Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Wenn die Großen den Kleinen was erklären

Bei einem Projekttag am Schleizer Gymnasium haben Schüler der höheren Klassenstu­fe ihre jüngeren Mitschüler unterricht­et

- Renate Klein

„Beim Lehren lernt man“, sagte Seneca einst. Im Rahmen eines Projekttag­es am Freitagvor­mittag im Schleizer Dr.-KonradDude­n-Gymnasium konnten das jüngere sowie ältere Gymnasiast­en testen. Unter dem Motto „Schüler unterricht­en Schüler“bekamen sie die Gelegenhei­t, ihr Talent als Lehrkraft auszuprobi­eren. Gymnasiast­en aus den 9. bis 11. Klassen konnten vorübergeh­end den Jüngeren Wissen vermitteln. Mädchen und Jungen aus den 5. bis 9. Klassen zeigten sich als disziplini­erte interessie­rte Gruppen und enttäuscht­en ihre Lehrer keinesfall­s.

In jeder Klasse gab es eine wirkliche Lehrkraft vom Gymnasium, aber nur als stiller Beisitzer. „An so einem Tag zeigt es sich, dass Lehrer und Schüler an unserer Schule an einem Strang ziehen, und wir haben gestaunt, wie gut sich unsere Gymnasiast­innen und Gymnasiast­en entwickelt haben“, sagte Schulleite­rin Elfi Heller.

Wissen um Länder aus Südamerika gefragt

Der Projekttag biete Gelegenhei­t, alles aus einer anderen Sicht zu beobachten. Das Team der Lehrer hoffe, dass sich der Eine oder Andere für eine Laufbahn als Lehrer entscheide­n wird. Das sei dringend nönächst tig, so die Schulleite­rin. So ging es in einem Klassenzim­mer zum Beispiel um Geografie. Dort fungierten drei Schüler der höheren Klassenstu­fe als Lehrer. Vor den Schülern lag jeweils

ein Atlas, der jedoch vorerst nicht benutzt werden durfte. Auf dem Whiteboard erschienen dann die Umrisse der Länder in Südamerika. Deren Namen sollten zuauf dem jeweiligen Tablet der Schüler aus dem Gedächtnis eingetrage­n werden. Später durfte dann der Atlas benutzt werden. Die als Lehrer fungierend­en Schüler gingen derweil von Schulbank zu Schulbank, kontrollie­rten die Eintragung­en und erteilten ihren Schüler dabei auch hilfreiche Hinweise.

Spaß gemacht hat es offenbar allen. „Das ist mal etwas anderes“, bekannten einige der Lehrer auf Zeit. Sie hatten sich in der Vorbereitu­ng einiges überlegt. Schön zu beobachten für die eigentlich­en Lehrer, dass die Jugend jede Menge Einfälle hat. Es bleibt zu hoffen, dass die Anzahl der Lehrer an den Schulen künftig wächst.

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R. KLEIN Während die jüngeren Schüler ihre Eintragung­en machen, kontrollie­ren die älteren und geben Tipps.

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