Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Bürgermeisterin frustriert: „Man kann nichts mehr planen“
Mohlsdorf-teichwolframsdorf beschließt Haushaltsplanung für das laufende Jahr. Millionen fließen in Investitionen
Einen 69-seitigen Vorbericht hat die Mohlsdorf-teichwolframsdorfer Bürgermeisterin Petra Pampel (IWA-PRO Region – Interessensgemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit) vor wenigen Tagen samt der Haushaltssatzung den 13 anwesenden Gemeinderäten der Landgemeinde vorgelegt. Einstimmig votierten die Gemeinderäte für das umfassende Zahlenwerk, das ein Haushaltsvolumen von 9,5 Millionen Euro aufweist – davon 7,7 Millionen im Verwaltungshaushalt zur Abdeckung der öffentlichen Aufgaben, in denen auch die Personalkosten der Verwaltung enthalten sind. Im Vermögenshaushalt, in dem es zumeist um Eigenmittel für Investitionen und die Finanzierung freiwilliger Leistungen der Kommunen geht, sind mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt.
„Der Vorbericht zur Haushaltssatzung sollte zeigen, was hinter den Zahlen im Etat eigentlich steckt. Es ist uns ein ausgeglichener Haushalt gelungen und genau hinter diesen konnten die Gäste schauen. So haben wir gezeigt, dass ein Großteil der Kosten als Zuschüsse an die örtlichen Kindergärten fließen. Allein für den Kindergarten Teichwolframsdorf ist der Zuschuss auf 741.000 Euro gestiegen, voriges Jahr lagen wir da noch bei 665.000 Euro, in Mohlsdorf bekommt der Kindergarten ‚Regenbogen‘ 1,04 statt wie vorher 1,02 Millionen Euro und der kleine Kindergarten ‚Gänseblümchen‘ in Waltersdorf schlägt mit 245.000 Euro zu Buche, also mit 55.000 Euro mehr als vor einem Jahr“, erläutert Petra Pampel, wie den kleinen Kommunen derzeit die Kosten davonlaufen. Insbesondere steigende Personal- und Energiekosten würden die Pflichtaufgabe für die Gemeinde erheblich verteuern. Dennoch kommt man 2024 noch ohne neue Kredite aus. Für 2025 aber schätzt die erfahrene Gemeindechefin, dass ein Darlehen von 400.000 Euro nötig sein wird, um einen stabilen Haushaltsplan zu kreieren.
Man wolle aber nicht im Investitionsbereich knausern, denn was gemacht werde, sei eben unverzichtbar. Petra Pampel erinnert an die notwendige Wiederherstellung des Gruppenraumes in der Waltersdorfer Kita, die mit 140.000 Euro zu Buche schlägt. Die Teichwolframsdorfer
Kita erhält eine Dachreparatur und eine neue Küche und auch das Feuerwehrgerätehaus Waltersdorf wird umgebaut. Zudem werde die Turnhalle zu Ende gebaut.
Auch das Feuerwehrgerätehaus Kahmer muss komplett umgebaut werden. „Mir fliegen die Straßen um die Ohren, man kann den Bürgern die geringen Summen zur Reparatur der Straßen nicht mehr erklären“, ärgert sich die Bürgermeisterin. Dennoch ist die Bürgermeisterin frustriert. „Man kann nichts mehr planen, die Preise explodieren, Planungsprozesses dauern oft Jahre und Kostenpläne sind nach dieser Zeit nichts mehr wert“, ärgert sich die Ortschefin.