Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Umjubelter „Elias“
Jenaer Philharmonie lässt Mendelssohn-Bartholdys Oratorium erklingen
Viele Besucher waren zu diesem Konzert ins Volkshaus gekommen, um unter der Stabführung von Chordirektorin Berit Walther Felix Mendelssohn-Bartholdys 1845 in Birmingham uraufgeführtes und 1847 umgearbeitetes Oratorium „Elias“op. 70 zu hören. Es erzählt in zwei Teilen das Leben des Propheten Elias nach Worten des Alten Testaments. Im ersten Teil steht der Kampf des Elias gegen Vielgötterei und sein Bestreben, das Volk Israels zu einem Gott, Jahwe, zu bekehren im Mittelpunkt des Geschehens.
Chor beeindruckt durch stimmliche Kraft
Im zweiten Teil wird von seiner Krise inmitten der Wüste erzählt, von seinem Gottvertrauen und der Strafe des Herrn gegen die Anhänger Baals. Das Oratorium klingt aus mit einem von Worten des Neuen Testamentes inspirierten messianischen Dankesgesang.
Berit Walther verstand es ausgezeichnet, das Oratorium Mendelssohns in seiner Größe und musikalischen Dramatik zur Aufführung zu bringen. Der von ihr einstudierte Philharmonische Chor, verstärkt durch Mitglieder der Singakademie Suhl (Einstudierung Robert Grunert), beeindruckte durch stimmliche Kraft, Stärke und eine sehr differenzierte, klare Intonation in den mehrstimmigen Passagen.
Das Solistenquintett Gesine Adler (Sopran), Christine Mothes (Mezzosopran), Susanne Krumbiegel (Alt), Patrick Grahl (Tenor) und Georg Gädker (Bass) überzeugte durch stimmliche Präsenz ebenso wie durch saubere, textverständliche Artikulation. Im Doppelquartett wurden sie verstärkt durch Hildegard Kistinger, Clemens Risse, Stefan Puppe und Alexander Kunze, die sich bestens in das stimmlich homogene Ensemble einfügten.
Ein Sonderlob gebührt Anton Georg Ober, der mit seinem hellen Knabensopran die Herzen der Zuhörer zu rühren vermochte. Die Philharmoniker trafen stilsicher den romantischen Ton Mendelssohns-Bartholdys. Eine rundum gelungene Aufführung des „Elias“am vergangenen Freitag.