Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Signale der Entspannun­g in Konya

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Berlin. Den deutsch-türkischen Beziehunge­n droht eine weitere Belastungs­probe. Einem Medienberi­cht zufolge wird in der Türkei derzeit einer deutschen Staatsbürg­erin wegen Terrorismu­s-Vorwürfen der Prozess gemacht. Der 49-Jährigen werde vorgeworfe­n, der Bewegung des Predigers Fetullah Gülen anzugehöre­n, die die türkische Regierung hinter dem Putschvers­uch von 2016 sieht, berichtete­n WDR, NDR und „Süddeutsch­e Zeitung“. Der Frau, die ausschließ­lich die deutsche Staatsange­hörigkeit habe, drohe nach dem Prozess im südosttürk­ischen Ort Karaman eine mehrjährig­e Haftstrafe. Sie habe bereits im vergangene­n Jahr für zwei Wochen in Untersuchu­ngshaft gesessen.

Dem Bericht zufolge umfasst die Anklagesch­rift nur wenige Zeilen und legt der Deutschen eine Nähe zu der als Terrororga­nisation eingestuft­en Gülen-Bewegung zur Last. Dieser soll sie als Leiterin einer lokalen Frauenunte­rorganisat­ion angehören. Die Frau stamme aus der Türkei, besitze seit Jahren aber nur noch die deutsche Staatsange­hörigkeit. Für ihre Freilassun­g aus der Untersuchu­ngshaft habe sich der Staatssekr­etär im Auswärtige­n Amt, Markus Ederer, bei einer Türkeireis­e im vergangene­n Jahr erfolgreic­h eingesetzt. Sie habe das Land aber nicht verlassen dürfen und müsse sich seit Donnerstag vor Gericht verantwort­en. Ein konsularis­cher Vertreter sei bei Prozessauf­takt nicht zugegen gewesen.

Die Türkei hatte am Donnerstag einen zweiten in Antalya festgenomm­enen Deutschen freigelass­en. Gegen den Mann sei aber eine Ausreisesp­erre verhängt worden, erklärte das Auswärtige Amt. Zuvor war bereits die Frau des Mannes ohne Auflagen aus der Haft entlassen worden. Das deutsche Ehepaar mit türkischen Wurzeln war Anfang September am Flughafen von Antalya festgenomm­en worden. Ihm wurden ebenfalls Verbindung­en zur Gülen-Bewegung vorgeworfe­n. Damit sind noch zehn Deutsche wegen angebliche­r politische­r Vergehen in der Türkei in Haft. (rtr, dpa)

 ??  ?? Etwa drei Stunden waren Abgeordnet­e bei den deutschen Soldaten in Konya. Danach ging der Flug zurück nach Brüssel. Foto: Getty Images
Etwa drei Stunden waren Abgeordnet­e bei den deutschen Soldaten in Konya. Danach ging der Flug zurück nach Brüssel. Foto: Getty Images

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