Sturm tobt sich in Vorpommern richtig aus
Von Eckhard Kruse, Fred Lucius und Mathias Scherfling
Das Sturmtief Zoltan hinterließ auch in der Uecker-Randow-Region Spuren. Die Feuerwehren mussten in der Nacht zu mehreren Einsätzen ausrücken.
UECKER-RANDOW. Orkan Zoltan rüttelte am Freitag und auch in der Nacht davor kräftig an Häusern und Bäumen. Feuerwehrleute rückten in Dunkelheit, Regen und Kälte zu etlichen Einsätzen aus. Insgesamt registrierte die Leitstelle des Landkreises von 15.30 Uhr am Donnerstag bis 16 Uhr am Freitag 176 unwetterbedingte Einsätze.
Vor allem Bäume stürzten um, auch einige Bauzäune. Dachziegel fielen herunter, und die Feuerwehrleute mussten lose Dächer sichern. In Krackow wehte ein Festzelt weg, das die Feuerwehr einsammeln musste. In Pomellen stürzte eine Mauer auf eine Straße. Außerdem kippten Bäume in Stromleitungen – in mehreren Gemeinden gab es Stromausfälle.
Kameraden gefangen zwischen Bäumen
Die Kameraden der Feuerwehr Ferdinandshof mussten am Donnerstag gegen 23 Uhr zwei Pkw und deren Insassen aus einer misslichen Lage befreien, informierte Wehrführer Maik Kremkow. Die Autos hätten sich gerade auf der Straße zwischen Aschersleben und Heinrichsruh befunden, als drei Pappeln umstürzten. „Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen“, sagte er. Doch die Fahrer konnten weder vor noch zurück. Während des Einsatzes war ein vierter Baum hinter das Feuerwehrauto gefallen. Das sei auch für die Kameraden sehr gefährlich gewesen. Gegen 0.30 Uhr habe man noch einen Baum in Ferdinandshof weggeräumt.
Verkehrseinschränkungen gab es auch auf den Landesstraßen 28 am Ortseingang Ueckermünde und 32 bei Eggesin in Richtung Gumnitz. Der Ueckermünder Gemeindewehrführer Enrico Panzlaff berichtete von einem Straßenbaum, von dem in der Nacht schon Äste gesichert werden mussten. Am Vormittag habe man den hohlen Stamm abgenommen. Die Eggesiner Kameraden entfernten am Freitag einen Baum, der zur Hälfte auf der Landesstraße lag, so der stellvertretende Wehrführer Manuel Bleidorn. Die Eggesiner halfen mit ihrer Drehleiter, einen Baum in Rieth von der Straße zu holen. Am Haffstrand habe es Windbruch an Bäumen geben, informierte Bürgermeister Jürgen Kliewe.
Feuerwehrleute aus Torgelow und Torgelow Holl hatten sieben Einsätze, sagte Gemeindewehrführer Lars Cornelius. Sie wurden um 6.39 Uhr alarmiert, weil der Sturm auf dem Torgelower Marktplatz eine Tanne zu Fall gebracht hatte.
Müllcontainer in Fluss geschleudert
Außerdem war ein Bauzaun war umgekippt. Neben einer Baumsperre in Holländerei mussten in Torgelow lose Dachziegel von Gebäuden gesichert werden. Der Wind hatte auch einen 1100-LiterMüllcontainer in die Uecker befördert.
Während die Strasburger Kameraden durchschlafen konnten, waren Pasewalker und Jatznicker zwei Mal gefordert. Die Pasewalker rückten laut Wehrführer Marco Freuer am Freitag gegen 3.40 Uhr nach Jatznick aus. Dort unterstützten sie mit der Drehleiter die Kameraden aus Jatznick und Belling, weil ein Baum in der Waldeshöher Straße in die Stromleitung gefallen war. Weil erst der Strom abgeschaltet werden musste, dauerte der Einsatz gut zwei Stunden. Gegen 5.50 Uhr musste die Pasewalker Wehr Bauzäune sichern. Die Jatznicker räumten gegen 5.20 Uhr am Waldeshöher Ortsausgang noch einen Baum weg, der auf die Straße gekippt war, sagte Wehrführer Marcel Lichtnow.
Auch im Bereich LöcknitzPenkun waren die Feuerwehren mehrfach im Einsatz. Unter anderem die Kameraden aus Wollin/Friedefeld, Sommersdorf, Nadrensee, Krackow und Grambow. Die Feuerwehr Löcknitz rückte zwei Mal aus. Zunächst am Donnerstagnachmittag, weil zwischen Zerrenthin und Wetzenow ein Baum auf der Straße lag. Dazu kam ein Einsatz gegen 2.10 Uhr. Auf der L 285 Richtung Brüssow war ein Baum vom Sturm umgeweht worden, so Wehrführer Enrico Harms.