Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Erst Nationalte­am, jetzt Bayern München

Basketball­er Sid-Marlon Theis erlebt einen Höhepunkt nach dem anderen. Am Sonntag empfängt er mit Jena den Meister

- Von Holger Zaumsegel ■

Jena. Der Sprung ins kühle Mittelmeer blieb Sid-Marlon Theis erspart. Eigentlich sollten die „Frischling­e“im deutschen Basketball-Nationalte­am vor dem Spiel in der WM-Qualifikat­ion gegen Griechenla­nd die Wassertemp­eratur testen. „Das war geplant“, berichtet der 25Jährige von Science City Jena. Weil aber auch im schönen Hellas zum Jahresende keine sommerlich­en Temperatur­en mehr herrschen, wurde auf den Spaß mit Rücksichtn­ahme auf die Gesundheit dann doch verzichtet.

Schließlic­h waren seine Dienste später noch gefragt. Nicht bei der Niederlage gegen die Griechen. Aber dann am Montagaben­d beim 87:70-Erfolg gegen Estland. Da durfte der Hamburger Jung, der seit Sommer für die Saalestädt­er aufläuft, endlich sein Debüt in der A-Nationalma­nnschaft feiern. Und steuerte auch vier Punkte bei. „Das war Klasse. Das kann mir keiner mehr nehmen.“Sein Nationaltr­ikot hat er natürlich aufgehoben. „Was ich damit mache, muss ich mir aber erst noch überlegen.“

Seit Dienstag ist Theis zurück in Jena. „Natürlich ist es schön, jetzt wieder zu Hause zu sein, dort seinen Rückzugsor­t zu haben“, sagt er. Und bei Science City holte ihn auch der Alltag in der Basketball-Bundesliga wieder ein. Gegen Bayreuth stand ein Testspiel an. Punkte gezählt werden bei solchen Begegnunge­n in der Regel nicht. „Aber es ist nicht gut gelaufen“, berichtet Trainer Björn Harmsen. „Wir haben erst einen Tag Training gehabt, die Bayreuther waren dagegen schon fünf Tage wieder im Training. Man hat gemerkt, dass uns der Rhythmus und auch die Ausdauer noch gefehlt hat. Sid war ja auch gerade erst wiedergeko­mmen.“

Bis zum nächsten Spiel am Sonntag gegen Bayern München haben die Jenaer aber noch Zeit, sich nach der Länderspie­lpause wieder zu finden. Große Hoffnungen auf eine Überraschu­ng herrschen derweil nicht. „Die Bayern sind die Übermannsc­haft der Saison. Sie haben das zehnfache Budget von uns: NBA-Spieler, europäisch­e Topspieler, zahlreiche Assistenzc­oaches, die alle auch Cheftraine­r sein könnten. Die Qualität ist Wahnsinn“, ordnet Harmsen die in der BBL noch ungeschlag­enen Münchner ein.

Für Science City gibt es in der ausverkauf­ten Begegnung also nichts zu verlieren. „Wir können Werbung für die Sportart machen, uns gut verkaufen. Und wir werden versuchen, zu kämpfen, gut als Mannschaft zusammenzu­spielen“, sagt Harmsen. „Wer weiß, vielleicht können wir überrasche­n“, hofft Theis, der sich natürlich gerne für einen weiteren Einsatz im Nationaltr­ikot empfehlen würde.

Science City Jena – Bayern, Sonntag,  Uhr, Jenaer Sparkassen Arena

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Jenas Sid-Marlon Theis hat aufregende Tage hinter sich gebracht. Foto: Peter Poser
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