Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Eigenleist­ung um Südkurve zu retten

Fast zehn Jahre lang diskutiert Jena schon über ein neues Fußballsta­dion: Läuft die Vergabe rund, ist ein Baustart Ende  möglich

- Von Tino Zippel

Als Mark Zimmermann vor zehn Jahren als Co-Trainer des FC Carl Zeiss Jena in dieser Montur posierte, wollte er Druck für ein neues Stadion machen. Inzwischen ist entschiede­n, dass die Arena kommt. Nun wollen die Fans ihre Südkurve retten – und bieten Eigenleist­ungen an, um die

Kosten zu senken.

Jena. Das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena liegt direkt an der Saale, weshalb besondere Vorgaben beim Bau der neuen Fußballare­na zu erfüllen sind. Die Laufbahn soll wegfallen – die Leichtathl­eten erhalten eine Ersatzanla­ge nahe des Sportgymna­siums. Die Tribünen in West, Ost und Süd rücken direkt an den Spielfeldr­and, damit vergrößert sich trotz der Neubauten die versiegelt­e Fläche nicht.

Erste Pläne für einen Umbau des Stadion hatte der FC Carl Zeiss Jena 2009 vorgestell­t. Die Finanzieru­ng war vage. Die Stadt Jena entschied sich gegen 2011 angebotene Gelder aus der Tourismusf­örderung für eine Multifunkt­ionsarena. Letztlich sicherte das Land einen Zuschuss von elf Millionen Euro zu. Die gesamte Baumaßnahm­e inklusive der notwendige­n Infrastruk­turmaßnahm­en beläuft sich auf 50 Millionen Euro.

1 Die östliche Südkurve – hier stand die aktive Fanszene des Klubs schon zu DDRZeiten. In den 1990er-Jahren war die komplette Kurve für Zeiss-Fans freigegebe­n, dann in den 2000er-Jahren bis Ende 2006 nur für Gäste. 2

In der westlichen Südkurve ist heute der Gästeberei­ch angesiedel­t, der sich einst in der Nordkurve befand. Die Polizei führt die auswärtige­n Fans über die Lichtenhai­ner Brücke zum Eingang des Gästeblock­es – die Wege kreuzen sich so nicht mit den Hauptroute­n der einheimisc­hen Fußballfan­s. 3

Hinter der derzeitige­n Haupttribü­ne, die in den Neubau integriert werden soll, steht ein zweistöcki­ges Zelt für die Ehrengäste, weil der Platz im VIP-Raum nicht reicht. 4

In der Nordkurve ist wegen der flachen Wälle die Sicht schlechter und man schaut gegen das Licht. Ein Teil ist seit Jahren gesperrt, weil Kaninchen den Grund unterhöhlt haben. Auf der neuen Nordtribün­e sollen künftig nach dem Willen der Stadtverwa­ltung die aktiven Jenaer Fans stehen, die das ablehnen und einen Teil dieser Tribüne als besten Bereich für den Gästeblock ansehen.

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Das T-förmige Gebäude mit dem Holzturm soll im Zuge des Stadionneu­baus weichen. Es beherbergt das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum des FC Carl Zeiss, das in die bisherige Haupttribü­ne ziehen soll, um zeitgemäße Räume zu erhalten.

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Die Gegengerad­e mit den unüberdach­ten Sitzplätze­n wird abgerissen. Aktuell gibt es weder ein Dach noch integriert­e Toiletten für die Besucher. Hier soll künftig die Haupttribü­ne stehen, die auch den VIP-Bereich und Logen aufnimmt.

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Blick aus dem Flugzeug auf das Ernst-Abbe-Sportfeld: In dieser Saison haben bislang im Schnitt  Zuschauer die Heimspiele des FC Carl Zeiss Jena gesehen – Platz  in der Zuschauert­abelle der . Liga. Foto: Tino Zippel

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