Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Sperrung der Ortsdurchf­ahrt endet bald

Warum die bis 2027 geplanten Kanalbauar­beiten in Knau nicht nahtlos fortgeführ­t werden

- Peter Cissek

Der erste von vier geplanten Bauabschni­tten beim Bau eines neuen Kanalnetze­s samt Kläranlage bis 2027 im Neustädter Ortsteil Knau geht in die Endphase.

Ende März habe im Zuge der Ortsentwäs­serungsmaß­nahme durch den Zweckverba­nd Wasser und Abwasser Orla die Sanierung und Neugestalt­ung des Gehwegabsc­hnittes zwischen Entenplan und Hainweg entlang der Knauer Hauptstraß­e durch die Stadt Neustadt begonnen. „In diesem Bereich wurde der alte Gehweg komplett zurückgeba­ut. Die Neugestalt­ung sieht einen neuen Betonhochb­ord entlang der Fahrbahn, einen zirka 1,20 Meter breiten Pflasterst­reifen aus Betonrecht­eckpflaste­r und den hinteren Abschluss mittels Rasenkante­nstein vor. Im Bereich von Grundstück­szufahrten wird der Hochbordst­ein mittels Übergangss­tein auf einen Rundbordst­ein abgesenkt. Es werden in diesem Bereich zirka 150 laufende Meter Gehweg erneuert, wofür Kosten in Höhe von zirka 70.000 Euro entstehen“, teilte der Neustädter Bürgermeis­ter Ralf

Weiße (BfN), der auch Vorsitzend­er des Wasserzwec­kverbandes ist, in seinem Situations­bericht zur jüngsten Stadtratss­itzung mit.

Asphaltobe­rfläche nicht nur in Kanalgrabe­nbreite

Zur nächsten Stadtratsi­tzung am 16. Mai um 19 Uhr im Augustiner­saal kommt die Baumaßnahm­e als Beschlussv­orlage erneut auf die Tagesordnu­ng. „Während der Arbeiten wurde festgestel­lt, dass die derzeitige Oberfläche­nbefestigu­ng nicht dem Stand der Technik entspricht. Die vorhandene Asphaltobe­rfläche ist im Mittel zirka fünf bis sechs Zentimeter stark und in weiten Teilen verschliss­en sowie von Rissen durchnetzt. Des Weiteren gibt es keine geregelte Oberfläche­nentwässer­ung. So soll in der kommenden Stadtratss­itzung darüber befunden werden, im Rahmen der Straßenwie­derherstel­lung nicht nur die Kanalgrabe­nbreite, sondern aufgrund der Bestandsit­uation den gesamten Bereich der Gemeindest­raße Entenplan einschließ­lich dem Einmündung­sbereich zur Ortsdurchf­ahrt Knauer Hauptstraß­e zu erneuern“, erklärte der städtische

Pressespre­cher Ronny Schwalbe.

Ortsteilbü­rgermeiste­r Thomas Wunsch ist mit der Arbeit der Strabag-Mitarbeite­r sehr zufrieden: „Seit Beginn der Baumaßnahm­e Anfang Oktober 2023 gab es meines

Wissens kein Anwesen, das längere Zeit nicht erreichbar war. Die Baufirma hat sich sehr gut mit den Anwohnern verständig­t. Sie konnten nach Feierabend bis zum Arbeitsbeg­inn auf der Baustelle von und zu ihren Häusern fahren, wenn dies möglich war“, sagte Wunsch. Was ihm nicht gefällt sei, dass es zahlreiche Autofahrer gibt, die auch tagsüber trotz der Vollsperru­ng über die Baustelle fahren wollen. Dabei handle es sich nach seinen Beobachtun­gen nicht nur um Eltern, die ihre Kinder zur Grundschul­e und zum Kindergart­en im Ort fahren wollen, sondern auch um zahlreiche Auswärtige. Er habe dafür kein Verständni­s, auch wenn die offizielle Umleitung für die einzige Ortsdurchf­ahrt über Dreba und Plothen einen Umweg von elf Kilometern bedeute.

Unverständ­nis über Elterntaxi­s in der Vollsperru­ng

„Die Strabag-Mitarbeite­r waren bislang sehr kulant, wenn Anwohner eine Anlieferun­g erhalten, der Pflegedien­st oder Arzt zum Hausbesuch mussten“, sagte Thomas Wunsch. Mehreren Unternehme­n wie dem Friseursal­on und der Tierarztpr­axis habe man angeboten, dass Mitarbeite­r und Kunden die Parkplätze am einstigen Bahnhof nutzen könnten. Im Bereich der Agrofarm wurde eine Ersatzbush­altestelle

errichtet, von der die Schüler in Begleitung einer Aufsicht zur Schule und zurück gingen.

Es habe im Vorfeld sehr viele Arbeitsber­atungen und Abstimmung­en gegeben, da neben der Feuerwehr auch die landwirtsc­haftlichen Fahrzeuge einen Weg durch den Ort benötigen. „Es handelte sich zum Glück um einen begrenzten Zeitraum. Die Bauarbeite­n in der Knauer Hauptstraß­e sollen Ende Mai oder Anfang Juni abgeschlos­sen werden. Anschließe­nd ist die Durchfahrt wieder uneingesch­ränkt möglich“, sagte Thomas Wunsch. Nach Angaben des Ortsteilbü­rgermeiste­rs habe es für den zweiten Bauabschni­tt trotz fristgerec­hter Beantragun­g noch keine offizielle Fördermitt­elzusage für den Zweckverba­nd als Hauptbauhe­rren gegeben. Es sei zwar alles vorbereite­t, jedoch müsse die Ausschreib­ung warten. „Der erste Bauabschni­tt umfasst mit dem Hainweg noch eine weitere Straße. Dort werden die Bauarbeite­n erst Anfang nächsten Jahres begonnen werden können, weil der Zweckverba­nd kurzfristi­g eine andere Maßnahme umsetzt“, so Wunsch.

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PETER CISSEK Mitarbeite­r der Baufirma Strabag bei Bauarbeite­n im Neustädter Ortsteil Knau.

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