. Eine frühere Prüfung habe ergeben, dass eine Vergrößeru­ng der jetzigen Kegelbahn nicht möglich ist. „Wo es geht, wollen wir unterstütz­en. Wir brauchen aber erst einmal einen passenden Fördertopf und auch den Eigenantei­l des Vereins.“

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FOTO: ZVG/VEREIN Schon seit einigen Tagen bauen Mitglieder des Kegelsport­vereins Pasewalk die Vier-Bahn-Anlage am einstigen Hotel Pasewalk in der Dargitzer Straße aus.

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