Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Viele bewegende Themen in Greiz
Von Marstall-center über Eisbahn bis Schwimmhalle: Wo der Bürgermeister 2024 die Prioritäten setzt
Alexander Schulze (parteilos) sieht „sein“Greiz generell auf gutem Weg. Vieles, was er im Wahlkampf versprochen habe, sei angegangen worden. Gerade die Thematik der sogenannten Schrott-immobilien habe man mit Verve angepackt. Noch sei man aber nicht am Ende, bekennt er, mit Blick aus dem Besprechungsraum im Marstall auf ein ruinöses Haus in der Marktstraße, Ecke Marstallstraße. Im Mai, wenn auch die Greizer wieder ihr Stadtoberhaupt wählen, wird er wieder auf dem Stimmzettel stehen. Und wenn man den Worten von Linken-fraktionschef Holger Steiniger glauben darf, dann auch mit Unterstützung von dessen Partei.
Bürgermeister freut sich über Planungssicherheit für 2024
Die Idee einer neuen „Nationalen Front“lächelt Alexander Schulze weg. „Ich bin 2018 von der Fraktion Cdu/gemeinsam für Greiz unterstützt worden und so wird das auch in diesem Jahr sein“, sagt er zu diesem Thema. Angesprochen darauf, was ihn politisch im vergangenen Jahr am meisten gefreut habe, sagt der Greizer Stadtchef: „Vermutlich, dass wir schon Ende des Jahres für dieses Jahr einen Haushalt beschlossen haben – und eben als eine der wenigen Kommunen nicht in die Haushaltssicherung mussten. Und auch, dass unsere langfristigen Projekte, wie die Kindergartensa
nierungen fortgesetzt werden konnten. Ende des Jahres haben wir noch die Maßnahme in Gommla für fast 500.000 Euro zu Ende gebracht. Dort sind wir jetzt durch.“
Auch das Gewerbegebiet Plasttechnik sei nach dem großen Bereich des Abbruches auf gutem Weg, sodass nun schon die 945.000 Euro teure Erschließung laufe. Bis Ende Januar geht die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt an den Start. Noch 2024 soll die erste Ansiedlung erfolgen, sagt Schulze und spricht von einem Interessenten,
der eine 5000 Quadratmeter große Halle errichten möchte. „Wir sind da monatlich im Austausch, der Kaufantrag wurde schon im Hauptausschuss bestätigt“, so Schulze.
Dass man in der Schwimmhalle nach dem ersten Bauabschnitt nun wieder Schwimmer begrüßen und den Schulschwimmsport auch für Kinder aus dem Raum Zeulenroda und Reichenbach (hier werden die Bäder gerade saniert) mit abdecken kann, findet Schulze ebenfalls bemerkenswert. Und er schlägt den Bogen in das Jahr 2024
wo ein zweiter Bauabschnitt angegangen werden soll.
Marstall-center steht in den Sternen
Es gibt einige wichtige Themen, die ihm für dieses Jahr natürlich auf den Nägeln brennen. Stichwort Marstall-center. „Derzeit gibt es nur einen losen Kontakt zum Investor. Die Baukostenerhöhungen werden auch bei ihm reingehauen haben. Ich schätze das derzeit als eher fraglich ein, dass das Center mit dem Investor gebaut wird“, sagt Schulze, der dennoch im Dezember dem Stadtrat eine Verlängerung der Frist um ein halbes Jahr empfohlen hatte.
Einen Plan B für die drei an einem Einzug in das innerstädtische Handelszentrum interessierten Großmieter (Rewe-schott, Aldi und dmdrogeriemarkt) habe er derzeit aber auch nicht. Die Fläche gegenüber dem Kaufland-center, die immer mal wieder ins Spiel gebracht werde, dürfe nun einmal aus Fördermittelgründen mit Handel nicht bebaut werden. Hier seien zudem auch die Förderanträge für eine Ansiedlung des Textilforschungsinstituts Greiz gestellt. In diesem Zusammenhang verweist Schulze auf den geplanten Bau eines neuen Netto-marktes im Neubaugebiet in Greiz. Im Weihnachtsgeschäft wolle man mit diesem an den Start gehen.
Eishalle: Thema bleibt spannend, Konzept wird erarbeitet
Schwierig sei auch das Thema Eishalle, das in 2023 für viel Wirbel sorgte. Es gibt den Ansatz, die Halle einer ganzjährigen Nutzung zuzuführen. „Es ist zu kurz gesprungen, hier eine Turnhalle oder eine Veranstaltungshalle zu entwickeln. Wir brauchen ein tragfähiges Konzept und Förderung von Bund und Land, um etwas Großes draus zu machen“, sagt Schulze und denkt an Nutzungen mit verschiedenen Bodenbelägen, beispielsweise als Rollschuhbahn oder Skaterhalle. Man sei noch im Nachdenkprozess.